25. Unternehmerehrung

Meyer: Unternehmerschaft zeigt großes Engagement, Mut und Ausdauer

Rostock – Fünf Unternehmen sind am Donnerstag für herausragende Leistungen bei der 25. Unternehmerehrung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ausgezeichnet worden.

„Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern wenige Großkonzerne. Mittelständische Unternehmen und das Handwerk bilden das Rückgrat unserer Wirtschaft Das trägt auch in schwierigen Zeiten zu einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung im Land bei. Daran tragen die Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihren Mitarbeitenden einen großen Anteil. Mit der Unternehmerehrung in Rostock wird das große Engagement gewürdigt.

Mit herausragender Leistung, innovativer Kreativität, Mut und Ausdauer übernehmen die Firmeninhaber täglich Verantwortung, wagen Investitionen und engagieren sich für die Menschen vor Ort. Die Preisträger stehen exemplarisch für die Vielzahl engagierter Unternehmen im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Den Preis als „Rostocker Familienbetrieb des Jahres“ erhielten Eyk-Uwe Pap und Jens-Olaf Pap. Das maritime Familienunternehmen ist als Dienstleister für Havarie-, Bergungs- und Ölbekämpfungseinsätze aktiv. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. Heute beschäftigt der Betrieb 33 Mitarbeitende und hat nach eigenen Angaben rund 9.000 nationale und internationale Projekte in mehr als 30 Ländern betreut.

Hauptgeschäftsfeld ist die Erbringung von Dienstleistungen für die Bereiche der erneuerbaren Energien, der maritimen Industrie sowie dem Hafen- und Wasserbau. Zudem ist das Unternehmen auch im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation aktiv. So wurde beispielsweise eine Studie zum Thema „Clean² – Realisierbarkeit einer Schiffshüllenreinigung in Verbindung mit einer Wasseraufbereitung“ umgesetzt.

Ziel ist die Analyse der technischen Umsetzung und wirtschaftlichen Einsetzbarkeit einer umweltfreundlichen Methode zur Hüllenreinigung von Schiffen im Ostseeraum mit nachfolgender Wasseraufbereitung. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) Rostock erarbeitet Die Gesamtkosten für die Studie betragen rund 168.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 84.000 Euro.

„Das Unternehmen hat sich zu einem anerkannten Dienstleistungsspezialisten für die maritime Wirtschaft entwickelt und sich international einen Namen erarbeitet“, sagte Meyer.

Das im Jahr 2010 gegründete Geschäft in der Rostocker Innenstadt bietet auf über 70 Quadratmetern Fläche unter anderem Dekorations- und Wohnaccessoires, Kleinmöbel, Textilien und maritime Kunstobjekte an. Der Schwerpunkt des Angebotes liegt auf Produkten mit regionalem Bezug.

Zudem ist die Unternehmerin stark auf Stadtfesten, Kunsthandwerkermessen und Märkten präsent. „Das Unternehmen Rosenrot ist viel mehr als ein Ladengeschäft. Vor allem die Teilnahme an besucherstarken Messen, Festen und Ausstellungen und das intensive Hervorheben regionaler Produzenten ist zugleich beste Werbung für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Meyer.

Das von Mike Saul im Jahr 1998 eröffnete Fachgeschäft für Spielwaren und Gesellschaftsspiele setzt seinen Angebots-Schwerpunkt auf Spielzeug mit Tradition oder hoher Produktqualität, vielseitigem Spielwert oder originellem Design sowie Trendspielzeug mit besonderem Spielreiz. Auf insgesamt 420 Quadratmetern Fläche wird eine große Auswahl von verschiedenen Spielen und Spielzeug geboten.

„Kreative Beschäftigungsmöglichkeiten für große und kleine Kinder sind ein wichtiges Element für die motorische und geistige Entwicklung. Wupatki leistet für die Region einen guten Beitrag, um attraktive Spiel, Bastel- und Geschenkideen einem breiten Publikum anzubieten“, sagte Meyer.

Das von Tino Korth und Stephan Tiemann im Jahr 2003 gegründete Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, komplexe Prozessabläufe in der Betriebsführung und Überwachung von Erneuerbare-Energie-Anlagen zu beschleunigen, zu optimieren und zu automatisieren.

Für die derzeit über 40 Mitarbeitenden bietet die DrehPunkt GmbH nach eigenen Angaben neben einer leistungsbezogenen, marktgerechten Vergütung auch kostenlose Firmen-Sportkarten sowie einen Kindergarten im Technologiezentrum und kostenloses Obst und Getränke.

„Um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, müssen Unternehmen neben angemessenen Gehältern heute mehr bieten. Die Inhaber der DrehPunkt GmbH setzen zukunftsträchtig auf gute Arbeit zu guten Bedingungen bei ihren Mitarbeitenden“, sagte Meyer.

Die Konditorei und Bäckerei M. Grenzer Konditorei & Café Wegner wird von Matthias Grenzer in der dritten Generation betrieben. Neben seiner Tätigkeit als Unternehmer pflegt der Firmeninhaber ein großes ehrenamtliches Engagement, unter anderem wurde weihnachtliches Gebäck für Soldaten und Soldatinnen der UN-Mission „Minusmar“ Gao (Mali) und auf Zypern stationierte Soldaten und Soldatinnen hergestellt.

Zudem ist er seit 1998 Mitglied der Bäcker- und Konditoren-Innung Mecklenburg-Mitte, im Jahr 2012 wurde er zum Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan gewählt, engagiert sich seit 2014 als Arbeitgebermitglied im Gesellenprüfungsausschuss im Ausbildungsberuf Bäcker, ist seit 2018 Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes Bäcker- und Konditorenhandwerk M-V sowie seit 2019 Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften M-V.

Aktuelle Waldbrandgefahrensituation

Schwerin – Der ausbleibende Regen hat im ganzen Land Mecklenburg-Vorpommern zu einer akut erhöhten Waldbrandgefahrensituation geführt. Alle betroffenen Stellen seien in Alarmbereitschaft, so Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus: „Der Brand im Göldenitzer Moor hat uns gezeigt, dass jede noch so gute Planung an ihre Grenzen stoßen kann. Feuer kümmert sich nicht darum wo wir am besten vorbereitet sind“, so der Minister.

„Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die schnell und professionell dafür gesorgt haben, dass der Brand sich nicht katastrophal ausdehnen konnte und keine Dörfer evakuiert werden mussten. Zwar seien nach dem verheerenden Brand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen im Jahr 2019 erhebliche Anstrengungen zur Waldbrandprävention unternommen worden, doch besser gehe immer, so Backhaus.

„Wir haben seit Ausrufung der „Waldbrandgefahrenstufe II“ Mitarbeiter der Forstämter in den Bereitschaftsdienst versetzt. Alles was wir an Löschtechnik selbst vorhalten, wird vorbereitet und einsatzfähig gehalten. Besonders effektives Gerät wird möglichst so stationiert, dass Anfahrtswege optimiert werden. Wir wollen Tempo machen, wenn es zum Ernstfall kommt“, sagt Backhaus, der auch an die Landwirtschaft appelliert:

„Ich empfehle allen Betrieben dringend, auch aus eigenem Interesse, Güllefahrzeuge als Wassertanks vorzuhalten, um gegebenenfalls die Kräfte der Feuerwehr in der unmittelbaren Umgebung zu unterstützen. Ich bitte den Bauernverband, auf seine Mitglieder entsprechen einzuwirken.

Mit den Waldbrandeinsatzkarten hat MV bereits einen guten Überblick darüber, wie es um die Versorgung mit Löschwasser und um die Zufahrtswege in unseren Wäldern bestellt ist. Zusätzlich werden nun besonders neuralgische Punkte identifiziert, um gezielt Vorsorge zu betreiben, wo es Probleme mit dem Löschwasser gibt. Hier werden wir gemeinsam mit dem Ministerium für Brand- und Katastrophenschutz erarbeiten, welche Maßnahmen wir kurz- und mittelfristig umsetzen können und welche Mittel dafür verfügbar sind“, so Backhaus.

„Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass die Hauptursache für Feld- und Waldbrände der Mensch ist – ob vorsätzlich oder fahrlässig. Ich bitte daher, den Kopf einzuschalten und alles zu unterlassen, was Brände begünstigen kann.

Keine Lagerfeuer im Wald und auf Wiesen, im Wald nicht rauchen, keine brennenden Gegenstände (z. B. Zigarettenkippen) aus dem Autofenster werfen, nur auf Schotter oder Asphalt parken, niemals in Wiesen oder Feldern (der Katalysator des Autos kann schon nach wenigen Metern Fahrt sehr heiß werden und trockenes Gras leicht entzünden), Autos bei Ausflügen immer so parken, dass andere Autos, insbesondere Einsatzfahrzeuge, nicht behindert werden, nicht im Wald oder in Waldnähe grillen (Faustregel: min. 100 Meter Abstand zum Waldrand), kein Glas oder Glasscherben im Wald zurücklassen – auch der Brennglaseffekt kann Brände auslösen, offiziell ausgesprochene Verbote (z. B. Waldzutrittsverbote) unbedingt einhalten, beobachtete Waldbrände sofort über die 112 melden und anrückende Einsatzkräfte einweisen.“

Der Klimawandel schreite voran und man müsse sich frühzeitig wappnen sowie sein Verhalten dementsprechend anpassen, erklärt der Klimaschutzminister.

Drese: Krankenhausplanung ist Ländersache

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat am Donnerstag im Rahmen der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft verdeutlicht, die Krankenhausplanung in Mecklenburg-Vorpommern vor allem auf die regionalen Versorgungsbedarfe auszurichten.

„Deshalb müssen bei der notwendigen Krankenhausreform des Bundes die individuellen Bedürfnisse der Länder berücksichtigt werden und muss die Krankenhausplanung in Länderhand liegen“, sagte Drese als Teilnehmerin der Podiumsdiskussion „Regionaler Versorgung eine Zukunftsperspektive geben“.

Für Mecklenburg-Vorpommern als dünn besiedeltes großes Flächenland seien Ausnahmeregelungen von besonderer Bedeutung, um eine gute und bedarfsorientierte Versorgung mit der neuen Reform gewährleisten zu können, so die Ministerin in Rostock.

„Unser Hauptziel bei der Krankenhausreform ist die Gewährleistung einer zukunftsfesten, wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Versorgung für die Bevölkerung“, verdeutlichte Drese. „Die medizinischen Aspekte müssen dabei wieder Vorrang vor rein wirtschaftlichen Kriterien haben.“ Dazu gehöre, dass die Versorgungsstruktur in der Fläche unabhängiger von Patienten-Fallzahlen werde, so Drese.

Die Ministerin hob zudem hervor, dass seit August 2022 eine Expertenkommission des Landes Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern erarbeite. Aktuelle Arbeitsaufträge bestünden im Bereich Geburtshilfe und Pädiatrie, Telemedizin und Digitalisierung sowie Prävention.

Neue Fördersätze für freie Schulen

Oldenburg: Weiterhin hohe Förderung für Schulen in freier Trägerschaft

Schwerin – Für die Schulen in freier Trägerschaft in Mecklenburg-Vorpommern wurden neue Fördersätze berechnet. Das Verfahren zur Berechnung ist im Schulgesetz geregelt und sieht eine Neuberechnung für das Schuljahr 2022/2023 vor. Grundlage dafür sind die tatsächlichen Personalausgaben des Landes für die öffentlichen Schulen im vorhergehenden Jahr. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat heute in Schwerin über die Einzelheiten informiert.

„Das Ergebnis verdeutlicht die weiterhin hohe Förderung“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Personalausgaben des Landes für die Lehrkräfte haben sich in den vergangenen Jahren erhöht“, so die Bildungsministerin.

Im Jahr 2017 betrugen die Ausgaben 825 Mio. Euro. Sie stiegen kontinuierlich bis 2022 auf 951 Mio. Euro. Für die freien Schulen betrugen die Finanzhilfen 2017 92 Mio. Euro und im Jahr 2022 125 Mio. Euro. Damit stieg der Anteil der Finanzhilfe im Vergleich zu den Personalausgaben an den öffentlichen Schulen weiter an.

„Die parallel zu den Bildungsausgaben gestiegenen Schülerzahlen, die weitere Verbeamtung von Lehrkräften sowie die Verjüngung des Personals durch eine Vielzahl von Neueinstellungen an den öffentlichen Schulen haben für bestimmte Schularten und Fördertatbestände zu sinkenden Kostensätzen im Rahmen der Finanzhilfe für die freien Schulen geführt.

Sofern dies in der gegenwärtigen Situation für einige Schulen in freier Trägerschaft zu Schwierigkeiten führt, wird das Land im konkreten Einzelfall die haushaltsrechtlichen Möglichkeiten prüfen, um zu unterstützen“, versicherte die Bildungsministerin.

Die Berechnung ergibt für alle Grundschulen eine Steigerung und auch für berufliche Schulen und Förderschulen überwiegend höhere Schülerkostensätze. Die weiteren Kostensätze für die Regionale Schulen, Gesamtschulen und Gymnasien sinken.

Etwas niedriger fallen zum Teil einige der Förderungen für besondere und sonderpädagogische Angebote im Vergleich zum Schuljahr 2021/2022 aus. Das Ergebnis der Neuberechnung wurde durch einen Wirtschaftsprüfer bestätigt. Das Bildungsministerium und die Gesellschaft für Struktur und Arbeitsmarktentwicklung (GSA) haben es den Trägern der freien Schulen bereits vorgestellt.

Bildungsministerin Oldenburg wies die Kritik am Verfahren zurück: „Die Neuberechnung für das Schuljahr 2022/2023 ist im Schulgesetz verankert und war den Schulen in freier Trägerschaft bekannt. Der Einwand, dass die neuen Schülerkostensätze aus dem Jahr 2021 nicht abgeleitet werden könnten, weil das Pandemie-Jahr für den Schulbetrieb nicht typisch gewesen sei, ist nicht nachvollziehbar.

Die Finanzhilfe beruht nicht auf der Frage, ob Unterricht in Präsenz oder Distanz erfolgt ist, sondern auf den Ist-Personalausgaben. Das Land hat hinsichtlich der Stellenbesetzungen in den Pandemiephasen keinerlei Abstriche bei der Besetzung von Stellen gemacht, sondern im Gegenteil die Beschäftigung zum Beispiel von externen Vertretungskräften verstärkt.

Die Besonderheiten des Schuljahres bezogen sich pandemiebedingt auf die Organisation des Unterrichts, aber nicht auf die Beschäftigung und Bezahlung von Lehrkräften. Im Übrigen spricht der vergleichsweise hohe Anteil von Schulen in freier Trägerschaft in Mecklenburg-Vorpommern nicht für besonders schlechte Bedingungen.“

Mecklenburg-Vorpommern zahlt den Schulen in freier Trägerschaft auch im Schuljahr 2022/2023 weiterhin Finanzhilfen entsprechend den gesetzlichen Regelungen. Das Land gewährt dazu den Trägern von 119 Schulen einen Zuschuss. Die finanzielle Unterstützung umfasst die Ausgaben für schulische Zwecke, nicht aber die Sachkosten. Mecklenburg-Vorpommern hat den Schulen in freier Trägerschaft im Zeitraum von 2017 bis 2022 insgesamt rund 650 Millionen Euro gezahlt.

Technologischer Wandel

Rostock – Unter dem Thema „Digitale Prozesse“ hat Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte am Donnerstag in Rostock über aktuelle Herausforderungen der Automobilzuliefererindustrie auf dem Transformationsforum des „AUTOTRANS-MV“ diskutiert. AUTOTRANS-MV steht für das regionale Transformationsnetzwerk „Automotive-Transformationsstrategie für nachhaltige Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern“.

„Die Automobilindustrie ist von vielen verschiedenen Aspekten der Transformation betroffen – von der Digitalisierung, der Globalisierung, dem internationalen Kostendruck, der Dekarbonisierung und von alternativen Mobilitätslösungen. Das betrifft auch die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Es gilt, die Innovationskraft der heimischen Betriebe zu stärken. Dabei unterstützen wir die Wirtschaft über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI) Mecklenburg-Vorpommern werden vom Wirtschaftsministerium anteilig nicht rückzahlbare Zuschüsse für Ausgaben von Unternehmen und Forschungseinrichtungen gewährt.

Dabei geht es beispielsweise um Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowohl als einzelbetriebliches Vorhaben von Unternehmen als auch als Verbundvorhaben von Unternehmen und Forschungseinrichtungen,         Durchführbarkeitsstudien zur Bewertung und Analyse des Potentials eines FuE-Vorhabens, Schutzrechte für die Erlangung von Patenten von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Innovationsberatungsdienste und innovationsunterstützende Dienstleistungen.

„Auch Investitionen in Folge von Prozessinnovationen fördern wir. Denn das Ziel muss es sein, aus Innovationen marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln“, sagte Schulte.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Zeitraum 2015 bis 2022 mit Unterstützung des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) im Rahmen der geltenden FuE-Richtlinie Zuschüsse von insgesamt 187,74 Millionen Euro für 585 Vorhaben bewilligt.

Dabei handelte es sich unter anderem um 38 Millionen Euro für 78 einzelbetriebliche FuE-Vorhaben, 8,4 Millionen Euro für 103 Durchführbarkeitsstudien und 3,1 Millionen Euro für 15 Innovationsberatungsdienste und innovationsunterstützende Dienstleistungen.

Um den sich wandelnden Anforderungen stärker gerecht zu werden, hat das Netzwerk automotive-mv e.V. den Aufbau nachhaltiger und effektiver Transformationsstrukturen durch einen Automotive-Weiterbildungsverbund und die Etablierung eines Automotive-Transferzentrums für CO2-neutrale Produktion initiiert. Das Netzwerk hatte im vergangenen Jahr einen Zuwendungsbescheid für AUTOTRANS-MV erhalten.

Das Projektbudget beträgt insgesamt rund 1,7 Millionen Euro. Zum Projektkonsortium gehören der automotive-mv e.V., der REFA-Landesverband M-V e.V. sowie die Universität Rostock, Lehrstuhl Fertigungstechnik. Ziel des Vorhabens ist es, Transformationsbedarfe sowie die Innovations- und Wachstumspotentiale in der Branche zu identifizieren, um eine auf die regionalen Erfordernisse zugeschnittene Automotive-Transformationsstrategie zu entwickeln.

„Es ist ein kluger Schritt der Branche, sich in dem technologischen Wandel zusammenzuschließen, um gemeinschaftlich innovative und zukunftsgerichtete Lösungen zu erarbeiten. So kann es gelingen, nachhaltige und effektive Transformationsstrukturen aufzubauen“, sagte Schulte.

In der Automobilzuliefererindustrie arbeiten rund 5.500 Menschen und erwirtschaften in den etwa 100 Betrieben einen jährlichen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. In Mecklenburg-Vorpommern werden hochwertige Fahrzeugklimatisierungs- und Heizsysteme, Komponenten für einen zuverlässigen Insassenschutz und moderne Fahrzeuginformationssysteme gefertigt. Daneben produzieren die Unternehmen im Land hydraulische Präzisionskomponenten und sind im Bereich der Leichtmetallumformung tätig. Etwa 35 Unternehmen sind spezialisierte Automotive-Zulieferer. Beispiele hierfür sind die Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg und die ZF Airbag Germany GmbH in Laage.

Der Verein „automotive mv e.V.“ wurde im Juni 2006 gegründet. Gegenwärtig hat der Verein 22 Mitgliedsunternehmen mit rund 3.500 Beschäftigten und 180 Auszubildenden. Die Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 1,1 Milliarden Euro.

Im Zusammenschluss wirbt die Initiative um Aufträge für Unternehmen im Land, berät und unterstützt bei Qualifizierung und Ausbildung, bündelt Kompetenzen, pflegt Erfahrungsaustausch und behauptet sich mit einem eigenen Profil im Automotive-Netzwerk der neuen Länder – dem Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD).

Das Netzwerk entwickelt sich zudem zu einer Innovationsplattform und unterstützt im Rahmen der Regionalen Innovationsstrategie des Landes die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten seiner Mitglieder.

Gemeinsam: Wirtschaft und Wissenschaft

Gemeinsames Projekt – IIB und RoweMed forschen und entwickeln im Verbund

Fotoquelle: Wirtschaftsminsiterium. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (links) bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides an den Direktor des IIB Rostock, Prof. Dr.-Ing. Klaus-Peter Schmitz, und die Geschäftsführerin des IIB Rostock, Andrea Bock.

Fotoquelle: Wirtschaftsminsiterium. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (links) bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides an den Direktor des IIB Rostock, Prof. Dr.-Ing. Klaus-Peter Schmitz, und die Geschäftsführerin des IIB Rostock, Andrea Bock.

Rostock – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat im Rahmen der 18. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock einen Fördermittelbescheid an das Institut für Implantattechnologie und Biomaterialien e.V. (IIB) übergeben.

Das IIB plant gemeinsam mit dem Parchimer Unternehmen RoweMed AG – Medical 4 Life – ein Verbundforschungsvorhaben zum Thema „MediFlow – Innovatives Filtrations- und Reservoirsystem zur Steigerung der Patienten- und Prozesssicherheit in der personalisierten Zell- und Gentherapie“.

„Die Behandlung schwer erkrankter Menschen erfordert höchste Präzision. Deshalb ist es wichtig, dass in diesem Bereich stetig geforscht wird, um bestmögliche Therapien vorzuhalten. Das Institut für Implantattechnologie und Biomaterialien e.V. geht diesen Weg gemeinsam mit dem Unternehmen RoweMed.

Das Vorhaben ist ein gutes Beispiel für die praxisnahe Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. So können innovative, wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen, die langfristig Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern schaffen und sichern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Innovative Zell- und Gentherapien eröffnen aktuell neuartigere Therapiekonzepte zur Behandlung von Patienten mit schweren Erkrankungen wie beispielsweise aggressive Krebsarten und Erbkrankheiten. Die gängigsten Formen der zelltherapeutischen Behandlung sind nach Angaben der Verbundforschungspartner Stammzellentransplantationen und Bluttransfusionen.

Dafür sind komplexe Fluidhandling-Systeme notwendig, die beispielsweise für die Extraktion von Zellmaterial beim Patienten sowie die individuelle Bereitstellung und Verabreichung therapeutischer Flüssigkeiten eingesetzt werden. Ziel des jetzt geplanten Verbundforschungsvorhabens ist die Entwicklung einen modularen Fluidhandling-Systems für hochpersonalisierte Anwendungen in der Zell- und Gentherapie.

Die Besonderheit liegt dabei im Handling von kleinen Mengen, um individualisierte Therapien kosteneffizient umsetzen zu können. Zudem sollen die steigenden Anforderungen an Hygiene, Sicherheit und Präzision erfüllt werden. „Die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftspolitik in Mecklenburg-Vorpommern. Die daraus entstehenden Innovationen sind die entscheidende Triebkraft für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung. Deshalb fördern wir die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition des Verbundforschungsvorhabens beträgt rund 4,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Projektpartner in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro (IIB) und rund 1,6 Millionen Euro (RoweMed) aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) rund 924 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sollen 65 Prozent in den Bereich „ein intelligenteres Europa“ fließen und davon in den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung 266 Millionen Euro. Die Mittel werden wie folgt eingesetzt: einzelbetriebliche FuE-Förderung rund 134 Millionen Euro, Verbundforschungsförderung rund 102 Millionen Euro, wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen und Technologietransfer 30 Millionen Euro.

Im Zeitraum 2015 bis 2022 wurden mit EFRE-Mitteln im Rahmen der geltenden FuEuI-Richtlinie Zuschüsse von insgesamt 187,74 Millionen Euro für 585 Vorhaben bewilligt, davon unter anderem 125,19 Millionen Euro für 116 Verbundvorhaben mit 272 Teilprojekten, 38,05 Millionen Euro für 78 einzelbetriebliche FuE-Vorhaben und 11,1 Millionen Euro für 72 Prozessinnovationen.

Umweltfotofestival Horizonte

Mit Kunst für Naturschutz sensibilisieren

Zingst – Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV, Dr. Till Backhaus, hat heute das 16. Umweltfotofestival Horizonte in Zingst eröffnet. Unter dem Motto „Flora“ thematisiert es bis zum 11. Juni die Welt der Pflanzen und ihre Bedeutung für uns Menschen.

„Das Umweltfotofestival Horizonte ist aus Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr wegzudenken. Seit 2008 hat es sich zu einem Anziehungspunkt in Zingst entwickelt, der jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt anlockt. Besonders freue ich mich, dafür dieses Jahr die Schirmherrschaft übernehmen zu dürfen. Zahlreiche Ausstellungen, Workshops, Vorträge und Märkte machen auf die Zerbrechlichkeit der Natur aufmerksam.

Gerade hier, im schönsten Bundesland der Welt, wo sieben Naturparks, drei Biosphärenreservate und drei Nationalparks zum Aushängeschild für die Einzigartigkeit der Landschaft geworden sind, sollen die Leute sensibilisiert werden, das eigene Verhalten zu überdenken und sich für den Erhalt unseres Ökosystems einzusetzen. Denn aus meiner Sicht ist heutzutage der Schutz unserer Umwelt und der natürlichen Ressourcen eins der drängendsten Themen. Jeder kann und sollte etwas dafür tun, dass unsere Erde auch noch für die kommenden Generationen lebenswert bleibt“, so der Minister.

Mecklenburg-Vorpommern will seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und für die Verbindlichkeit ein Klimaschutzgesetz verabschieden, das sowohl konkrete Ziele umfasst, als auch die Vorbildwirkung der Landesregierung einschließt. Im aktuellen Koalitionsvertrag wurde das Ziel gesetzt, das Land MV bis 2040 und die Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu machen. Das Gesetz entsteht im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses, den es so noch nie in MV gegeben hat.

„Ich sehe es als unsere Pflicht an, möglichst viele Menschen einzubeziehen, um eine große Akzeptanz für den Klimaschutz insgesamt zu erreichen. Hier können Fotos und bewegte Bilder helfen, da sie vor allem die Gefühlsebene ansprechen und somit einen anderen Zugang zum Thema ermöglichen.  Ich bin überzeugt, dass durch dieses Festival Umweltbewusstsein gestärkt und so auch die Natur geschützt werden kann“, sagt Backhaus.