Menü Schließen

Autor: Rügenbote

Vier landesweite Beflaggungstage im Mai

Schwerin – Im Mai werden die Flaggen vor den Dienstgebäuden der Dienststellen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Einrichtungen, die der Aufsicht des Landes unterstehen, an vier Tagen aus verschiedenen Anlässen auf Vollmast gesetzt.

Gleich am 1. Mai wird damit der Internationale Tag der Arbeit, in Deutschland auch gesetzlicher Feiertag, gewürdigt.

Der 8. Mai ist in Mecklenburg-Vorpommern seit 1999 als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkriegs offizieller Landesgedenktag.

Der Europatag am 9. Mai erinnert europaweit an den Vorschlag des französischen Außenministers Robert Schuman am 9. Mai 1950, der zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl als Vorläufer der Europäische Union führte.

Am 23. Mai werden die Flaggen landesweit zum Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes gesetzt. Am 23. Mai 1949 verkündete der Parlamentarische Rat die bundesdeutsche Verfassung – und damit war die Bundesrepublik Deutschland gegründet.

Gehisst werden jeweils die Bundesflagge, die Landesdienst- bzw. Landesflagge sowie – je nach Art und Anzahl der vorhandenen Masten – die Europaflagge und eigene Flaggen der Kommunen.

Alle regelmäßigen Beflaggungstermine für M-V finden Sie auf den Webseiten der Landesregierung.

Start des Deutschlandtickets am 1. Mai

Meyer: Mecklenburg-Vorpommern ist vorbereitet – Deutschlandticket revolutioniert das bisherige Tarifsystem – Klarheit für Finanzierung über 2023 hinaus notwendig

Schwerin – Ab 1. Mai gilt das neue Deutschlandticket für monatlich 49 Euro bundesweit im Nahverkehr. Das Ticket kann seit Vertriebsstart Anfang April entweder als Handy-Ticket oder als Chipkarte erworben werden. „Das Deutschlandticket revolutioniert das bisherige Tarifsystem. Bund und Länder haben das Ticket nach langem Tauziehen gemeinsam auf den Weg gebracht. Klar ist auch: Mit dem Deutschlandticket wird im Bereich des Nahverkehrs Neuland betreten. Mecklenburg-Vorpommern ist vorbereitet. Die Verkehrsunternehmen im Land spüren eine große Kundennachfrage. Das Ticket wird einen Beitrag für eine nachhaltige Mobilitätswende in ganz Deutschland leisten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Für das Deutschlandticket ist ein Abonnement erforderlich, welches monatlich kündbar ist.

Mit dem Deutschlandticket können neben den Zügen, Bussen und Straßenbahnen im Nahverkehr auch diejenigen Fährverbindungen genutzt werden, die entsprechend den Vorgaben ihrer Nahverkehrspläne von den kommunalen Aufgabenträgern als Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ausgewiesen sind. Neben den Fähren im Rostocker Stadtverkehr zählt auch der Fährverkehr zwischen Schaprode und der Insel Hiddensee zum Geltungsbereich des Deutschlandtickets. „Es ist zu erwarten, dass aufgrund des Deutschlandtickets insbesondere in den Sommermonaten mit einer erhöhten Nachfrage auf den Verbindungen zu den Urlaubsregionen an der Ostsee zu rechnen ist“, erläuterte Verkehrsminister Meyer.

Für die Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“ und die Rügensche Bäderbahn „Rasender Roland“ wird aufgrund ihres besonderen, historischen Charakters als dampfbetriebene Schmalspurbahn zusätzlich zum Deutschland-Ticket ein Schmalspurbahn-Zuschlag erhoben. „Eine Ausnahme besteht für Anwohner entlang der beiden Strecken, für die der Schmalspurbahn-Zuschlag bei Vorlage eines Berechtigungsausweises entfällt. Damit wird der besonderen Situation der Schmalspurbahnen als Verkehrsmittel zu historischen und touristischen Zwecken und als Bestandteil des ÖPNV-Angebotes in unserem Land Rechnung getragen“, erläuterte Minister Meyer.

Das bisherige AzubiTicket MV wird zum 01. Mai 2023 in ein landesspezifisch vergünstigtes Deutschlandticket überführt, das heißt, der Azubi erwirbt ein reguläres Deutschlandticket für 29 Euro monatlich. Das Land bezuschusst jedes Ticket mit 20 Euro im Monat. Ebenso können die Senioren mit Vollendung des 65. Lebensjahres und Hauptwohnsitz in MV ein vom Land rabattiertes, vollwertiges Deutschlandticket für 29 Euro im Monat erwerben. Das Seniorenticket soll im 3. Quartal 2023 eingeführt werden.

Das Deutschlandticket kann auch als rabattiertes Jobticket ausgegeben werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Arbeitgeber einen Zuschuss von mindestens 25 Prozent auf den Fahrpreis für das Deutschlandticket gibt. Dann werden weitere fünf Prozent Rabatt auf den Ausgabepreis gewährt.

Für Semestertickets verfolgt das Land eine bundeseinheitliche Lösung. Mit dem Start des Deutschlandtickets können Studierende ihr bestehendes Semesterticket in ein Deutschlandticket „upgraden“. Die Studierenden müssen hierfür die Differenz zwischen ihrem Semesterticket und dem Deutschlandticket zahlen. „Das ist eine Übergangslösung. Ziel aller Länder bleibt es, in gemeinsamen Verhandlungen mit den Allgemeinen Studierendenausschüssen die Erarbeitung eines bundesweiten Solidarmodells für die Studierenden auf Basis des Deutschlandtickets zu erreichen. Die Gespräche mit dem Bund müssen diesbezüglich fortgeführt werden“, so Minister Meyer.

Zur Finanzierung des Deutschlandtickets stellt der Bund für die Jahre 2023 bis 2025 jährlich 1,5 Milliarden Euro an zusätzlichen Regionalisierungsmitteln zur Verfügung. Für Mecklenburg-Vorpommern sind dies konkret 20,4 Millionen Euro vom Bund. Das Land beteiligt sich in gleicher Höhe mit Mitteln aus dem MV-Energiefonds. Sowohl der Bund als auch die Länder haben eine Nachschusspflicht im Falle der Nicht-Auskömmlichkeit der Mittel für 2023 zugesagt. „Für das Jahr 2024 hat sich der Bund im Gegensatz zu den Ländern bisher nicht zu einer Nachschussverpflichtung bekannt. Hier ist der Bund in der Pflicht. Weitere Gespräche sind notwendig. Die Länder brauchen da endlich Klarheit“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer abschließend.

Fakenews: wie dumm ist unsere Gesellschaft?

Erzählungen über angeblichen Wolfsbiss sind Fakenews

Schwerin – Derzeit kursieren über verschiedene Social-Media-Kanäle Schilderungen über einen Wolfsangriff auf einen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Hierzu erklärt der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus: „Es hat keinen Wolfsangriff auf einen Menschen in unserem Land gegeben. Wer das behauptet, verbreitet Fakenews. Was auch immer ihn dazu motiviert.

Fakt ist, dass am 19. April in meinem Haus die Meldung über einen Vorfall eingegangen ist, wonach ein wolfähnliches Tier einen Menschen gebissen haben soll. Unser Wolfsmanagement hat sich unmittelbar der Sache angenommen. Aufnahmen der Bissspuren am Körper der verletzten Person legten den Verdacht nahe, dass diese nicht von einem Wolf stammten. DNA-Proben – zwei Rissabstriche, Speichel an Stoff des Pullovers, Haare an Pullover – wurden an das Senckenberg Institut versandt.

Das Ergebnis der Analyse liegt inzwischen vor: Der Befund in allen vier Fällen lautet Hund (Canis familiaris)“, so Minister Backhaus.

Damit könne die Geschichte eigentlich erledigt sein, ergänzt der Minister. Doch offenbar ziehe die Angelegenheit weitere Kreise:

„Über Social-Media-Kanäle verbreitet wird auch die Lüge, ich hätte das vermeintliche Opfer angesprochen und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Dies ist eine Verleumdung, die ich nicht hinnehmen werde. Wir werden den Urheber ausfindig machen und dafür sorgen, dass er seine Horrormärchen nicht weiterverbreitet“, so Backhaus abschließend.

Fünf zentrale Projekte vereinbart

Rostock – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger haben sich auf fünf zentrale Projekte in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock verständigt, bei dem Land und Stadt in den kommenden Jahren eng zusammenarbeiten wollen. Konkret ging es um den Bau des Archäologischen Landesmuseums und den Neubau des Volkstheaters, die Neugestaltung des Stadthafens, den Bau der Warnowbrücke und die Erschließung der Flächen für das Warnowquartier.

Der diese fünf Projekte umfassende Rostock-Plan hat nach derzeitigem Planungsstand ein voraussichtliches Investitionsvolumen von 411 Millionen Euro. Davon entfallen 219 Millionen Euro auf die Stadt Rostock. Rund 143 Millionen sollen aus Landesmitteln bzw. Landesfördermitteln beigesteuert werden. Darüber hinaus sollen Fördermittel des Bundes in Höhe von 49 Millionen Euro genutzt werden. Entsprechende Förderanträge müssen gestellt und bewilligt werden.

„Rostock ist die einwohnerstärkste Stadt und das wirtschaftliche Zentrum unseres Landes. Auch die Universität und das kulturelle Angebot der Stadt strahlen weit über ihre Grenzen hinaus. Es liegt deshalb im Interesse des gesamten Landes, dass sich Rostock weiter gut entwickelt. Der Rostock-Plan enthält fünf große Projekte für das nächste Jahrzehnt. Trotz abgesagter BUGA und erheblichen Kostensteigerungen halten wir am Archäologischen Landesmuseum, am Neubau des Theaters, an der Neugestaltung des Stadthafens, an der Warnowbrücke und am Warnowquartier gemeinsam fest. Wir wollen Rostock noch schöner und noch attraktiver machen“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Ich danke der Landesregierung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und für die Unterstützung bei der Umsetzung unserer Leuchtturm-Projekte. Sie werden weit über unsere Stadtgrenzen hinaus ausstrahlen und sind auch gute Investitionen in die Zukunft unseres Landes. Bei der herausfordernden Arbeit zur Umsetzung der Projekte in den kommenden Jahren ist der enge Schulterschluss mit dem Land eine wichtige Voraussetzung für gemeinsame Erfolge“, erklärte die Oberbürgermeisterin.

Neues Kuratorium Gesundheitswirtschaft

Rostock – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute in Rostock das neue Kuratorium Gesundheitswirtschaft berufen. Das Gremium berät die Landesregierung bei der Entwicklung der Gesundheitswirtschaft und soll die Vernetzung der Branche fördern. Dem Kuratorium gehören in dieser Wahlperiode je 15 Frauen und Männer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin, Krankenkassen, Kammern, Verbänden und Regierung an.

Präsident des Kuratoriums ist weiterhin der frühere Rektor der Universität Rostock Professor Wolfgang Schareck. Zur neuen Vizepräsidentin des Kuratoriums wurde die Leiterin der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern der Techniker Krankenkasse Manon Austenat-Wied berufen. Ehrenpräsident des Kuratoriums ist Professor Horst Klinkmann, auf dessen Initiative die erstmalige Berufung eines Kuratoriums durch den damaligen Ministerpräsidenten Dr. Harald Ringstorff zurückging und der dem Gremium selbst viele Jahre vorstand. Begleitet wird die Kuratoriumsarbeit im Auftrag des Landes durch die BioCon Valley GmbH.

„Auch dank der vielen Impulse aus dem Kuratorium ist die Gesundheitswirtschaft nach wie vor ein Wachstumsmotor und ein Beschäftigungsgarant bei uns in Mecklenburg-Vorpommern. Das belegen auch die neusten Zahlen aus dem Bundeswirtschaftsministerium: In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bundesweit mit 21,3 Prozent die meisten Erwerbstätigen in dieser Branche. Über 160.000 Beschäftigte sind in der Gesundheitswirtschaft tätig. Das bedeutet, dass jeder 5. Arbeitsplatz Mecklenburg-Vorpommerns in der Gesundheitswirtschaft zu finden ist. Außerdem wird jeder 7. Euro an Bruttowertschöpfung in diesem strategisch wichtigen Bereich erwirtschaftet“, sagte die Ministerpräsidentin zu Beginn der konstituierenden Sitzung des Kuratoriums.

Das Kuratorium soll in den kommenden Jahren vor allem den Masterplan Gesundheitswirtschaft 2030 umsetzen. Der Masterplan sieht fünf Schwerpunkte vor:

  • Life Science
  • Gesundheitsdienstleistungen
  • Gesundes Alter(n)
  • Gesundheitstourismus und
  • Ernährung für die Gesundheit

Zu diesen Schwerpunkten sollen wieder Strategiegruppen berufen werden, in denen weitere Expertinnen und Experten mitwirken können.

„Auch die Themen Fachkräfte und Internationalisierung werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wir wollen Wirtschaftswachstum durch Innovationen und Technologietransfer erreichen. Der demografische Wandel prägt unseren Bedarf an Fachkräften und unsere ganze Gesellschaft. Für die Gesundheitswirtschaft ist das Herausforderung und Chance zugleich. Wir wollen bei der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und gesundes Altern Modellregion werden“, sagte Schwesig. Potenziale für eine stärkere internationale Zusammenarbeit bestünden vor allem im Ostseeraum.

Liste der Mitglieder des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft:

  1. Manon Austenat-Wied,
    Leiterin Landesvertretung MV der Techniker-Krankenkasse
  2. Wolfgang Blank,
    Geschäftsführer WITENO GmbH
  3. Friedrich Wilhelm Bluschke,
    Landesvorsitzender Paritätischer Wohlfahrtsverband
  4. Uwe Borchmann,
    Geschäftsführer Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.
  5. Stefanie Drese,
    Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport
  6. Katja Enderlein,
    Geschäftsführerin MEDIGREIF GmbH
  7. Nicole Endlich,
    Geschäftsführerin NIPOKA GmbH
  8. Jördis Frommhold,
    Geschäftsführerin Institut Long Covid GmbH
  9. Dr. Leif-Alexander Garbe,
    Geschäftsführer Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH
  10. Tobias Gebhardt,
    Landessprecher MV des Bundesverbands Deutsche Startups e.V.
  11. Dr. Beatrice Großjohann,
    Geschäftsführerin FPS Anklam GmbH
  12. Birgit Hesse,
    Präsidentin Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
  13. Kay-Uwe Kunze,
    Vorstandvorsitzender Landesverband der Privatkliniken Mecklenburg-Vorpommern e.V.
  14. Henning Kutzbach,
    Geschäftsführer Landesvertretung MV der BARMER
  15. Reinhard Meyer,
    Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit
  16. Dr. Sven T. Olsen,
    CEO SeminarCenterGruppe
  17. Jens Placke,
    Präsident Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
  18. Dr. Elizabeth Prommer,
    Rektorin Universität Rostock
  19. Sylva Rahm-Präger,
    Geschäftsführerin Molkerei Naturprodukt GmbH Rügen
  20. Cathérine Reising,
    Geschäftsführerin AMV – Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.
  21. Ulrike Sailer,
    Geschäftsführerin und Inhaberin neoplas med GmbH
  22. Raijana Schiemann,
    Geschäftsführerin INOVA Protein GmbH
  23. Dr. Gerd Teschke,
    Rektor Hochschule Neubrandenburg
  24. Heike Thierfeld,
    Inhaberin Chirurgische Praxisklinik Schwerin Mitte
  25. Britta Timm,
    Regionalleiterin Deutsche Kreditbank AG
  26. Juliane Venohr,
    Stellvertretende Vorsitzende Landesvertretung MV der AOK Nordost
  27. Dr. Klaus-Dieter Weltmann,
    Vorstandsvorsitzender INP Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.
  28. Andreas Wilmbusse,
    Netzwerker Gesundheitswirtschaft
  29. Dr. Klaus Wimmers,
    Vorstand FBN Leibniz-Institut für Nutztierbiologie
  30. Dr. Marek Zygmunt,
    Klinikdirektor Universitätsmedizin Greifswald – Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Präsident der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft

Landesverkehrskonferenz in Linstow

Meyer: Mobilität ist für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung von zentraler Bedeutung

Linstow – „Infrastruktur – Verkehr – Mobilität. In Bewegung bleiben – für nachhaltiges Wirtschaftswachstum im Nordosten Deutschlands“ lautete der Titel der Landesverkehrskonferenz, die am Donnerstag in Linstow (Landkreis Rostock) stattfand. Die Veranstaltung wird im zweijährlichen Turnus durch den Landesverband des Verkehrsgewerbes in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern des Landes organisiert.

„Mobilität ist für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung gerade für Flächenländer wie Mecklenburg-Vorpommern von zentraler Bedeutung. Produkte müssen transportiert werden, Bürgerinnen und Bürger müssen zur Arbeit, zur Schule oder zum Arzt gelangen und Urlaubsgäste, Tagesausflügler sowie Einheimische sollen die touristischen Attraktionen im Land gut erreichen können. Hier setzt die Verkehrspolitik des Landes an. Wir wollen die Mobilität in Mecklenburg-Vorpommern klimafreundlich, sicher, bequem und bezahlbar gestalten. Dafür haben wir konkrete Schritte eingeleitet“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Das Wirtschafts- und Verkehrsministerium hatte Anfang April eine „Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern“ vorgestellt, um durch attraktive Ticketpreise, moderne, digitale Tarif- und Vertriebsstrukturen sowie den Ausbau der Leistungsangebote von Bus und Bahn einen nachhaltigen Umstieg auf klimafreundliche öffentliche Verkehrssysteme einzuleiten. Neben der Einführung des Deutschlandtickets inklusive vergünstigter Angebote für Auszubildende und Senioren geht es vor allem um ein dreigliedriges Landesmobilitätsnetz, dessen Umsetzung in diesem Jahr vorbereitet und schrittweise gestartet wird.

Das beinhaltet einen Leistungs- und Infrastrukturausbau des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV), die Einführung eines landesweiten Busnetzes mit hochwertigen Taktverkehren auf den nicht vom SPNV bedienten Hauptachsen im Land und auf touristischen Kernstrecken sowie die Einführung eines landesweit einheitlichen Rufbussystems für die letzte Meile in der Fläche.

„Ein gut ausgebautes und funktionierendes Straßennetz bildet die Grundlage für Mobilität, Wirtschaft und Tourismus. Wir müssen und wollen auch in die Straße investieren. Ziel ist, vorrangig die Straßen im Land zu erhalten, weniger neu zu bauen, und zugleich in straßenbegleitende Radwege investieren“, sagte Meyer.

Für Investitionen in Straßenbaumaßnahmen stehen in 2023 insgesamt rund 162 Millionen Euro zur Verfügung, davon 91 Millionen Euro für Bundesstraßen und 51 Millionen Euro für Landesstraßen. Zusätzlich stehen ca. 20 Millionen Euro aus Haushaltsresten aus dem Jahr 2022 zur Verfügung.

Die Landesmittel werden unter anderem in den Erhalt (31 Millionen Euro) sowie in den Um- und Ausbau von Landesstraßen (14,2 Millionen Euro) sowie 7,9 Millionen Euro in Neubaumaßnahmen investiert. Für den Radwegebau stellt das Land 16,7 Millionen Euro bereit.

Von den Bundesmitteln fließen unter anderem 36,5 Millionen Euro in den Erhalt, 4,1 Millionen in den Um- und Ausbau, 29,4 Millionen Euro in Neubaumaßnahmen und 10,5 Millionen Euro in den Radwegebau.

Abschließend verwies Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer auf die Rolle der Häfen des Landes für Infrastruktur und Verkehr. „Ein allzu enger Blick auf die Verkehrswege wird dem Begriff der Infrastruktur nicht mehr gerecht. Neben der reinen Umschlagsfunktion geht es zunehmend um die Sicherung der Energieversorgung und den stärkeren Ausbau der industriellen Wertschöpfung. Das Land unterstützt die Häfen in dem Transformationsprozess“, sagte Meyer.

Bund und Länder stehen im engen Austausch zur Zukunft der Raffinerien in Leuna und Schwedt, darunter fallen auch Maßnahmen wie die Ertüchtigung der Pipeline Rostock-Schwedt und der zukunftsfähige Ausbau des Energiehafens Rostocks. Für die mittelfristige Sicherung der Rohölversorgung stellt der Bund Finanzmittel für den infrastrukturellen Ausbau im Seehafen Rostock bereit.

Spargelanbauer verhalten optimistisch

Güstrow – Trotz der Kostensteigensteigerungen bei allen Produktionsmitteln blicken die Spargelanbauer in Mecklenburg-Vorpommern der kommenden Saison verhalten optimistisch entgegen:

„Während die vergangene Spargelsaison noch ganz unter dem unmittelbaren Schock des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stand, der hochpreisige Saisonartikel Spargel infolge der hohen Inflationsrate zum Luxusgut wurde und viele Betriebe früh aus der Saison ausgestiegen sind, gehen wir in diesem Jahr davon aus, dass wir das Edelgemüse bis zum Ende der Stechperiode am 24. Juni wieder zu moderaten Preisen genießen können.

Da die Angebots- und damit Preisentwicklung im Wesentlichen vom Wetter abhängt, wird es für die Spargelanbauer vor allem darum gehen, Angebotsspitzen zu strecken. Das Folienmanagement der Spargeldämme ist dabei das maßgebliche Instrument zur Ertragssteuerung. Schwarze Folie erwärmt die Dämme, weiße Folie reflektiert die Sonneneinstrahlung und verzögert so die allzu schnelle Erwärmung des Bodens. Darüber hinaus kann durch die Wahl früher, mittelfrüher und später Sorten das Angebot etwas gestreckt werden“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute auf dem Hof der Mecklenburger Frische GmbH in Gülzow-Püzen bei Güstrow, wo er gemeinsam mit dem Landrat des Landkreises Rostock, Sebastian Constien, und Unternehmenschef Sebastian Böckmann die diesjährige Spargelsaion offiziell eröffnete.

Im Jahr 2022 wurde in Mecklenburg-Vorpommern weißer Spargel auf einer Fläche von ca. 156 Hektar angebaut. Es wurden rund 616 Tonnen gestochen, was einem Durchschnittsertrag von 3,9 Tonnen pro Hektar entspricht. Deutschlandweit waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa 110.300 Tonnen Spargel auf rund 21.300 Hektar. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019, das gleichzeitig so etwas wie das Zenitjahr im deutschen Spargelanbau war, ist das ein Flächenrückgang von rund 15 Prozent in M-V und von rund 7,5 Prozent bundesweit. Auch die Erträge (-12 % in M-V und -15 Prozent in Deutschland) sind rückläufig.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde kurz vor Ostern der erste Spargel geerntet: „Diese erste Freilandware stammt aus Spargeldämmen die durch die Bedeckung mit Folien und Minitunnel geschützt werden, um die Ernte zu verfrühen. Selbst nur wenig Sonnenschein führt darunter sehr schnell zu einem Anstieg der Bodentemperatur und lässt die Sprossen aus den Spargelwurzeln wachsen. Wegen der höheren Kosten ist dieses Anbausystem allerdings nur dazu geeignet, eine begrenzte Anbaufläche zu verfrühen“, erläuterte der Minister.

Traditionell seien die  Preise für die ersten Spargelstangen höher, sagte er weiter. Das hänge mit den insgesamt gestiegenen Produktionskosten, aber auch mit dem neuen Mindestlohn zusammen. Dieser beträgt seit dem 1. Oktober 2022 12,00 Euro pro Stunde, was einer Lohnsteigerung von 22 Prozent gegenüber dem Mindestlohn (9,82 Euro/Stunde) in der letztjährigen Spargelsaison entspricht. Nach den Wirren der Corona-Jahre sei die Verfügbarkeit von Saisonarbeitnehmern aus Mittelosteuropa, vor allem aus Bulgarien, Polen und Rumänien, laut Minister Backhaus gesichert.

Die Spargelstangen in Klasse I zu Preisen werden aktuell zwischen 9 bis 12 Euro/kg angeboten, sagte er weiter. Im Jahr 2022 betrug der saisonale Durchschnittspreis für Spargel 8,62 Euro/kg. Das waren vier Prozent weniger als im Jahr 2021. „Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugen den Spargel aus der Region, weil sie wissen wollen, wo er herkommt und wer ihn anbaut. Vor allem der Einkauf direkt bei Erzeuger garantiert tagesfrische Qualität“, betonte der Minister. Deutlich vorn in der Gunst der Bevölkerung liege dabei der weiße Spargel mit einem Kilogramm Einkaufsmenge pro Kopf, gefolgt von grünem Spargel mit lediglich 0,15 Kilogramm pro Kopf.

Zukunft der Sprach-Kitas gesichert

Oldenburg: Land fördert Sprach-Kitas nach Ende der Bundesförderung

Schwerin – Das Programm der Sprach-Kitas wird in Mecklenburg-Vorpommern im bisherigen Umfang fortgesetzt. Für die Weiterführung der Sprach-Kitas rechnet die Landesregierung mit zirka 5 bis 6 Millionen Euro pro Jahr, um sie in gleicher Qualität und kostendeckend weiterzuführen.

Alle Kosten, die der Bund getragen hat, finanziert ab Sommer allein das Land. Die Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2024/2025 laufen derzeit. Für die Planung hat die Landesregierung die Höhe der bisherigen Bundesfinanzierung zu Grunde gelegt.

„Die Landesregierung setzt sich nach wie vor dafür ein, dass die Sprachförderung gerade in der so wichtigen frühkindlichen Förderung gestärkt wird. Nicht zuletzt haben uns die Folgen der Corona-Pandemie deutlich gezeigt, wie wichtig die sprachliche Förderung der Kinder im Land ist. Die geförderten Kindertageseinrichtungen tragen wesentlich dazu bei, die Weichen für eine erfolgreiche Bildung der Kinder von Anfang an zu stellen und damit ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu stärken“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit rund 140 Sprach-Kitas und etwa 170 Fachkräfte für die Sprachförderung.

Laut Haushaltsentwurf 2023 des Bundes sollte das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ zum Jahresende 2022 auslaufen. Infolge der Kritik Mecklenburg-Vorpommerns und anderer Bundesländer erklärte sich die Bundesregierung dazu bereit, das Bundesprogramm bis zum Sommer 2023 weiter zu finanzieren. Dafür wurden Bundesmittel aus dem neuen Kita-Qualitätsgesetz genutzt. Eine darüberhinausgehende Finanzierung wurde von Seiten des Bundes endgültig ausgeschlossen. 

„Für einige Länder bedeutet diese unverständliche Bundesentscheidung das Aus der Sprachförderung in den Kitas, aber nicht für Mecklenburg-Vorpommern – hier wird die gute Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher und damit die Förderung der Kinder fortgesetzt“, betonte die Ministerin.