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Autor: Rügenbote

Betriebs- und Personalrätepreis 2023

Schwerin – Die Landesregierung vergibt im Jahr 2023 erstmals den Betriebs- und Personalrätepreis Mecklenburg-Vorpommern.

„Mit dem von der Landesregierung ins Leben gerufenen Betriebs- und Personalrätepreis wollen wir das Engagement und den Mut der vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würdigen, die sich mit ganzer Kraft für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzen.

Die Beispiele sind vielfältig: Sie kämpfen für mehr Mitspracherecht, Geschlechtergerechtigkeit oder zeigen Wege auf, wie Arbeit zukünftig aussehen könnte. Auch soll dieser neue Preis all den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Mecklenburg-Vorpommern zeigen: Die Landesregierung steht fest an ihrer Seite“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute in Schwerin.

Der Preis richtet sich an Betriebsräte, Personalräte und Auszubildendenvertretungen. Dabei können Projekte von Einzelpersonen oder ein ganzes Gremium vorgeschlagen werden.

Ausgezeichnet werden Projekte bzw. Gremien,

  • die Mitbestimmung gestärkt oder erst neu in einem Betrieb etabliert haben
  • die Arbeitsbedingungen konkret verbessert haben, z.B. durch verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Arbeitssicherheit, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit
  • Innovationen im Betrieb oder der Dienststelle eingebracht und/oder etabliert haben, z.B. in Transformationsprozessen.

Weitere Informationen zum Preis gibt es auf der Internetseite www.mitbestimmung-mv.de. Dort findet sich auch das Anmeldeformular für den Preis. Bewerbungsschluss ist der 17. März.

Die Preise werden auf dem ArbeitnehmerInnen-Empfang der Ministerpräsidentin am 28. April in Schwerin verliehen.

Start ins zweite Schulhalbjahr 2022/23

Oldenburg: Pandemie-Ausnahmezustand gemeinsam gemeistert

Schwerin – Am Montag starten Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern in das zweite Schulhalbjahr 2022/23.

„Ich hoffe, dass alle die Winterferien genießen konnten und sich vor dem Beginn des zweiten Schulhalbjahres gut erholt haben. Ganz besonders freue ich mich darüber, dass wir nach drei Jahren Ausnahmezustand die Herausforderungen der Covid-19 Pandemie gemeinsam gemeistert haben. Die Pandemie kann, nunmehr auch für den schulischen Bereich, als beendet angesehen werden. Vor allem möchte ich allen Lehrkräften danken; sie sind und waren für die Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Garant für Stabilität und Orientierung in diesen so unsicheren Zeiten. Ich freue mich sehr, dass wir uns in Zukunft wieder alle auf die eigentliche Aufgabe, die bestmögliche Bildung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, konzentrieren können“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres gilt weiterhin das Phasenmodell – zunächst bis zu den Osterferien.

Eine Testpflicht besteht für den Schulbereich nicht mehr. Wer Erkältungssymptome zeigt, sollte sich allerdings weiterhin zu Hause testen. Dafür werden die Schulen auch weiter mit Selbsttests zur eigenverantwortlichen Anwendung ausgestattet. So können sie Infektionsketten effektiv unterbrechen und Sicherheit im Schulalltag gewährleisten.

Eine Maskenpflicht besteht nicht. Grundsätzlich gilt, dass jede Person selbst für ihre Gesundheit verantwortlich ist und entscheidet, wie sie sich am besten schützt. Empfohlen wird das Tragen der Maske weiterhin bei Erkältungswellen, bei engem Kontakt zu anderen in Innenräumen und wenn man selbst Erkältungssymptome hat. Wie schon vor der Pandemie gilt der Grundsatz „Wer krank ist, bleibt zu Hause“.

Auch zum neuen Schulhalbjahr wird das Bildungsministerium in gewohnter Weise für Fragen rund um den Schulbetrieb per Telefon-Hotline zur Verfügung stehen. Hier können sich sowohl Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte sowie Erziehungsberechtigte und Schülerinnen und Schüler direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der obersten Schulaufsicht wenden.

Die Hotline wird Sonntag, den 19. Februar 2023, in der Zeit von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr unter der Rufnummer 0385 588 17174 zu erreichen sein.

25.000 Euro an Tafel Schwerin

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat eine Fördervereinbarung in Höhe von 25.000 Euro an den Vorsitzenden der Tafel Schwerin e.V. Peter Grosch für zehn Ausgabestellen übergeben. Im Anschluss unterstützten die Ministerpräsidentin und die Geschäftsführerin der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Adriana Lettrari, beim Packen von Tüten mit Lebensmitteln, die für die Ausgabe in der Petrusgemeinde auf dem Großen Dreesch in der Ziolkowski-Straße bestimmt waren.

„Heute war es für mich nicht nur wichtig, diese Fördervereinbarung zu übergeben, sondern auch wieder zu erleben, wie sich Ehrenamtliche Tag für Tag für andere engagieren. Deshalb habe ich sehr gern beim Einpacken der Lebensmittel mitgeholfen. Ich danke allen von Herzen, die hier mit dabei sind und anderen helfen“, sagte die Ministerpräsidentin, die zugleich Stiftungsratsvorsitzende der Ehrenamtsstiftung MV ist.

„Selbstverständlich unterstützen wir ehrenamtliches Engagement in Notlagen. Besonders die Tafeln in MV sind nicht nur ein Ort zur Erfüllung des Grundbedürfnisses, des Essens, sondern oftmals auch ein Ort einer Gemeinschaft, der Kontinuität im Leben bietet. Wie viele ehrenamtliche Projekte sind sie unverzichtbar in Mecklenburg-Vorpommern“, ergänzte Dr. Adriana Lettrari.

Der Landesregierung sei es von Anfang an wichtig gewesen, beim Härtefallfonds auch die Tafeln mit im Blick zu haben, die angesichts der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise ebenfalls zu kämpfen haben.

„Es ist wichtig, dass die Tafeln in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin handlungsfähig bleiben und Menschen in Not helfen können. Dafür gebührt vor allem den Ehrenamtlichen Respekt und Anerkennung. Ich danke auch der Ehrenamtsstiftung des Landes, die die Vorbereitung und Auszahlung der Fördervereinbarung übernommen hat. Mit Zusammenhalt und Zuversicht können wir die Krise gemeinsam meistern“, so die Regierungschefin.

Organspende-Zahlen weiter rückläufig

Organspende: Drese fordert erneuten Anlauf für Widerspruchslösung

Schwerin – Angesichts niedriger Organspende-Zahlen und langer Wartezeiten auf Spenderorgane begrüßt Gesundheitsministerin Stefanie Drese ausdrücklich den erneuten Vorstoß des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, eine Widerspruchslösung in der Organspende anzustreben.

Bei einer solchen Regelung würde in Deutschland automatisch jede Person als Organspenderin oder Organspender gelten, sofern zu Lebzeiten kein entsprechender Widerspruch kommuniziert werde, erklärte Drese. So können auch Menschen ohne Organspendeausweis zur Spenderin oder zum Spender werden.

„Momentan kommen viele Spenden nicht zustande, weil der Wille potentieller Spenderinnen und Spender nicht ausreichend dokumentiert ist“, hob Ministerin Drese hervor. So haben Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge nur 44 Prozent der Befragten ihre Entscheidung schriftlich festgehalten. Dennoch stünden 84 Prozent der Organspende prinzipiell positiv gegenüber.

Drese: „Es gibt also auch in Mecklenburg-Vorpommern viele Menschen, die potentiell zum Lebensretter werden könnten. Eine Widerspruchslösung schafft Klarheit bei den eigenen Wünschen, entlastet im Zweifel Angehörige in einer schwierigen Situation und hilft vor allem Menschen, die sehnlichst auf ein neues Organ warten.“

Eine neuerliche Debatte zu einer entsprechenden Reform sei daher überfällig, so Drese. In der Zwischenzeit appellierte sie an die Bürgerinnen und Bürger, sich mit dem Thema der Organspende auseinanderzusetzen. „Es ist für viele sicherlich kein einfaches Thema, aber mit einer auf einem Organspendeausweis vermerkten Entscheidung können Sie Leben retten.“

Zerbrechlichkeit der Natur

Glasarche 3 ankert in Schwerin

Schwerin – Ab 16. Februar erwartet Einheimische und Besucher Schwerins ein ganz besonderes Highlight: Das Kunstprojekt Glasarche 3 wird auf den Marstallwiesen gegenüber vom Schloss vor Anker gehen. Die Glasarche3 ist ein zweiteiliges Ensemble aus Holz und Glas. Ein gläsernes Boot ruht in einer fünf Meter großen Hand aus Eichenholz. Das Kunstprojekt wurde 2015/2016 vom Landschaftspflegeverein Mittleres Elstertal e.V. (Zeitz, Sachsen-Anhalt) ins Leben gerufen.

„An einem der schönsten Orte der Landeshauptstadt, den Marstallwiesen, gleich gegenüber vom Schloss, macht sie auf die Zerbrechlichkeit der Natur aufmerksam. Sie steht gleichzeitig für die Verantwortung eines jeden Menschen, sich für den Erhalt unseres Ökosystems einzusetzen. Denn aus meiner Sicht ist heutzutage der Schutz unserer Umwelt und der natürlichen Ressourcen eins der drängendsten Themen. Jeder kann und sollte etwas dafür tun, dass unsere Erde auch noch für die kommenden Generationen lebenswert bleibt“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV.

Mecklenburg-Vorpommern will seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und für die Verbindlichkeit ein Klimaschutzgesetz verabschieden, das sowohl konkrete Ziele, etwa für die Sektoren Energie, Verkehr, Gebäude, Industrie sowie Land- und Abfallwirtschaft umfasst, als auch die Vorbildwirkung der Landesregierung einschließt.

„Im aktuellen Koalitionsvertrag haben wir uns das Ziel gesetzt, das Land MV bis 2040 und die Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu machen. Das Gesetz entsteht im Rahmen eines Beteiligungsprozesses, den es so noch nie in MV gegeben hat. Er geht dem Gesetzgebungsverfahren voraus. Dafür stehen meine Fachleute mit der Fachöffentlichkeit und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in einem intensiven Austausch.

Ziel ist es, belastbare und vor allem realistische Klimaschutzziele zu formulieren. Erste Ergebnisse werden ab dem Frühjahr auf mehreren Regionalkonferenzen im ganzen Land diskutiert. Interessierte können unter Klimaschutzgesetz MV (mitdenken.online) konkrete Vorschläge und Ideen online einbringen. Ich sehe es als unsere Pflicht an, möglichst viele Menschen in diesen Prozess einzubeziehen, um eine große Akzeptanz für das Gesetz und den Klimaschutz insgesamt zu erreichen“, betonte Backhaus.

Ein weiteres zentrales Anliegen der Landesregierung ist die Wasserversorgung. Es geht darum, die Trinkwasserversorgung im Land zu erhalten und für nachfolgende Generationen zu sichern. MV entwickelt daher – parallel zur Nationalen Wasserstrategie des Bundes – eine spezifische Wasserstrategie für unser Land. Ziel ist es, diversen Problemlagen für die Zukunft zu begegnen, sei es Hochwasser, Starkregen oder Niedrigwasser durch Dürren.

Die Sicherung von ausreichendem und sauberem Wasser hat Priorität. Für die Trinkwasserversorgung hat die Landesregierung zusammen mit zahlreichen Akteuren in 2022 eine Trinkwasserschutzkonzeption entwickelt. Eine Änderung des Landeswassergesetzes wird in 2023 auf den Weg gebracht“, erklärte Backhaus. „Wasser ist Leben – Wasser ist das wichtigste Lebensmittel“, so der Minister. „Doch der wertvolle Rohstoff, steht nicht endlos zur Verfügung, das müssen wir verstehen.“

Vor diesem Hintergrund passe die Skulptur wirklich ausgenommen gut nach Schwerin. „Wir wollen mit diesem wunderbaren Kunstobjekt zum Nachdenken über die Nachhaltigkeit der eigenen Lebensweise anregen. Es geht dabei vor allem darum, die Natur aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und neu zu entdecken. Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher des Landes sind herzlich eingeladen, die Glasarche an Ort und Stelle auf sich wirken zu lassen“, wirbt Minister Backhaus für das Kunsterlebnis.

KuBES: Unterstützung für Lehrkräfte/Eltern

Oldenburg: wichtiges Angebot für neue Aufgaben

Schwerin – Eltern und Schulen steht im Schuljahr 2022/23 ein neues Beratungsangebot zur Verfügung.  Das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungsministerium (IQ M-V) erweitert seine Beratungsangebote mit einem Kooperations- und Beratungssystem speziell für die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schulen (KuBES).

Ziel ist es, vor allem den Schulen Angebote zu unterbreiten, um sie beispielsweise zu Fragen der Inklusion, Migration oder auch der Gewaltprävention zu beraten und zu unterstützen sowie Kompetenznetzwerke und Fortbildungsbausteine für Schulen weiterzuentwickeln.

„KuBES ist ein wichtiges Angebot angesichts neuer Aufgaben und Veränderungen. Schulleitung, Unterricht und Erziehung sowie die pädagogischen Aufgaben insgesamt sind komplexer geworden. Um diesen Anforderungen weiterhin gerecht zu werden, wollen wir Lehrkräfte und insbesondere Eltern individuell unterstützen“, sagte Bildungsministerin Oldenburg.

KuBES stellt hierzu professionelle Beraterinnen und Berater aus den Bereichen der Sozial-, Sonder- und Erwachsenenpädagogik als multiprofessionelle Teams bereit. Die Teams arbeiten auf Nachfrage vertraulich, freiwillig und transparent.

Insbesondere Eltern sollen gestärkt werden, ihre Kinder optimal zu fördern und zu unterstützen. Hierzu wurde eigens für Eltern ein Angebot entwickelt.

Die KuBES-Teams arbeiten dabei eng mit der Kinder- und Jugendhilfe und der Schulsozialarbeit sowie den bereits bestehenden Unterstützungssystemen des Bildungsministeriums – dem Unterrichtsberatersystem und den Fortbildungskoordinatoren des IQ M-V, dem ZDS sowie den Servicestellen Inklusion – zusammen.

Das neue Beratungsangebot ist den Schulen bei der Winterakademie 2023 erstmals umfassend vorgestellt worden. Darüber hinaus ist KuBES mit seinem Angebot auf dem Bildungsserver des Landes MV veröffentlicht unter: www.bildung-mv.de/kubes.

Aktuelle Projekte sind unter anderem: 

  • Fallarbeit an sieben Schulen im Bereich Schulabsentismus, Elternarbeit, Gewalt- und Mobbingprävention
  • Umsetzung des Gewaltpräventionsprojekts der Techniker Krankenkasse „Gemeinsam Klasse sein“
  • Umsetzung der bundesweiten Initiative zur Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs „Trau dich!“
  • Veranstaltungsreihe für Eltern „Gemeinsam durch die Pubertät“
  • Diverstitätsprojekt „MV InKisten“ – Mensch-Vielfalt

Ehrenamtsmessen touren wieder durchs Land

Ihre Finanzverwaltung ist mit dabei

Schwerin – Die diesjährigen Ehrenamtsmessen finden wieder in Präsenz statt und die Termine für die mittlerweile 16. Ausgabe stehen fest. Im April und Mai dieses Jahres erleben Interessierte eine Reihe von fünf regionalen Ehrenamtsmessen: Neubrandenburg, Stralsund, Bad Doberan, Pasewalk und Wismar.

„Wir haben nach der erzwungenen Unterbrechung der Messen 2020 die folgenden zwei Jahre lang viel gelernt: Gerade bei der Organisation: alles wurde digital, vieles war neu. Wir haben ausprobiert und Neues initiiert. In diesem Jahr touren die Messen wieder durch Mecklenburg-Vorpommern. Ehrenamtlich Engagierte und die, die es werden wollen, begegnen sich wieder persönlich. Das freut uns als Organisatoren sehr. Am 15. April geht’s los.“.

Das sagt Jens Herzog, Referent für Ehrenamt beim DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.. Er ist Teil des Teams der Landesarbeitsgemeinschaft, die seit Jahren die Messen erfolgreich auf die Beine stellt.

Auf www.ehrenamtmessen-mv.de präsentieren sich heute schon fast 300 Vereine: von Hilfsorganisation über Hospiz bis Blasorchester. Die Vielfalt, sich in einem Ehrenamt zu engagieren, ist groß. „Unser Team freut sich auf viele Aussteller und Besucher“ so Jens Herzog.

„Entgegen früherer Messen haben wir uns auf die Durchführung im späten Frühjahr verständigt und reagieren somit auf die Wünsche unserer Netzwerkpartner. Aussteller und Besucher werden sich auf attraktive Veranstaltungsformate freuen dürfen. Es dreht sich alles ums Kennenlernen, guten Austausch und darum, kulturelle Höhepunkte zu erleben“, ergänzt Herzog.

Alle Informationen finden Sie hier:
Jens Herzog
Koordination Ehrenamt
Email: ehrenamt@drk-mv.de
Tel.: 0385-5914713
www.ehrenamtmessen-mv.de

BARMER Pflegereport

Pandemie beeinflusste die stationäre Pflege im Nordosten

Schwerin – Pflegebedürftige in den Heimen im Nordosten waren so stark von der Corona-Pandemie betroffen wie kaum eine andere Bevölkerungsgruppe hierzulande. Das geht aus dem aktuellen Pflegereport der BARMER hervor.

„Für viele Menschen hat Corona mittlerweile zum Glück seinen Schrecken verloren. Schutzmaßnahmen werden immer weiter heruntergefahren. Doch gerade während den Hochzeiten der Pandemie waren Pflegeheime mitunter Corona-Hotspots“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern. Das zeige auch die Analyse im Pflegereport.

Demnach hatten im Januar 2021 knapp sechs Prozent der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner eine Covid-19-Diagnose, während Corona nur zwei Prozent der Pflegebedürftigen insgesamt und ein Prozent der Gesamtbevölkerung betraf. Zwar seien stationär versorgte Pflegebedürftige bundesweit stark von Corona betroffen, jedoch habe es in den einzelnen Ländern auch deutliche Unterschiede gegeben.

„In Mecklenburg-Vorpommern waren Pflegebedürftige in vollstationärer Pflege bis zu achtmal seltener von Covid-19 betroffen als im Bundesschnitt“, so Kutzbach. Ein Grund hierfür sei sicherlich die teilweise restriktive Corona-Politik des Landes gewesen.

Wie aus dem Pflegereport weiter hervorgeht, waren nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch Pflegekräfte in Mecklenburg-Vorpommern seit Pandemiebeginn überproportional häufig an Covid-19 erkrankt. Besonders betroffen waren dabei die Pflegefachkräfte, die in den Pflegeheimen im Nordosten tätig sind. So gab es im März des Jahres 2022 mit 282 AU-Bescheinigungen je 10.000 Pflegefachkräfte die bisherige Spitze an Krankschreibungen wegen Corona.

Im Vergleich dazu waren Beschäftigte in anderen Wirtschaftszweigen im Land mit 185-AU-Bescheinigungen je 10.000 deutlich seltener krankgeschrieben. „Die notwendigen Hygienemaßnahmen sowie der pandemiebedingte Personalausfall haben die Arbeit der Pflegekräfte stark erschwert. Sie haben in den letzten Jahren Unglaubliches geleistet. Es ist höchste Zeit, für Entlastung zu sorgen“, sagt Kutzbach. Entscheidend dafür sei, die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen. Um dem Personalmangel in der Pflege entgegenzuwirken, sei die Einführung des Tariflohns im letzten Jahr ein wichtiger Schritt gewesen.

Zu Beginn der Pandemie hat es laut Report bei einem Wechsel von der häuslichen in die stationäre Pflege offensichtlich große Bedenken gegeben. Die Anzahl der Menschen, die bundesweit von der häuslichen Pflege in die stationäre Pflege wechselten, sank von jeweils über 25.000 im April der Jahre 2018 und 2019 auf rund 17.000 im Mai 2020. Das entspricht einem Minus von rund einem Drittel. Erst im späteren Verlauf der Pandemie ist die Zahl der Menschen, die vom häuslichen in das stationäre Setting wechselten, wieder gestiegen.

„Pflegebedürftige und deren Angehörige haben in den beiden ersten Wellen aus Angst vor einer Infektion zum Teil auf die Inanspruchnahme vollstationärer Pflege verzichtet. Zudem mussten Einrichtungen ihr Angebot insbesondere aufgrund von Personalmangel zum Teil zurückfahren“, erklärt Landeschef Kutzbach. Es sei jedoch wichtig, dass sich Menschen jederzeit darauf verlassen könnten, im Bedarfsfall professionell und engagiert gepflegt zu werden.

„Wir müssen uns gesamtgesellschaftlich für gute Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in der Pflege sowie für ein besseres Image des Pflegeberufs einsetzen. Diese Lehre sollten wir aus der Corona Pandemie für die Zukunft ziehen“, so Kutzbach.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin für Gesundheit, Soziales und Sport, Stefanie Drese, bestätigt, dass der Bereich der Pflege besonders stark belastet gewesen sei im Zuge der Pandemie.

„Schon kurz nach Ausbruch des Infektionsgeschehens zeigte sich die große Gefahr, die vom SARS-CoV-2-Virus für ältere Menschen ausging,“ so Drese. Seit Beginn der Pandemie sei daher der Schutz der vulnerablen Gruppen eines der obersten Ziele bei der Pandemiebekämpfung gewesen. „Die Impfungen und die Schutzmaßnahmen waren ein wichtiges Instrument, um noch mehr schwere Verläufe und Todesfälle unter den Pflegebedürftigen zu verhindern,“ resümiert die Ministerin.

„Wir haben deshalb sofort mit teilweise 35 mobilen Impfteams Ende Dezember 2020 mit den Impfungen begonnen und den damals knappen Impfstoff vor allem auch für die Pflegeheime reserviert“, so Drese.

Mit Blick in die Zukunft der Pflege sieht Drese weitere Herausforderungen für den Pflegebereich, dazu zähle unter anderem die Personalgewinnung. Drese: „Einem wachsenden Bedarf an Pflegeangeboten einerseits steht der Fachkräftemangel anderseits gegenüber. Ein ganz wichtiges Anliegen ist es deshalb, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten.“ Mit Einführung der generalistischen Pflegeausbildung sei in Mecklenburg-Vorpommern bereits eine gestiegene Nachfrage zu verzeichnen.

Zudem müsse laut Drese dringend über die Finanzierung der Pflege gesprochen werden. „Die durch höhere Personalkosten und die Inflation rasant steigenden Kosten für einen Pflegeheimplatz verdeutlichen den Fehler im System. Es braucht eine ganz grundsätzliche Reform des Finanzierungsmodells in der Pflege, um diese Spirale zu durchbrechen“, fordert die Ministerin. Hierbei müssten neben einer Obergrenze der Eigenanteile für Pflegebedürftige auch die Höhe der Beträge für die Pflegeversicherung zur Debatte stehen.