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Autor: Rügenbote

Passende Jobs im Blick

280 Gingster Schüler besuchen die schuleigene 16. Berufsmesse

Insel Rügen – „Wir sind stolz auf diese Berufsmesse in unserer Gemeinde“, lobt Bürgermeisterin Gerlinde Bieker die besondere Veranstaltung der Gingster Schule, die sie zusammen mit Schulleiter André Farin in dieser Woche eröffnete. Es sei nicht der Regelfall, dass Lehrer, Schüler und die technischen Kräfte mit einem großen Kraftakt die Turnhalle in eine Messehalle verwandeln. „Doch dieser Aufwand lohnt sich“, ergänzt Goswin Schreck, der neue Messechef der Schule. „Wir können auf ein gewachsenes Konzept zurückgreifen und müssen nur noch an Details feilen“, erklärt er und ist froh, dass seine Vorgängerin Ramona Hatrath alles so gut vorgearbeitet habe.

Zur mittlerweile 16. Berufsmesse reisten über 30 Unternehmen und Institutionen der Insel und vom Festland an, um sich den 280 Schülern aus den Jahrgangstufen 5 bis 10 vorzustellen. Mit im Gepäck hatten sie die wichtigsten Informationen für junge Leute, die auf Ausbildungssuche sind oder schon erste Eindrücke aus der Berufswelt sammeln möchten. In persönlichen Gesprächen erfuhren sie mehr über Ausbildungschancen, Voraussetzungen für die angebotenen Jobs und Karriereaussichten.

Bürgermeisterin Gerlinde Bieker (links) und Schulleiter André Farin (rechts) eröffneten die 16. Berufsmesse an der Gingster Schule zusammen mit den Schülersprechern Neele Nordt (2. v. r.) und Fynn Venzmer (3. v. r.). Foto: Martina Zabel
Bürgermeisterin Gerlinde Bieker (links) und Schulleiter André Farin (rechts) eröffneten die 16. Berufsmesse an der Gingster Schule zusammen mit den Schülersprechern Neele Nordt (2. v. r.) und Fynn Venzmer (3. v. r.). Foto: Martina Zabel

Langjährige Partner kamen nach Gingst, wie etwa die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege Güstrow, die Bundespolizeiakademie, die Arbeitsagentur, die Deutsche Rentenversicherung oder die AOK. Altbekannte Gesichter von Rügenhaustechnik, Liebherr, Nordex, vom Bauernverband oder Media Markt warben an ihren Ständen für verschiedene Ausbildungsangebote. Erstmals nahmen mehr Handwerker teil, die Kay Wellner von der Kreishandwerkerschaft ins Boot geholt hatte. Neben Sattlermeister Arne Witt nutzten Malermeister Lutz Lubozki und Dachdeckermeister Christian Stöhr die Chance, Einblicke in ihren Arbeitsalltag zu geben. Premiere hatte auch die Firma Hanse Yacht aus Greifswald, die vom Interesse und von der Vorbereitung der jungen Messebesucher beeindruckt war.

„Wir können wieder viele Firmen vor Ort ansprechen und haben mit den Messeaufgaben gut zu tun“, sagt Neele Nordt, Schülersprecherin der Gingster Schule. Zusammen mit ihrem Sprecherkollegen Fynn Venzmer erzählt sie von der Messemappe, die alle Besucher mit dabei haben und bis zum Ende des Schultages ausfüllen. Darin sind Deutschaufgaben und Aufträge aus dem Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik, die das Erkunden der Stände und Angebote unterstützen sollen. Gerade das loben die Unternehmen in der abschließenden Feedbackrunde, die schon einen Ausblick auf das kommende Jahr gab: Die Neuauflage der Messe steht bereits jetzt für November 2023 fest.

Nandu-Herbstzählung: Population bleibt konstant

Schwerin – Die Nandu-Population im Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe in Mecklenburg-Vorpommern ist nahezu konstant geblieben: Im Rahmen des Herbstmonitorings am 28. Oktober 2022 wurden im Biosphärenreservat Schaalsee insgesamt 144 Nandus gezählt; das sind 13 Tiere mehr als im vergangenen Frühling.

Die Arbeitsgruppe Nandumonitoring sowie Landwirte und Mitarbeitende des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe bestimmten aktuell insgesamt 56 Altvögel (19 Hähne und 37 Hennen), 82 Jungvögel aus diesem Jahr und weitere 6 Tiere, deren Alter und Geschlecht nicht differenziert werden konnte.

„Die Aufnahme des Nandus ins Jagdrecht zeigt, dass die Anzahl der Nandus auf ein biotopangepasstes Maß reguliert werden konnte und somit die Konfliktdichte im Schutzgebiet abgenommen hat. Gleichwohl zeigen mir die Zahlen, dass der Bestand der Art Nandu im Schaalseebereich gesichert ist“, schätzte Umweltminister Dr. Till Backhaus die Lage ein.

Der Nandu wurde 2020 in das Jagdrecht aufgenommen, da die von Laufvögeln verursachten Schäden in der Landwirtschaft enorm gestiegen waren. Wurden im Jagdjahr 2020/2021 (Jagdjahr 1. April bis 31. März des Folgejahres) noch 181 Nandus erlegt, so waren es im Jagdjahr 2021/2022 nur noch 79 Nandus.

Im Zeitraum von 1999 bis 2001 sind mehrere Nandus (Rhea ameri-cana) aus einem unzureichend gesicherten Freigehege bei Groß Grönau, in Schleswig-Holstein, nördlich des Ratzeburger Sees ausgebrochen und in den Nordbereich des UNESCO-Biosphärenreservates Schaalsee (zwischen Utecht und Schattin) gelangt. Zweimal im Jahr werden die Tiere in einer Synchronzählung erfasst. Ursprünglich stammen Nandus aus Südamerika. Nordwestmecklenburg ähnelt mit seinen weitläufigen Ackerflächen der baumfreien Pampa in ihrer angestammten Heimat.

Der Nandu ist eine von vielen Arten auf der Liste der Neozoen, übersetzt „Neue Lebewesen“. Als solche werden Arten bezeichnet, die nach dem Jahr 1492 durch direkte oder indirekte Aktivitäten der Menschen in Deutschland angesiedelt wurden. In Deutschland geht man von mehr als 1000 Neozoenarten aus. Unter anderem gehören Damwild, Waschbär, Mink, Nutria, Fasan und Regenbogenforelle dazu.

Nach einer Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz gilt der Nandu zurzeit nicht als invasiv, da bislang nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Art negative Auswirkungen auf heimische Arten hat. Der Nandu wird daher auf einer sogenannten „Grauen Liste“ geführt. Das bedeutet, dass die Art besonders intensiv zu beobachten ist, um Entscheidungen, etwa zur Bestandsregulierung, auf fachlich fundierter Grundlage treffen zu können.

Erhalt kultureller Vielfalt

Schwerin – „Kultur ist eine Art, uns auszudrücken, uns mit uns selbst, unserer Umwelt, unserer Geschichte auseinanderzusetzen. Kultur prägt unsere Identität. Sie kann Emotionen wecken, die Fantasie anregen, Sicherheit geben, Zufluchtsort sein. Kultur schafft Gemeinschaft und bringt uns zusammen“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Verleihung des diesjährigen Landeskulturpreises im Schweriner Schloss.

Mit dem Landeskulturpreis zeichnete die Ministerpräsidentin Dr. Wolf Karge aus. Wenn man in seine Vita schaue, komme man nicht umhin zu sagen: Kultur bestimmt sein Leben. Karge ist Archivar, Historiker, Museologe, Kurator, Publizist, Dozent, Gutachter, Berater und vieles mehr. „Seit über 50 Jahren widmet er sich der regionalen Geschichte, der Kunst und Denkmalkultur Mecklenburg-Vorpommerns. Er ist Gründungsvorsitzender des Museumsverbandes M-V, Gründungspräsident der Wallensteingesellschaft und in verschiedenen Vereinen aktiv, u.a. für die Erinnerungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse.

Sehr geehrter Herr Dr. Karge, mit ganz viel Leidenschaft und Freude bewahren Sie die kulturelle Identität dieses Landes und öffnen sie für ein großes Publikum. Sie tragen dazu bei, dass wir uns in Mecklenburg-Vorpommern unserer Wurzeln bewusst sind“, sagte die Ministerpräsidentin an den Ausgezeichneten gewandt.

Der Kulturförderpreis des Landes geht in diesem Jahr an Marianne Wöhrle-Braun. Schwesig: „Musik- und vor allem Jazzliebhaber im Land und darüber hinaus kennen sie seit vielen Jahren als Organisatorin der Schweriner Jazz-Nacht.

Seit 2009 holt sie die Größen des internationalen Jazz in unsere Landeshauptstadt.“ Die Vorbereitungen für ein solches Musikfest seien enorm. „Ich selbst war schon einige Male bei der Jazznacht dabei. Besonders wertvoll ist, dass der Erlös der Veranstaltung wohltätigen Zwecken und der Förderung junger Künstlerinnen und Künstler des Landes zugutekommt.“

Mit dem Kulturpreis und dem Kulturförderpreis des Landes werde gezeigt, wie wichtig das besondere Engagement einzelner für eine lebendige Kultur in Mecklenburg-Vorpommern ist. „Ich freue mich, dass wir ganz viele solcher Menschen bei uns im Land haben, die für Kunst und Kultur leben, mit voller Kraft und großer Energie“, sagte die Ministerpräsidentin.

An den diesjährigen Preisträgern könne man deutlich sehen, wie reich und vielfältig die Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist. „Diese Vielfalt wollen wir als Landesregierung erhalten. Deshalb ist Kulturförderung ein wichtiger Teil der Landespolitik. Dazu gehört der Theaterpakt ebenso wie die Entwicklung kulturpolitischer Leitlinien.

Die Filmförderung haben wir mit der Gründung einer neuen Gesellschaft neu aufgestellt. Wir haben vereinbart, dass die Kulturfördermittel um jährlich 2,5 Prozent erhöht werden“, sagte Schwesig.

Vor wenigen Tagen habe die Kulturministerin die Ergebnisse des ersten landesweiten Kulturmonitorings vorgestellt: Bundesweit ist es der erste Gesamtüberblick über die Kulturfinanzierung und -förderung in einem Bundesland. Die Ergebnisse des Monitorings seien Grundlage für die neuen Kulturförderrichtlinien des Landes. Schwesig: „Wir wollen mehr Planungssicherheit schaffen und die Förderdauer ausweiten. Unser Ziel ist klar: nachhaltige Förderung, weniger Bürokratie und langfristige Absicherung von Kulturträgern.“

Munitionsbergungsdienst im Dauereinsatz

Schwerin – Der Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern hatte in dieser Woche bereits außergewöhnlich viel zu tun: An drei Orten des Landes wurden von Montag bis Donnerstag insgesamt neun Bomben entschärft, geborgen oder gesprengt. Innenminister Christian Pegel nimmt dies zum Anlass, den 37 Kolleginnen und Kollegen im Bergungsdienst für ihren nicht immer ganz ungefährlichen Einsatz zu danken.

„Sie sorgen permanent und oft unterhalb unserer Wahrnehmungsschwelle dafür, dass die gefährlichen Überbleibsel aus Kriegen, von Truppenübungs- und Munitionslagerplätzen heute keinen Schaden mehr anrichten. Die meisten dieser rund 500 Soforteinsätze im Jahr – ungeplante Ein-sätze nach Zufallsfunden – laufen unspektakulär ab. Hinzu kommen dann noch die im Schnitt 300 geplanten Einsätze bei Bodenuntersuchungen im Vorfeld von Bauarbeiten“, würdigt Pegel die Arbeit der Sprengstoffexperten.

„Diese Woche brachte viele Überraschungen mit sich: Am Montag wurde auf dem ehemaligen Flugplatz Lärz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bei der planmäßigen Kampfmittelsuche vor dem Bau einer Photovoltaikanlage eine amerikanische 500-Kilo-Sprengbombe freigelegt. Da sie mit einem Langzeitzünder ausgestattet war, wurde sie aus Sicherheitsgründen am Fundort gesprengt“ berichtet Robert Mollitor, seit 25 Jahren Leiter des Munitionsbergungsdienstes Mecklenburg-Vorpommern.

Am Dienstag sprengten seine Kollegen auf einer ehemaligen Erprobungsstelle der Luftwaffe bei Rechlin im selben Landkreis eine britische Zehn-Kilo-Splitterbombe. Am Mittwoch wurden bei Bauarbeiten bei Hagenow, Landkreis Ludwigslust-Parchim, in rund ein Meter Tiefe drei deutsche 50- bzw. 70-Kilo-Sprengbomben auf dem Gelände eines früheren deutschen Fliegerhorsts entdeckt und geborgen.

„Bei der Nachkontrolle am Donnerstag haben meine Kollegen dort drei weitere solcher Bomben ausfindig gemacht und geborgen. Und während sie am selben Tag die Entschärfung einer weiteren amerikanischen 500-Kilo-Bombe vorbereiteten, die Ende September auf der Räumstelle bei Rechlin gefunden worden war, ergab die weitere Kampfmittelsuche in nur 300 Metern Entfernung ein weiteres Pendant. Diese Sprengbombe wurde in nur 45 Zentimetern Tiefe freigelegt und am Nachmittag am Fundort gesprengt“, zählt Mollitor die weiteren Einsätze auf.

Für ihn ist das ebenso wie für Innenminister Christian Pegel ein Anlass, erneut zu warnen: „Bei jedem Eingriff in Flächen, die der Munitionsbergungsdienst in seinem Kampfmittelkataster als belastet eingetragen hat, muss schon in geringer Tiefe mit explosiven Altlasten gerechnet werden. Deshalb empfehlen wir dringend, vor Bodeneingriffen eine Kampfmittelbelastungsanfrage zu stellen. Bei als belastet verzeichneten Flächen sollte unbedingt eine Fachfirma mit der Suche nach Kampfmitteln beauftragt werden, bevor Arbeiten im Boden veranlasst werden.“

Vereine als Zukunftsgestalter ausgezeichnet

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese zeichnet 40 Vereine als „Zukunftsgestalter Mecklenburg-Vorpommerns“ aus. Diese Vereine haben ihre Aktivitäten mit dem Programm „Organisationsentwicklung im Verein“ der Ehrenamtsstiftung MV wirksamer und sichtbarer gemacht. Ziel des Programms ist die Stärkung der Vereine von innen, damit sie im außen die Gesellschaft aktiv mitgestalten können. Gefördert wurde das Programm aus Mitteln des Strukturfonds.

Engagierte und Vereine sind die Ersten, die mit Lösungen um die Ecke kommen, wenn es darum geht, Krisen zu meistern. Doch was ist, wenn Vereine selbst in die Krise geraten? Generationenwechsel im Vorstand, Überlastung, fehlender Nachwuchs, unsichere Finanzierung für die Vereinsaktivitäten – das sind laut Ehrenamtsmonitor MV 2022 die größten Herausforderungen, mit denen Vereine in Mecklenburg-Vorpommern zu kämpfen haben. Probleme, auf die jeder Verein seine individuellen Antworten finden muss. Aber nicht allein. Unterstützung bekamen vierzig Vereine ein Jahr lang über das Programm „Organisationsentwicklung im Verein“ der Ehrenamtsstiftung MV und geschulte Vereinsberater:innen.

Sozialministerin Stefanie Drese: „Vereine haben eine zu wichtige gesellschaftliche Funktion, als dass wir uns leisten können auch nur einen zu verlieren. Die Landesregierung unterstützt daher die Ehrenamtsstiftung MV aus Mitteln des Strukturfonds, um Vereine von innen zu stärken mit den gegenwärtigen Herausforderungen umzugehen, damit sie auch in Zukunft ihre Aufgabe als Mitgestalter unseres Landes wahrnehmen können.“

Jeder der vierzig Vereine erhielt eine Förderung von 3000 €, um den eigenen Entwicklungsprozess ein Jahr lang mit professioneller Unterstützung zu gestalten. Einer von ihnen ist der Landkombinat e.V. in Gatschow – ein Begegnungs- und Bildungsort mit offenen Werkstätten mitten im Demminer Land. Hier wird Zukunft für alle gemacht. Der Verein entwickelt mit globalem Wissen lokale Antworten für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften auf dem Land.

Vorstand Wibke Seifarth beschreibt, worum es ihnen in ihrer Organisationsentwicklung ging: „Durch die Beratung haben wir begonnen, Fragestellungen im Verein nicht nur sehr privat und lokal zu betrachten, sondern regionale Verbindungen einzubeziehen. Wir haben begonnen uns mit anderen Vereinen zu ähnlichen Fragen und Problemstellungen und gemeinsamen Zukunftsvisionen auszutauschen.“ Für Wibke Seifarth und ihre Vereinsmitglieder war die Organisationsentwicklung wie eine Bestandsaufnahme der Baustellen im Verein. An denen können sie jetzt systematisch arbeiten. „Mit der Fundraising-Beratung haben wir methodisch gelernt, die tatsächlichen Kosten des Vereins bei der Vermögensverwaltung zu verifizieren und mehr Klarheit geschaffen. Für den ideellen Bereich haben wir neue Wege für langfristige Finanzierungsmöglichkeiten überlegt und konkret recherchiert. Wir sind nun dabei, ein Finanzkonzept für zukünftige Bildungsangebote zu erstellen.“

Auch der Allerhand e.V. in Qualitz hat sich neu aufgestellt. Sara Kokemüller, Koordinatorin im Allerhand e.V.: „Unser Zeil war es neue Leute in die Vereinsarbeit einzuführen. Statt anderthalb aktiven Personen haben wir jetzt einen Vorstand mit vier neuen Menschen und ungefähr zehn neu oder wieder aktiven Menschen, die sich mit Projekten oder der Übernahme von Aufgaben beständig einbringen! Da ist noch Luft nach oben – aber gerade auch für das Anknüpfen nach der letzten schlimmen Phase der Pandemie ist das ein erstaunlich gutes Ergebnis.“

Hartmut Gnad vom Neddeminer Dorfgemeinschaft e.V. pflichtet bei: „Den Blick nach vorne und nicht zurück mussten wir erst lernen. Die Vereinsarbeit gestalten wir jetzt zukunftsorientierter und beziehen die jungen Vereinsmitglieder mehr in die Entscheidungen ein. Unsere Mitglieder sind durch den Prozess dichter zusammengerückt und zwei neue Kandidaten für eine Mitgliedschaft stehen bereit.“

Leicht ist es nicht, wenn alles auf den Prüfstand gestellt wird, Überforderung thematisiert wird, man Gewohntes loslassen muss, damit Neues entstehen kann.

„Die Stärke der Vereine liegt in den Menschen, die sich in ihnen engagieren.“, sagt Hannelore Kohl, Vorstandsvorsitzende der Ehrenamtsstiftung MV.  „Genau das lässt sie in gesellschaftlichen Krisensituationen immer wieder schnell und flexibel Lösungen finden. Diese Fähigkeit können sie nutzen, um sich selbst zu helfen. Dabei unterstützen wir sie mit dem Programm „Organisationsentwicklung im Verein“.

Aber auch über das Programm hinaus können Vereine bei der Ehrenamtsstiftung MV Unterstützung bei ihren Herausforderungen finden. So gibt es beispielsweise ein Handbuch zur „Organisationsentwicklung im Verein“ mit dem Vereine eigenständig arbeiten können. Austauschen können sie sich dazu mit anderen Vereinen in den regelmäßigen Netzwerk-Veranstaltungen. Finanzielle Mittel für ehrenamtliche Aktivitäten vergibt die Stiftung unkompliziert über die Programme „Gutes tun in MV“ und „Digital durch die Pandemie“

Kooperationspartner des Programms „Organisationsentwicklung im Verein“ sind Cowork Land MV, Neue Narrative – Das Magazin für neues Arbeiten und die Regionalmarke Jäckl & Heidi.

Beliebter Arbeitgeber

Arbeitgeber Land MV mit „Most Wanted Employer Award 2022“ ausgezeichnet

Schwerin – Das Land Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den beliebtesten Arbeitgebern Deutschlands. Das ist das Ergebnis einer Erhe-bung der ZEIT-Verlagsgruppe in Zusammenarbeit mit der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu. Aus einer Million Unternehmen, die auf der Plattform bewertet wurden, sind in diesem Jahr erstmalig die 1.000 beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland ermittelt worden.

In der Kategorie „Verwaltung, Vereine, Administration“ belegt das Land MV als Arbeitgeber Platz 14 – als bestes Bundesland. Von der ZEIT-Verlagsgruppe erhält das Land mit seinen 38.000 Beschäftigten daher die Auszeichnung „Most Wanted Employer 2022“.

„Mecklenburg-Vorpommern ist als der beliebteste Arbeitgeber al-ler Bundesländer ausgewählt worden. Ich freue mich sehr, dass die Beschäftigten in den Ministerien und Ämtern des Landes ihren Arbeitgeber wertschätzen“, kommentiert Finanzminister Heiko Geue.

„Tatsächlich sind uns gute Arbeitsbedingungen sehr wichtig. Deshalb bietet die Landesverwaltung ihren Beschäftigten zum Beispiel flexible Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodelle an, gute Fort- und Weiterbildungsangebote und auch ein immer moderneres Arbeitsumfeld.“

Ein erheblicher Teil der Beschäftigten in der Landesverwaltung wird in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Damit bestehen für Menschen, die die Zukunft des Bundeslandes mitgestalten wollen, gute Einstiegschancen beim Arbeitgeber Land. Da das Internet bei der Jobsuche eine immer größere Relevanz hat, werden auch Arbeitgeber-Bewertungsportale von potenziel-len Bewerberinnen und Bewerbern zunehmend stärker frequentiert.

„Die Auszeichnung wird uns dabei unterstützen, die notwendigen Fachkräfte für unsere Verwaltung zu gewinnen“, so Geue.

Kreuzfahrtreederei Disney kauft Global 1

Meyer: Kreuzfahrtschiff wird in Mecklenburg-Vorpommern zu Ende gebaut – Transfergesellschaft soll bis Januar 2023 verlängert werden

Wismar – Die amerikanische Kreuzfahrtreederei Disney Cruise Line hat das Kreuzfahrtschiff „Global 1“ gekauft. Das Unternehmen gehört zu „The Walt Disney Company“. Die Fertigstellung des Schiffes soll durch die Meyer Werft Papenburg in Wismar erfolgen.

„Das weltgrößte Kreuzfahrtschiff wird in Mecklenburg-Vorpommern zu Ende gebaut. Es ist eine hervorragende Nachricht, dass die Verhandlungen zwischen den Beteiligten erfolgreich zum Abschluss gekommen sind. Eine große internationale Kreuzfahrtreederei baut mit dem Know-how aus Norddeutschland und besonders aus Mecklenburg-Vorpommern das Schiff nach seinen Vorstellungen fertig.

Das bedeutet vor allem auch Arbeit für den Standort Wismar und eine Perspektive für die ehemaligen und aktuell Beschäftigten der MV Werften“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer in Wismar. In der Hansestadt ist auf dem Gelände der ehemaligen MV Werften über den Verkauf informiert worden.

Darüber hinaus machte Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer vor Ort deutlich, dass beabsichtigt wird, die Ende November auslaufende Transfergesellschaft um zwei weitere Monate in gemeinsamer Finanzverantwortung von Land und Insolvenzverwalter zu verlängern.

„Konkret bedeutet das, dass die Transfergesellschaft noch bis Ende Januar 2023 laufen soll. Die Gespräche sind geführt. Letzte Details sind noch in Arbeit. Mit der Verlängerung wird die weitere Vorbereitung, Qualifizierung und gegebenenfalls auch Umorientierung für neue Beschäftigungsverhältnisse ermöglicht. Konkrete Vermittlungsangebote können akquiriert und unterbereitet werden“, so Wirtschaftsminister Meyer weiter.

Aktuell werden noch rund 900 ehemalige Beschäftigte der MV Werften Wismar GmbH, der MV Werften Rostock GmbH, der MV Werften Stralsund GmbH und der MV Werften Fertigmodule GmbH in der Transfergesellschaft Küste mbH betreut.

In den vergangenen Monaten haben Bund, Land und Insolvenzverwaltung für die Werftstandorte Rostock, Wismar und Stralsund Lösungen erarbeitet und auch gefunden.

„Das hätte kaum jemand für möglich gehalten. Erst im Januar dieses Jahres hatten die MV Werften Insolvenz angemeldet. Inzwischen gibt es für alle drei Standorte Perspektiven. Diese schnelle Entwicklung wäre ohne den Insolvenzverwalter, die kommunale Unterstützung, die Wirtschaftskammern, der IG Metall und die heimische Wirtschaft kaum umsetzbar gewesen. Gleichzeitig weiß ich, dass wir noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen haben.

Oberstes Ziel ist es, dass die Menschen vor Ort wieder in eine dauerhafte gute Beschäftigung kommen und das möglichst in der Region. Hier sind wir auf einem guten Weg“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer abschließend.

Der Rostocker Standort wurde durch die Deutsche Marine übernommen. Im Marinearsenal werden künftig Schiffe der Marine instandgesetzt. In Wismar siedelt sich die thyssenkrupp Marine Systems GmbH an. Darüber hinaus wurde die Betriebsstätte der MV Werften Kabinenproduktion (ebenfalls in Wismar) durch die Firma Eppendorf SE übernommen.

Künftig werden hochwertige Laborverbrauchsmaterialien aus funktionellen Hightech-Kunststoffen produziert. Am ehemaligen MV Werften-Standort Stralsund entwickelt die Kommune einen maritimen Gewerbepark, wo sich Unternehmen ansiedeln bzw. einige auch schon angesiedelt haben.

„Digitrans“-Förderung

Boltenhagen – Rund 10.000 Euro erhält das Hotel Tarnewitzer Hof im Ostseebad Boltenhagen im Landkreis Nordwestmecklenburg für eine digitale Heizungssteuerung. Die Mittel kommen aus dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation im Unternehmen, kurz „Digitrans“.

Mit der digitalen Heizungssteuerung können über eine Schnittstelle zur Hotelsoftware die Thermostate der Heizungen in der gesamten Hotelanlage gezielt angesteuert werden. Über die Hotelsoftware sind die aktuelle und künftige Belegung der Gästezimmer jederzeit abrufbar. Im Zusammenspiel mit der Heizungssteuerung lassen sich – vorausschauend im Hinblick auf die Nutzung der Räume – Energie und Kosten sparen.

Mit dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, unterstützt das Innenministerium kleinere Unternehmen in M-V bei der Digitalisierung. Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mil-lionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen.

Mit den nicht rückzahlbaren Zuschüssen werden der Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse gefördert, ebenso Investitionen in IT-Sicherheit und Datenschutz.

Anträge auf Förderung nach der Digitrans-Richtlinie sind vor Beginn des Vorhabens beim Landesförderinstitut (LFI) zu stellen. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter www.digitalesmv.de/digitrans. Die Unterlagen zur Antragstellung finden Sie auf der Webseite des LFI. Sie können die Anträge auch digital im MV-Serviceportal stellen.