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Autor: Rügenbote

„IMAG Frühkoordinierung“ offiziell beauftragt

Meyer: Strukturbedeutsame Ansiedlungen gemeinsam begleiten – formales Verfahren auf den Weg gebracht

Schwerin – Das Kabinett hat am Dienstag beschlossen, eine Interministerielle Arbeitsgruppe zur Frühkoordinierung strukturbedeutsamer Ansiedlungsvorhaben (IMAG Frühkoordinierung) offiziell einzurichten.

„Wir haben jetzt ein formales Verfahren auf den Weg gebracht. Mit der IMAG Frühkoordinierung sind die Ressorts unter Federführung des Wirtschaftsministeriums nun auch offiziell vom Kabinett beauftragt, bei großen strukturbedeutsamen Ansiedlungsvorhaben gemeinsam voranzugehen. So können offene Fragen und notwendige Abstimmungen unkompliziert geklärt werden. Es gibt klare Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner, das wissen Investoren zu schätzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Bewerbung des Landes um große strukturbedeutsame Ansiedlungsvorhaben sowie deren Realisierung sind ein komplexer und aufwendiger Prozess. Unterschiedliche Anforderungen von Investoren erfordern frühzeitig ein koordiniertes und eng abgestimmtes Vorgehen auf Landes- und Kommunalebene. Die IMAG soll künftig im Auftrag des Kabinetts die Ansiedlung strukturbedeutsamer Investitionsvorhaben vorbereiten und begleiten.

Die Auswahl der zu begleitenden Vorhaben erfolgt grundsätzlich durch das Wirtschaftsministerium beziehungsweise im Rahmen der IMAG. „Die Ansiedlung von strukturbedeutsamen Unternehmen strahlt in die Regionen aus. Neben den zusätzlichen direkten Beschäftigungsmöglichkeiten ermöglichen Großansiedlungen auch regional verankerten Unternehmen den Aufbau von neuen Kunden- und Lieferstrukturen“, sagte Meyer.

Nichtberücksichtigung M-V an Bildungsstudie

Oldenburg: Kritik des Abgeordneten Torsten Renz haltlos – Pandemie Ursache für Nichtberücksichtigung Mecklenburg-Vorpommerns in Bildungsstudie

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg weist die Kritik des Abgeordneten Torsten Renz zurück, die sich auf die Nichtberücksichtigung Mecklenburg-Vorpommerns in der aktuellen IQB-Bildungsstudie bezieht.

„Es ist bemerkenswert, dass ein erfahrenes Mitglied im Bildungsausschuss weder weiß, wie die nationalen Leistungserhebungen durchgeführt werden, noch über Erinnerungen zu den Schulschließungen im Frühjahr vergangenen Jahres verfügt. Diese Schulschließungen hatte er als Innenminister der damaligen Landesregierung mit zu verantworten. Wenn keine Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt der Leistungstests in der Schule, sondern in der Notbetreuung oder im Distanzlernen sind, können diese Erhebungen selbstverständlich nicht durchgeführt werden. Ein Vergleich mit allen Bundesländern, deren Schulen während des Testzeitraums nicht so lange im Lockdown waren, hinkt. In Mecklenburg-Vorpommern waren die Schulen bis Mitte Mai 2021 im Lockdown“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das unabhängige IQB hatte die Untersuchung in allen Bundesländern in einem Zeitraum von April bis August 2021 durchgeführt. Für Mecklenburg-Vorpommern wurde im April die Abfrage gestartet. Das IQB führt in seinem veröffentlichten Bericht ausdrücklich aus: „Eine Ausnahme ist Mecklenburg-Vorpommern, wo die Erhebungen aufgrund von Schulschließungen in Verbindung mit einem frühen Beginn der Sommerferien nur an einem Fünftel der vorgesehenen Schulen durchgeführt wurden. Daher werden in diesem Bericht keine Ergebnisse für Mecklenburg-Vorpommern ausgewiesen.“

Oldenburg: „Es ist also mitnichten so, dass die Untersuchungen in allen Bundesländern im gleichen Zeitraum durchgeführt wurden und werden konnten. Das IQB hat entschieden, dass die Datenbasis nicht groß genug ist, um in der Erhebung Berücksichtigung zu finden. Damit war die pandemische Lage in Verbindung mit dem frühen Sommerferienstart in Mecklenburg-Vorpommern Ursache für die Nichtteilnahme des Landes MV.“

Um als Land schnell auf die Ergebnisse der Bildungsstudie zu reagieren, sollen die Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler, vor allem in den Hauptfächern, gestärkt werden. Es werden weitere landeseigene Lernstandserhebungen durchgeführt.

Neben den verpflichtenden Vergleichsarbeiten in Klasse 3 ist LEO.MV 5, Lernausgangslage für die 5. Klasse des Landes Mecklenburg-Vorpommern, als freiwilliges Angebot ins Leben gerufen worden. Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit, zu Beginn der Tests die eigenen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen kurz einzuschätzen und erhalten im Nachgang Rückmeldungen zu ihrer Selbsteinschätzung. Damit fragt man laut Ministerin nicht nur Leistungen ab, sondern motiviert auch.

Außerdem stellt MV unter anderem 120 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer zur Unterstützung der Arbeit der Lehrkräfte in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 ein. „Die Kinder können gezielter im Lernprozess begleitet werden und die Lehrerinnen und Lehrer gewinnen mehr Zeit für den Unterricht“, sagt Bildungsministerin Oldenburg.

Die Kernergebnisse der Studie waren bereits im Juli verkündet worden. Gestern hat die Kultusministerkonferenz (KMK) auch die detaillierten Länderanalysen veröffentlicht. Grundlage waren Tests an fast 1500 Schulen in ganz Deutschland mit etwa 27.000 Viertklässlern zwischen April und August 2021. Die Studie legte wachsende Defizite offen.

Filmmelodien der 30er & 40er Jahre

KONZERT: „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine…!“ – Gassenhauer des frühen Tonfilms

Insel Rügen – Es sind die großen Gefühle, welche die Melodien des Konzertes durchziehen. So rankt sich das Programm der zu hörenden Liedauswahl, um die Themen Liebe, Träume, Wünsche und das Leben. Unter den Liedern des Nachmittags befinden sich deshalb Klassiker, wie „In einer Nacht im Mai…!“, „Kann denn Liebe Sünde sein?“, „Ich brauche keine Millionen…!“, „Man kann sein Herz nur einmal verschenken…!“, „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da…!“ und etliche weitere der beliebten Gassenhauer des frühen Tonfilms der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Es ist eine vergnügliche, nachdenkliche, melancholische Mischung an Evergreens. Das ist brillant und sensibel, ganz und gar dem Namen des Duos entsprechend: ›con emozione‹.

Der erste Tonfilm entstand im Jahr 1929 und nahm in rasantem Tempo in den 1930er Jahren die Menschen in ihren Bann. Man ging ins Kino, vom herannahenden Krieg war noch nichts zu spüren und man hatte einfach nur Freude an den sogenannten „Revue- oder Operettenfilmen“. Während des Krieges war es etwas anderes, was das Publikum bewegte. Sie fanden in den Filmen Trost und eine heile Welt, die es so gar nicht mehr gab.

Das dauerte so bis in die späten Nachkriegsjahre an. Erst mit der Zeit des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren wurden die Filme anders, es folgten die sogenannten „Heimatfilme“. Umso bewundernswerter ist es, dass diese Melodien bis in die heutige Zeit überdauert haben.

Freitag, 28.10.2022 | 19.30 Uhr
LebensGut Frankenthal e. V. , Frankenthal 7, 18573 Samtens/Rügen

Ausführende Künstler:
Duo ›con emozione‹
Liane Fietzke, Gesang/Moderation
Norbert Fietzke, Piano
https://www.con-emozione.de

Duo ›con emozione‹ Foto: Matthias Wolf
Duo ›con emozione‹ Foto: Matthias Wolf

Liane Fietzke wird vom Publikum und von der Fachpresse als sehr ausdrucksvolle Sängerin gelobt. Sie hat nicht nur eine herrliche, reine und klare Sopranstimme, ausgestattet mit einem warmen Timbre, sie führt auch, wie immer, mit der ihr eigenen mitreißenden Frische und Fröhlichkeit durch das Programm. Norbert Fietzke gilt als hervorragender Liedbegleiter.

Das Duo ›con emozione‹, Liane Fietzke (Sopran/Moderation) und Norbert Fietzke (Piano), arbeitet seit vielen Jahren musikalisch zusammen. Sie erhielten beide ihre Ausbildung an der Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Weitere Studien folgten in Köln und Weimar. Ihr Arbeits- und Lebensmittelpunkt ist das Havelland.

Eintritt frei! Um eine angemessene Spende wird gebeten!

Unterstützung für Sprach-Kita Petition

Oldenburg: Sprach-Förderung bleibt weiterhin dringend notwendig

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern unterstützt ausdrücklich die vor dem Petitionsausschuss des Bundestages vorgestellte Petition zum Erhalt des Bundesprogrammes „Sprach-Kitas – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“.

Diese wurde von Wenke Stadach, der Leiterin einer Neubrandenburger Sprach-Kita, gestartet und ist heute den Abgeordneten präsentiert worden. Die offizielle Anhörung im Bundestag fand statt, weil die Mindestzahl der erforderlichen 50.000 Unterschriften deutlich übertroffen wurde.

Bis heute haben bundesweit rund 278.000 Menschen die Petition unterschrieben.

„Wir unterstützen die Petition von Frau Stadach. Denn die zusätzliche sprachliche Förderung von mehr als 500.000 kleinen Mädchen und Jungen in ganz Deutschland ist dringend notwendig, damit die Kinder sich verstehen, verstanden werden und die Welt verstehen, weil eben Sprache der ‚Schlüssel zur Welt‘ ist“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Zuletzt hatte Mecklenburg-Vorpommern eine Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht, der sich alle Bundesländer angeschlossen haben.

Der Bundesrat hatte die Bundesregierung in dem einstimmigen Beschluss aufgefordert, das Bundesprogramm zu verstetigen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit rund 140 Sprach-Kitas und 171 finanzierte Fachkräfte für die Sprachförderung.

Landesbaupreis M-V 2022 verliehen

Schwerin – Der Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 2022 ist im Plenarsaal des Landtages im Schweriner Schloss – dem Siegerprojekt des vorherigen Wettbewerbs 2019 – verliehen worden.

Zum zwölften Mal hat der Wettbewerb um den renommierten Preis Siegerinnen und Sieger hervorgebracht. Ausgelobt wurde er erstmals in acht Kategorien gemeinsam vom Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung, der Architektenkammer, der Ingenieurkammer und dem Bauverband Mecklenburg-Vorpommern. Eine Fachjury hat alle 53 eingereichten Projekte geprüft und bewertet.

In der Kategorie Stadtplanung gewann nach einem städtebaulichen Wettbewerb der Stadt Schwerin das Büro MKK Architekten mit dem Projekt Neues Wohnen am Lankower See. Laut Jury ist es hier auf eindrückliche Weise gelungen, die innerstädtische Brachfläche in ein Wohnquartier mit eigenständiger Architektursprache von hoher gestalterischer Qualität zu entwickeln.

In der Kategorie Landschaftsarchitektur bekam das Büro Proske Landschaftsarchitekten den Preis für die Neugestaltung des ehemaligen Lagergeländes in der KZ-Gedenkstätte Wöbbelin. Hier überzeugte die gestalterische Idee für den behutsamen Umgang mit der Geschichte des Ortes.

Die Preisträger der Kategorie Konstruktiver Ingenieurbau IBD Ingenieurgesellschaft und Stutz und Winter wurden für die Brücke über den Ostorfer See zwischen den Halbinseln Dwang und Krösnitz prämiert. Die Jury würdigte neben der optimalen Verbindung der vorhandenen Radverkehrsverbindungen die besondere technische Ästhetik des Bauwerks, das die beiden ankommenden Wege aus fahrdynamischer Sicht sehr gut aufnimmt.

In der Kategorie Tragwerksplanung gewann die Firma Montra Bauplanung. Sie zeichnet für das Tragwerk des Wohn- und Geschäftshauses Schröderstraße 18 in Rostock verantwortlich. Die Jury bescheinigte dem Statiker-Team eine mutige innovative Tragwerkslösung, den sichtbaren Kubus des Gebäudes auf einem dreieckigen Grundstück abzusetzen.

In der Kategorie Technische Gebäudeausrüstung siegte die Planungsgruppe KMO Ingenieur-Gesellschaft Eutin. Mit dem Neubau der Amtsscheune in Zarrentin konnte ein Nahezu-Null- Energiegebäude geplant und gebaut werden, in dem Wärme und Kälte durch oberflächennahe Geothermie und Strom zum großen Teil über die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt werden.

Für den Um- und Ausbau des ehemaligen Offizierskasinos in Schwerin erhielt das Büro Kirsten Schemel Architekten den Preis in der Kategorie Innenarchitektur. Die Jury überzeugte, dass durch die Entfernung fast aller Wände quer zur Sichtachse mit edlen Materialien ein großzügiges Raumkontinuum mit Blick auf das malerische Schlossensemble geschaffen wurde.

Die Amtsscheune in Zarrentin am Schaalsee gewann auch in der Kategorie Architektur. Das Gesamtkonzept, realisiert vom Büro PPP Architekten + Stadtplaner aus Lübeck, begeisterte die Jury. Vor allem die klare architektonische Formensprache der modernen Ausführung im historischen Kontext überzeugte.

Bauminister Christian Pegel würdigte den Wettbewerb als beeindruckende Leistungsschau der Bauschaffenden des Landes und sagte: „Wieder einmal haben die Architekten, Ingenieurinnen und Bauunternehmen gezeigt, was hohe Baukultur im Norden bedeutet, nämlich Innovationen, Qualität und Klimabewusstsein mit sozialen, ökologischen und ökonomischen Bezügen. Ich bin sicher, dass die Siegerprojekte und der Wettbewerb als Ganzes einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Prozess der Verständigung über qualitative Werte und Ziele des Bauens leistet.“

Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer, verwies auf die identitätsstiftende Funktion von guter Architektur: „Die Einschätzung, was gute Architektur ausmacht, ist individuell sehr unterschiedlich. Fast immer hat sie nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine persönliche Dimension. Unser Wettbewerb veranschaulicht beispielhaft, wie wir in Mecklenburg-Vorpommern wohnen und arbeiten wollen. Ich freue mich auf die weitere Debatte über Baukultur im Nordosten.“

Dr. Gesa Haroske, Präsidentin der Ingenieurkammer, benannte Herausforderungen wie Mobilität, Ressourcen oder Klimawandel. „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass diese Themen heute drängender denn je sind. Ingenieure müssen Ideen entwickeln und Lösungsansätze finden, von denen auch folgende Generationen noch profitieren können. Es geht um ökologische Nachhaltigkeit, Funktionalität und handwerkliche Qualität. Es geht aber auch um Sichtbarkeit. Mich freut, dass durch die Neuausrichtung unseres Landesbaupreises die Einzeldisziplinen stärker wahrgenommen werden.“

Thomas Maync, Präsident des Bauverbandes, bezeichnete die Bauindustrie als eine Schlüsselbranche für die großen Herausforderungen unserer Zeit: „Schaffung und Erhalt eines attraktiven Lebensumfeldes sehen wir in Bezug auf den Wohnungsbau und die Infrastruktur als eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft. Der Wettbewerb zeigt, dass es gelingen kann, hier einen Einklang zwischen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu erzielen.

Nationales Bildungs-Monitoring veröffentlicht

Oldenburg: Kernkompetenzen in der Grundschule stärken

Schwerin – Die heute veröffentlichten Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 verdeutlichen, dass deutschlandweit in den untersuchten Fächern Deutsch und Mathematik die Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern der 4. Jahrgangsstufe geringer als in den Vergleichsjahren 2016 und 2011 sind. Aufgrund von pandemiebedingten Schulschließungen konnten

nur an einem Fünftel der für die Teilnahme vorgesehenen Schulen des Landes Testungen stattfinden. Daher werden im IQB-Bildungstrend 2021 keine Ergebnisse für Mecklenburg-Vorpommern ausgewiesen.

Bildungsministerin Simone Oldenburg zeigte sich angesichts des aktuellen Bildungstrends besorgt: „Auch, wenn Mecklenburg-Vorpommern nicht in den Daten erfasst ist, zeigen die Resultate uns, dass wir nach den herausfordernden vergangenen Jahren die Grundschülerinnen und -schüler weiterhin verstärkt unterstützen und fördern müssen.“

Dabei sieht die Ministerin vor allem in der Entlastung der Lehrkräfte Potenziale. „Das Land stellt 120 Alltagshelferinnen und Alltagshelfer zur Unterstützung der Arbeit der Lehrkräfte in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 ein. Die Kinder können gezielter im Lernprozess begleitet werden und die Lehrinnen und Lehrer gewinnen mehr Zeit für den Unterricht.“ Dafür werden vom Bund rund 3,6 Millionen Euro aus dem Maßnahmenpaket „Stark machen und Anschluss sichern“ zur Verfügung stehen.

„Unser Land verzeichnet aktuell das höchste Einstellungsniveau an Lehrkräften. Hier sind wir ein gutes Stück vorangekommen und können so auch den Unterrichtsausfall verringern“, sagte Oldenburg und erklärte weiter: „Wir wollen zudem die Kontingentstundentafeln überarbeiten und den Unterricht in den Hauptfächern stärken. Damit geben wir auch den Grundschülerinnen und -schülern mehr Zeit zum Üben, zum Festigen und zum Anwenden.“

Schließlich seien weitere Leistungserhebungen vorgesehen. Neben den verpflichtenden Vergleichsarbeiten in Klasse 3 sei LEO.MV 5, Lernausgangslage für die 5. Klasse des Landes Mecklenburg-Vorpommern, als freiwilliges Angebot ins Leben gerufen worden. Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit, zu Beginn des Tests, die eigenen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen kurz einzuschätzen und erhalten im Nachgang Rückmeldungen zu ihrer Selbsteinschätzung. Damit fragt man laut Ministerin nicht nur Leistungen ab, sondern motiviert auch.

Oldenburg: „Was man in der Grundschule nicht lernt, das holt man später nur schwer auf. Deshalb müssen wir weiter in die Maßnahmen zur Stärkung der Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler investieren.“

Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen veröffentlichte im aktuellen Bericht für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern keine gesonderten Daten. Die bundesweiten Ergebnisse 2021 umfassen folgende Mittelwerte (im Vergleich zum Jahr 2016):

  • Kompetenzbereich Lesen: um 22 Punkte gesunken von 493 auf 471 Punkte
  • Kompetenzbereich Zuhören: um 28 Punkte gesunken von 484 auf 456 Punkte
  • Kompetenzbereich Orthografie: um 27 Punkte gesunken von 500 auf 473 Punkte
  • Mathematik: um 21 Punkte gesunken von 483 auf 462 Punkte

Zeitenwende im Tourismus

MV-Tourismustage 2022

Rostock – Das diesjährige Branchentreffen, die MV-Tourismustage, bei dem am 19. und 20. Oktober 2022 mehr als 250 Touristiker:innen in Rostock in Präsenz erwartet werden, ist mit dem Titel „Zeitenwende im Tourismus“ überschrieben.

„In Anlehnung an das politisch gesetzte Schlagwort soll damit zum einen auf die Brisanz der aktuellen Herausforderungen im Tourismus im Hinblick auf die Pandemie, die Personalnot, die Energiekrise sowie den Klimawandel aufmerksam gemacht werden“, erklärte Birgit Hesse, Präsidentin des Landestourismusverbandes.

Zum anderen gehe es darum, den Paradigmenwechsel im Tourismus sichtbar zu machen, der als Querschnittsbranche in alle gesellschaftlichen Bereiche wirke und aufgrund dessen zukünftig breiter gedacht werden müsse als bisher. Wie wirkt sich eine ausgewogene Tourismusentwicklung positiv auf die Lebensqualität der Bevölkerung aus, wie kann die Übersetzung der touristischen Interessen an die kommunalen Entscheider erfolgen, welche Chancen hat der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund des Klimawandels? Diese und weitere Themen stehen auf der Agenda des Formates, das nach der digitalen Ausrichtung im letzten Jahr nun wieder in Präsenz stattfindet.

Ein Höhepunkt dabei ist die Verleihung des Tourismuspreises Mecklenburg-Vorpommern am Abend des 19. Oktober. Dieser wird erstmals in zwei Kategorien – Lebenswerk und Innovation – und in Partnerschaft zwischen dem Tourismusverband MV und dem ADAC Hansa vergeben.

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Die neue Preiskategorie Innovation ist ein wichtiges Signal für die Branche. Wir wollen zukunftsweisende, nachhaltige Projekte würdigen, die den digitalen Wandel vorantreiben, neue Prozesse ermöglichen oder zur Flexibilisierung der Arbeit beitragen. Trotz der herausfordernden, schwierigen Zeiten, in denen wir uns derzeit bewegen, dürfen die entscheidenden Zukunftsfragen im Tourismus nicht vergessen werden. Der Tourismus kann noch stärker zur Steigerung der Standort- und Lebensqualität und zur Landesentwicklung genutzt werden. Dafür wollen wir die Rahmenbedingungen so gestalten, dass das Land Vorreiter und Innovationsführer hin zu einem nachhaltigen Qualitätstourismus wird.“

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Aus der mehrschichtigen Krise kommend, muss Tourismus besser gestaltet werden. Die nächsten Jahre entscheiden über den Weg und die Wirtschaftlichkeit für die kommenden Jahrzehnte. Wir sollten die Branche moderner, nachhaltiger, attraktiver und sozialer aufstellen und zu einem echten Zukunftsfaktor für Mecklenburg-Vorpommern machen. Die politischen Rahmensetzungen sind dabei ebenso wichtig wie das Handeln der Unternehmen, Kommunen und Regionen – gemeinsam geht es besser.“

Die Keynote zum Thema „Zeitenwende im Tourismus“ hält Catharina Fischer, Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Realizing Progress, einem Expertenkreis, der sich mit der Zukunft von Tourismus, Standorten und Lebensräumen beschäftigt.

Insgesamt neun Diskussionsforen sollen das breite Aufgabenspektrum der Branche abdecken. Dabei haben Teilnehmer:innen die Möglichkeit, etwa zum Thema Energiesicherheit über sinnvolle und schnell umsetzbare Effizienzmaßnahmen zu sprechen oder beim Thema „Arbeitskräfte von morgen“ über Nachwuchssicherung, Serviceautomatisierung und zeitgemäße Arbeitsmodelle zu diskutieren.

Ein weiteres Forum beschäftigt sich mit der gemeinsamen Entwicklung eines Qualitäts- und Nachhaltigkeitsleitbildes für das Urlaubsland, das ökonomische, ökologische sowie soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit einbezieht und Orientierung für die Branche geben soll. In der Runde „Von der Destinations- zur Lebensraumstrategie“ wird die Keynote konkret untersetzt.

Exklusiver Partner der MV-Tourismustage ist der ADAC Hansa e. V. Weitere Partner sind unter anderem auch das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV, die touristischen Regionalverbände, der Bäderverband MV, der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland/Landesverband MV sowie der Fachverband Landurlaub.

Backhaus: Tore schließen gegen die ASP

Schwerin – Unter Beachtung der Situation durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Westpolen wurde im Juni 2020 im Rahmen der Seuchenprävention die Errichtung eines Knotengeflechtzaunes entlang der deutsch-polnischen Grenze durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt beauftragt und finanziert.

Bereits sechs Monate später, am 30. November 2020 war der 62,4 km lange Schutzzaun fertiggestellt. Die Einbauhöhe des Zaunes beträgt ca. 1,50 m. Hierzu wurde eine 20-30 cm tiefe Furche hergestellt, sodass ca. 30 cm des Zaungeflechts als Unterwühlschutz in den Boden eingebracht wurden. Die Furche wurde wieder mit Erdmaterial verfüllt.

„Bislang hat der Schutzzaun einen flächendeckenden Eintrag der ASP in das Land Mecklenburg-Vorpommern verhindern können“, stellt der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Dr. Till Backhaus fest und ergänzt: „Dies gelingt jedoch nur dann, wenn Weide-, Gatter- und Fußgängertore unmittelbar nach der Nutzung wieder geschlossen werden.“

Mit Blick auf die teilweise nur 500 m vor der Landesgrenze von Mecklenburg-Vorpommern bestätigten ASP-Nachweise appelliert Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus an alle Landnutzer, ihren entsprechenden Beitrag zu leisten und warnt vor den Folgen, die den Tierhaltern, den Landnutzern, Landkreisen und dem Land Mecklenburg-Vorpommern im Falle von weiteren Viruseinträgen drohen.

An geeigneten Stellen wurden in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden 414 Durchlässe, die Kleinsäugern (Fischotter, Biber, Fuchs, Dachs, Marderhund, Waschbär) dienen, eingebaut. Zudem wurden 40 Übersprünge mit einer Oberhöhe von ca. einem Meter für Rot- und Damwild eingerichtet. 101 Weidetore, 11 Gattertore und 5 Fußgängertore dienen dem „Wechsel“ von Landnutzern der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, der Jägerschaft sowie Erholungssuchenden.

Einen nahtlosen „Vollschutz“ vor der ASP gewährleitet der Zaun an einigen wenigen Stellen bislang noch nicht. So können beispielsweise öffentliche Verkehrswege, die die Zauntrasse durchlaufen, auch mit Toren nicht geschlossen werden. Hier wurden und werden jedoch sogenannte Weideroste (Viehgitter/ Cattle Grids) oder Wildvergrämungsmittel (unschädliche Duftstoffe, die das Wild fernhalten sollen) zum Zaunlückenschluss eingesetzt. Darüber hinaus wird derzeit ein weiterer Parallel-Schutzkorridorzaun, der diese benannten Lücken schließen und ebenfalls den Seucheneintrag verhindern soll, gebaut.

Wöchentlich wird der Schutzzaun zwei Mal kontrolliert und gegebenenfalls repariert, um den Wechsel von Schwarzwild nach Mecklenburg-Vorpommern möglichst zu verhindern. Lücken im bestehenden Zaun sind vorrangig auf umgestürzte Bäume oder herabfallende Äste zurückzuführen. Begehrt sind zudem die kostenintensiven Zauntore, die Diebe ausbauten. Vermehrt wird festgestellt, dass die vorhandenen Tore nach dem Passieren nicht mehr geschlossen werden.