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Autor: Rügenbote

Metallbau-Unternehmen erweitert Betriebsstätte

Schulte: Investitionen sichern 47 Arbeitsplätze und schaffen einen neuen Job

Ganzlin – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich am Freitag bei der Metallbau Senkbeil GmbH in Ganzlin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) über die geplante Erweiterung der Produktionsstätte informiert. Das Unternehmen fertigt und montiert unter anderem Fenster, Türen und Automatiktüren sowie Fassadenelemente und Wintergärten aus Aluminium.

„Das Familienunternehmen Metallbau Senkbeil GmbH hat sich einen guten Namen bei Privat- und Firmenkunden erarbeitet. Jetzt soll aufgrund der gestiegenen Nachfrage die Produktionskapazität erweitert werden. Mit dem Vorhaben werden 47 Arbeitsplätze gesichert und ein neuer Job entsteht“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte. Wirtschaftsstaatssekretär Schulte übergab vor Ort einen Fördermittelbescheid für die geplanten Investitionen.

Das 1992 mit vier Mitarbeitenden gegründete Unternehmen ist seit 1997 in Ganzlin auf 12.000 Quadratmetern ansässig. Jetzt ist vorgesehen, am Standort eine Produktionshalle mit Unterstellmöglichkeiten für Transport- und Hebegeräte sowie ein Büro- und Verwaltungsgebäude neu zu bauen.

Mit den erweiterten Räumlichkeiten können nach Unternehmensangaben weitere Geschäftsfelder erschlossen werden, beispielsweise die Produktion von Stahltüren. „Regional verwurzelt, überregional erfolgreich tätig – die Metallbau Senkbeil GmbH ist ein gutes Beispiel für die erfolgreichen Unternehmen aus unserem Land“, sagte Schulte.

Die Gesamtinvestition des Unternehmens beträgt rund 3,8 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro.

Backhaus: Wir bauen die Zukunft auf Holz

Malchow – Auf der Festveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen des Landesbeirates Holz begrüßt Forstminister Dr. Till Backhaus in Malchow die wachsende Bereitschaft im Land, mit Holz zu bauen und betont, dass Holz der Baustoff der Zukunft ist.

„Der Holzbau hat in allen Bundesländern mächtig zugelegt. Die Erkenntnis, dass durch die Verwendung von Holz ein enormer Klimaschutzbeitrag geleistet werden kann, ist mittlerweile in fast allen Ebenen der Gesellschaft angekommen. Als sich der Landesbeirat Holz gründete, lag die Holzbauquote in MV bei unter 10%, auf Bundebene bei ca. 12%. Zwanzig Jahre später liegt die Holzbauquote in MV bei 20%, auf Bundesebene bei 21%.

Vor dem Hintergrund des voranschreitenden Klimawandels und unserer selbst gesteckten Klimaschutzziele bekommt der Einsatz nachwachsender Rohstoffe eine ganz besondere Rolle. Und für uns bedeutet dies, in unserem Engagement nicht nachzulassen und den begonnenen Weg weiterzuverfolgen“, so Backhaus.

„In Mecklenburg-Vorpommern haben wir es erstmalig geschafft, den Einsatz nachwachsender Rohstoffe, insbesondere Holz, in den Zielkanon der Koalitionsvereinbarung aufzunehmen. Bauen muss einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. 40 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen entstehen im Gebäude- und Bausektor. Holz und nachwachsende Rohstoffe hingegen senken diese Emissionen deutlich. Deshalb haben wir im Rahmen der Landesinitiative „Unser Wald in MV“ eine Holzbauoffensive gestartet, mit der wir die Informationsarbeit noch stärker ausbauen wollen.“

Die Holzbranche in Deutschland sei laut Minister bereits gut aufgestellt, in der Öffentlichkeit jedoch noch ein unterschätzter Leistungsträger.

„Schon jetzt arbeiten deutschlandweit über 115.00 Unternehmen mit etwa 1,02 Millionen Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von rund 183 Milliarden EUR im Cluster Forst und Holz. Davon allein in MV rund 2.800 Unternehmen mit über 13.000 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von rund 1,4 Mrd. EUR! Das Cluster Forst und Holz nimmt in Mecklenburg-Vorpommern also eine weitaus größere volkswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung ein, als weithin angenommen.

Durch die Vorbildrolle der öffentlichen Hand werden wir in den nächsten Jahren die Holzbauquote in Mecklenburg-Vorpommern deutlich erhöhen. Wir wollen die großen Potenziale des gesamten Clusters Forst und Holz für den Klimaschutz nutzen und daher die Rahmenbedingungen so gestalten, dass Forst- und Holzwirtschaft in unserem Bundesland zukunftsfähig sind.

Im Rahmen des breiten Bürgerbeteiligungsprozesses rund um das Klimaschutzgesetz MV werden wir deshalb auch den Komplex Holznutzung und Holzverwendung mit einbeziehen und noch enger verzahnen. Ich bin mir sicher, dass die Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern auf Holz gebaut wird“, sagte Backhaus weiter.

Bedarfsgerechte Impf- und Testinfrastruktur

Schwerin – Die Gesundheitsministerinnen und -minister des Bundes und der Länder haben auf ihrer Konferenz (GMK) in Magdeburg die Vorbereitungen auf die erwartete neue Infektionswelle im Herbst/ Winter weiter vorangetrieben. Kostenlose Bürgertests wird es auch zukünftig für bestimmte Personengruppen geben.

„Die GMK hat sich einhellig für eine verlässliche, ausfinanzierte und bedarfsgerechte Impf- und Testinfrastruktur ausgesprochen. Zudem müssen im Infektionsschutzgesetz Möglichkeiten für die Länder geschaffen werden, um rechtssicher und zielgenau auf eine sich verschärfende Infektionslage reagieren zu können“, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach den zweitägigen Beratungen.

Ein wichtiges Thema war die zukünftige Teststrategie. „Die Länder sind sich mit Minister Lauterbach einig, dass der Bund die zum 30. Juni auslaufende Testverordnung verlängert und eine Neuausrichtung der Bürgertestung vornimmt“, so Drese.

Der Schwerpunkt wird zukünftig beim anlassbezogenen, symptomatischen Testen liegen. Kostenlose Bürgertests soll es weiterhin für symptomatische Personen und für Kontaktpersonen sowie unabhängig von Symptomen für ausgewählte Personengruppen geben. Hierzu gehören etwa Beschäftigte und Besucher*innen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und von Großveranstaltungen, Kleinkinder oder Personen mit einer Kontraindikation zur Impfung.

Drese: „Für mich ist ganz wichtig, dass Menschen, die einen Test beruflich oder zu Besuchszwecken brauchen, auch weiterhin kostenlose Tests in Anspruch nehmen können. Das muss nun auch in der neuen Bundes-Testverordnung verankert werden.“

Vereinbart worden ist zudem, dass eine staatliche Impfinfrastruktur auch über die Sommermonate erhalten bleibt und sich der Bund an den Kosten beteiligt.

„In Mecklenburg-Vorpommern haben wir hierfür schon vor Monaten die Voraussetzungen geschaffen, um auch im Sommer weiter impfen und flexibel auf eine höhere Nachfrage kurzfristig im Herbst reagieren zu können“, verdeutlichte Drese. So gibt es in MV mindestens einen Impfstützpunkt und jeweils mindestens ein mobiles Impfteam pro Landkreis/ kreisfreier Stadt.

Spätestens zum Ende des Sommers, wenn feststeht, wann und in welcher Menge ein angepasster Impfstoff zur Verfügung steht, soll die Impfkampagne in Bund und Ländern aktiviert werden, so die Ministerin weiter. „Wir appellieren als GMK aber an ältere und vorerkrankte Menschen, sich im Sommer erneut impfen zu lassen, wenn die letzte Impfung schon mehrere Monate zurückliegt. Das schützt vor schweren Verläufen“, so Drese.

Einigkeit in der GMK besteht darüber, dass bis zum 23. September befristete Infektionsschutzgesetz zu ändern. Drese: „Die Länder brauchen dann wieder einen Instrumentenkasten, um frühzeitig und gezielt Maßnahmen ergreifen zu können. Da geht es zum Beispiel um die Möglichkeit für Masken- und Testpflichten, 2G-Erfordernisse oder leichter anwendbare Hotspot-Regelungen.“

Zur Überarbeitung der Corona-Regelungen im Infektionsschutzgesetz hat sich die GMK auf eine Sondersitzung am 1. Juli verständigt. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit dem Bund zu guten Lösungen zu kommen, um bestmöglich auf die nächste Infektionswelle vorbereitet zu sein“, so Drese.

Besuch in der Metropolregion Stettin

Schwesig: Polen und Mecklenburg-Vorpommern sind mehr als Nachbarn

Stettin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig war heute in der Metropolregion Stettin zu Gast und unterstrich beim Empfang des Wirtschaftskreises Metropolregion Stettin die gute Zusammenarbeit zwischen Polen und Mecklenburg-Vorpommern.

„Wir sind mehr als Nachbarn. Polen gehört mit einem Handelsvolumen von 1,35 Milliarden Euro zu den wichtigsten Außenhandelspartnern unseres Landes. Viele Polen und Deutsche pendeln zwischen beiden Seiten, zum Arbeiten oder zum Einkaufen. Wir haben Kitas und Schulen, die polnische und deutsche Kinder gemeinsam besuchen. Kultur und Wissenschaft stehen in engem Austausch. Die Zusammenarbeit mit unseren polnischen Partnern war und ist für die Landesregierung eine Herzensangelegenheit.“

Mecklenburg-Vorpommern feiert in diesem Jahr zudem 22 Jahre regionale Partnerschaft mit der Wojewodschaft Westpommern. Nach einer durch die Corona-Pandemie schwierigen Zeit könne der Blick wieder in Richtung Zukunft gehen. Mit der 2019 gemeinsam mit dem Land Brandenburg geschaffenen Geschäftsstelle für die Metropolregion Stettin sei ein wichtiger Meilenstein bereits geschaffen.

„Vorpommern und Westpommern können das Herzstück eines neuen, grenzüberschreitenden Raumes der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, des kulturellen Austauschs und der persönlichen Begegnungen werden – eine vertrauensvolle und pulsierende Partnerschaft im Herzen Europas“, sagte die Regierungschefin.

Die Ministerpräsidentin übergab einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 15.300 Euro an das Haus der Wirtschaft. „Das Haus der Wirtschaft war eine Idee der IHK Neubrandenburg und es hat sich erfolgreich etabliert. Es ist ein wirklicher Gewinn für deutsche und polnische Firmen, für unsere Nachbarschaft und Partnerschaft. Es leistet damit eine Arbeit, die grundlegend ist für das Miteinander der Nachbarn, Freunde und Wirtschaftspartner.“

Projekte zur regionalen Vermarktung

Malchin – Heute übergab Minister Dr. Till Backhaus in Malchin einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 60.000 Euro an die Biopark Markt GmbH und die Biomanufaktur Havelland GmbH. Die Unternehmen belegten den ersten Platz im Wettbewerb zur Gründung Operationeller Gruppen (OG) im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) im Sommer 2021.

Die Wettbewerbsbeiträge sollten innovative Lösungen zur regionalen Vermarktung von Produkten des ökologischen Landbaus in MV befördern und mussten bis Ende September 2021 eingereicht werden. Es beteiligten sich insgesamt zwölf Vorhaben. Acht davon erhalten nun eine Förderung. Insgesamt stehen 450.000 Euro zur Verfügung, wobei die Einzelförderung pro Projekt auf 60.000 Euro begrenzt ist.

Die Biopark Markt GmbH und die Biomanufaktur Havelland GmbH planen eine gemeinsame „Bio Manufaktur Mecklenburg-Vorpommern“ zu gründen. Ziel dieser Kooperation ist die Schaffung und Umsetzung eines ressourcenschonenden Vermarktungskonzeptes. Nach der Lohnschlachtung in der Manufaktur soll die Grobzerlegung verdoppelt werden. Die Feinzerlegung soll vollständig dort erfolgen.

Das betrifft im vollen Betrieb wöchentlich ca. 30.000 Kilogramm Bioschweinefleisch, 30.000 Kilogramm Biorinderfleisch, 5.000 Kilogramm Biokalbsfleisch und 600 Kilogramm Biolammfleisch. Begonnen werden soll mit der Zerlegung von Bioschweinefleisch, gefolgt von Rinder-, Kalbs- und Lammfleisch. Die Feinzerlegung verlassen so zum Beispiel Teil- und Edelstücke, Steaks, Rouladen, Gulasch und Hackfleisch.

Es schließt sich die Kommissionierung frischer und tiefgekühlter Bioware an. Sie richtet sich speziell an Geschäftskunden mit Auslieferung und betrifft auch den Werksverkauf vor Ort. Unter dem Label „Bio Manufaktur Mecklenburg-Vorpommern“ erreicht das Biopark-Fleisch auf kürzestem Weg und mit profitabler Wertschöpfung die Kunden. In Mecklenburg-Vorpommern soll so die Marktpräsenz ausgebaut und Neukunden gewonnen werden, etwa in der Gemeinschaftsversorgung und in der Gastronomie.

„Um den ökologischen Landbau in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu entwickeln, besteht Handlungsbedarf vor allem im Bereich der regionalen Wertschöpfung, zum Beispiel bei der Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung. Das Förderinstrument EIP hat sich besonders für kreative Lösungen bewährt. Damit können neue Ideen, die bisher nur im Labor oder in kleinem Maßstab angewendet wurden, schnell in der Praxis getestet werden. Für eine nachhaltige Entwicklung ist ein marktorientiertes Wachstum der ökologischen Landwirtschaft wichtig.

Eine wesentliche Grundlage ist, dass die Unternehmen erfolgreiche Betriebskonzepte erarbeiten und diese dann auch umsetzen. Trotz Förderung müssen die Öko-Betriebe sich am Markt ausrichten und ihre Produkte platzieren. Genau hier setzt der Wettbewerb an“, so der Minister.

MV verzeichnet einen Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Fläche von rund 126.000 Hektar Ende 2015 auf 195.000 Hektar im März 2023. Die Anzahl biozertifizierter Landwirtschaftsbetriebe stieg im selben Zeitraum von 811 auf 1.212. Aufgrund der umfassenden Flächenzuwächse werden in der aktuellen verlängerten Förderperiode zusätzlich 110 Millionen Euro bereitgestellt. Insgesamt sind 276 Millionen Euro zur Honorierung der ökologischen Wirtschaftsweise vorgesehen.

Trainieren für den Schulweg

Kitas für vorbildliche Verkehrserziehung mit Schulweg-Orden ausgezeichnet

Schwerin – Erinnern Sie sich noch an Ihren Schulweg? Und auch daran, wie Sie ihn das erste Mal stolz und auch ein wenig bang allein gehen durften? Wenn nach den Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern ungefähr 14.500 Kinder zum ersten Mal in die Grundschulen gehen, sind viele von ihnen besonders gut vorbereitet: Mit ihnen haben Erzieherinnen und Erzieher in unseren Kitas gemeinsam mit den Eltern in den vergangenen Monaten intensiv den Schulweg geübt. Spielerisch wurden die künftigen Schülerinnen und Schüler auf Zebrastreifen, Ampeln, Fußgängerinseln, Autoausfahrten und das richtige Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln vorbereitet.

Als Dank für dieses besondere Engagement verliehen Bernd Fritsch, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern, sowie Annette Wanserski, Präventionsleiterin der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern, heute den „Schulweg-Orden“. Zur Festveranstaltung waren 20 in der Verkehrserziehung herausragende Kindertagesstätten ins Schleswig-Holstein-Haus eingeladen; elf weitere Einrichtungen erhalten die Auszeichnung regional durch örtliche Verkehrswachten.

„Kinder und Jugendliche müssen besonders geschützt werden. Je früher unsere Jüngsten lernen, sich im Straßenverkehr sicher und vorausschauend zu bewegen, desto besser fühlen sich auch die Eltern in der Verkehrserziehung unterstützt. Es darf nicht zu Unfällen kommen. Mobilität muss sicher sein, deshalb hat die Vermeidung von Toten durch Verkehrsunfälle höchste Priorität in der Verkehrssicherungsarbeit des Landes“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse, die die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen hatte.

Das Verkehrsministerium unterstützt das projektbezogene Programm „Schulwegsicherung in Mecklenburg-Vorpommern“ und stellt hierfür im Jahr 2022 17.200 Euro bereit. Insgesamt sind im Jahr 2022 knapp 582.000 Euro zur Unterstützung der Verkehrssicherheitsarbeit im Land geplant.

„Weil Kinder ihre Umwelt und damit auch den Straßenverkehr anders wahrnehmen als Erwachsene, ist für sie der Schulweg eine große Herausforderung“, informierte Bernd Fritsch bei der Übergabe des Ordens. „Sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen und nehmen Gefahrenquellen anders wahr.“

Die Landesverkehrswacht unterstützt Kindertagesstätten mit dem Projekt „Noch 100 Tage bis zum ersten Schulweg“. Mütter und Väter werden in die systematische Verkehrserziehung eingebunden. Die 19 regionalen Verkehrswachten des Landes stehen zusätzlich mit zielgruppengerechtem Informationsmaterial und vielfältigen Veranstaltungen zur Seite. Ein weiterer wichtiger Partner ist die Polizei. Kurz vor Ende der Sommerferien weisen Spannbänder auf den nahenden Schulanfang hin. Alle Grundschulen erhalten zudem die Unterrichtsmappe „Die ersten 100 Schulweg-Tage“, die an das Kitaprojekt anschließt.

Laut Statistischem Landesamt verunglückten im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern 107 Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren im Straßenverkehr, einige auch auf dem Schulweg. „Dank des Engagements der Erzieherinnen und Erzieher wird unseren Kleinsten Sicherheit gegeben, wenn sie auf dem Weg ins eigenständige Verkehrsleben starten“, lobt Annette Wanserski von der Unfallkasse. Die Organisatoren des Schulweg-Ordens weisen darauf hin, dass Schulanfänger nach umfangreichem Üben des sichersten Weges so lange begleitet werden sollten, bis sie ihn sicher beherrschen.

Gleichzeitig wollen die Organisatoren des Schulweg-Ordens die Verantwortung nicht nur Eltern, Kindern und Kitas überlassen: „Jede Verkehrsteilnehmerin und jeder Verkehrsteilnehmer steht das ganze Jahr über in der Pflicht, aufmerksam, vorsichtig und vorausschauend zu fahren“, so der Vizepräsident der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern. „Nicht nur zum Schulanfang, sondern auch in den Ferien – wenn viele Kinder draußen spielen – gilt das Motto unseres Programmes: BREMS DICH!“

Schulweg-Tipps für Mütter und Väter:

  • Gehen Sie mit Ihren Kindern vor Schulbeginn den Weg ab und suchen Sie die sicherste Route. Dies muss nicht der kürzeste Weg sein. Immer mehr Kommunen geben Schulwegpläne heraus, auf denen Gefahrenpunkte verzeichnet sind.
  • Überqueren Sie Fahrbahnen möglichst nur an Ampeln, Überwegen oder Mittelinseln.

Kinder dürfen beim Überqueren nicht unter Zeitdruck stehen.

  • Zeigen Sie den Kindern an Baustellen oder versperrten Gehwegen das richtige Verhalten.
  • Wie oft der Schulweg anfangs gemeinsam gegangen werden muss, hängt von der Situation ab. Kinder lernen unterschiedlich schnell, manche Schulwege sind anspruchsvoller.

Begleiten Sie die Kinder so lange, bis Sie meinen, dass Ihr Sohn/Ihre Tochter einigermaßen sicher ist. Damit sich auch später keine Fehler einschleichen, sollte hin und wieder der Weg gemeinsam gegangen werden.

  • Auch Schulbusfahren will gelernt sein. Üben Sie mit den Kindern das richtige Ein- und Aussteigen und besprechen Sie mögliche Gefahren wie den „toten Winkel“. Einige Landkreise bieten in Zusammenarbeit mit dem regionalen Nahverkehr, der Verkehrswacht und der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern kostenfreie „Bus-Schulen“ für Grundschulklassen an. Hier wird das richtige Verhalten im Bus geübt.
  • Bringen Sie Ihr Kind möglichst nicht mit dem Auto zur Schule! „Elterntaxis“ hindern Schulkinder an der selbstständigen Entwicklung und behindern Kinder, die vor der Schule zu Fuß unterwegs sind.

Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen

Meyer: Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet – LNG-Standorte in der Ostsee gebraucht – jeder kann Beitrag zum Energiesparen liefern

Schwerin – Die Bundesregierung hat die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Alarmstufe. „Wir haben keine einfache Lage, sie ist angespannt. Dennoch gilt, die Versorgungssicherheit ist auch bei uns im Land weiter gewährleistet. Es gibt aktuell keine Gasmangellage. Alle Maßnahmen die getroffen werden, dienen dazu, dass wir uns auf den Winter bestmöglich vorbereiten. Die Gasspeicher müssen volllaufen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Die erste Stufe ist die Frühwarnstufe, es folgt die Alarmstufe und dann die Notfallstufe.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ist der Grund für die Ausrufung der Alarmstufe die seit dem 14. Juni 2022 bestehende Kürzung der Gaslieferungen aus Russland. Die Gasspeicher sind mit 58 Prozent stärker gefüllt als im Vorjahr. Doch sollten die russischen Gaslieferungen über die Nord Stream 1-Leitung weiterhin auf dem niedrigen Niveau von 40 Prozent verharren, ist ein Speicherstand von 90 Prozent bis Dezember kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen erreichbar. Das zeigen Berechnungen der Bundesnetzagentur.

„Die Störung der Gasversorgung führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Gasversorgungslage. Das begründet die Ausrufung der Alarmstufe durch den Bund. Wir sind im ständigen Kontakt mit der Bundesregierung und den Unternehmen der Gaswirtschaft in unserem Land“, so Meyer weiter.

Um den Gasverbrauch in der Stromerzeugung zu senken, hatte die Bundesregierung am 19. Juni angekündigt, zusätzliche Kohlekraftwerke aus der Bereitschaft abzurufen. In Mecklenburg Vorpommern gibt es ein Steinkohlekraftwerk. Das hat seinen Sitz in Rostock. „Das Kraftwerk wurde regulär gewartet. Ab morgen soll es wieder hochgefahren werden. Kohle bleibt für den Übergang ein wichtiger Energieträger“, so Meyer weiter.

Wirtschaftsminister Meyer machte deutlich, dass es weiter wichtig sei, für die Ostsee-Standorte Rostock und Lubmin beim Bund für LNG-Terminals zu werben. „Gerade die aktuelle Situation macht deutlich, wie wichtig es ist, uns unabhängiger von Russland zu machen. Da wird neben der Nordsee auch die Ostsee gebraucht. Der Bund hat die Bedeutung der Ostsee erkannt. Wir werben weiter für Lubmin und Rostock als LNG-Terminalstandorte. In der Hansestadt besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Öl vom Seehafen nach Schwedt zu leiten. Es gilt, die Versorgungssicherheit für Deutschland und im Besonderen auch für den Osten auszubauen“, forderte Wirtschaftsminister Meyer.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer appellierte an die heimische Wirtschaft und an die Bevölkerung, Energie einzusparen. „Je niedriger die Heizung aufgedreht ist, je weniger Strom verbraucht wird, umso mehr kann im Ergebnis gespart werden. Insofern bitte ich gerade auch Hauseigentürmer, Vermieter und Mieter dort wo es geht, für Einsparungen zu sorgen. Jeder kann mit nur kleinen Maßnahmen einen großen Beitrag leisten“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend.

Wettbewerb „Schüler staunen“

Schwerin – Insgesamt 31 Preise wurden heute bei der Auszeichnungsveranstaltung des 19. Schülerprojektwettbewerbes „Schüler staunen“ 2020 – 2022 des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) und seiner 15 Partner an Schülerinnen und Schüler von elf Schulen und Einrichtungen aus der Region Rostock vergeben.

29 Projektarbeiten aus den Bereichen Energie/ Rohstoffe, Nachhaltigkeit, Lebenselexier Wasser, Ostseeküste, Zukunftsfähig unterwegs und Faszination Natur wurden mit verschiedenen Preisen geehrt. Zwei Schulen aus dem Landkreis Rostock bekamen je einen Sonderpreis. Insgesamt wurden 46 Projektarbeiten in sechs Themenbereichen eingereicht.

Die Ausschreibungspartner des Wettbewerbes bewerteten innerhalb der sechs Fachgremien sowie der Jury alle Projekte. Die Festlegungen zu den Preisträgern fiel nicht immer leicht. „Gewonnen haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Ideenfindung und Erarbeitung der anspruchsvollen, umweltbezogenen Projekte“, sagt StALU-Amtsleiterin Ines Liefke. Die Hälfte der Preisträger beteiligte sich an der traditionellen Schüleraktionsmeile. Dort stellten sie in der Kulturbühne Moya ihre Projekte vor. Amtsleiterin Liefke begrüßte zur Eröffnung den Landrat des Landkreises Rostock, Sebastian Constien.

Der Schirmherr der Veranstaltung, der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV, war terminlich leider verhindert. Aber er gratulierte allen Beteiligten sehr herzlich.

„Die Projektarbeiten zeigen, wie groß und wie vielfältig das Interesse bei unseren Schülerinnen und Schülern an dem Projektwettbewerb ‚Schüler staunen‘ und damit generell am Klimaschutz in unserem Land ist. Klares Ziel des Wettbewerbes ist es, die Nachwuchswissenschaftler zu motivieren, eigene Projekte auf die Beine zu stellen. So werden sie spielerisch an Themen wie Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung herangeführt. Das haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgreich gemeistert.“

Das StALU MM und seine 15 Partner bereiten derzeit den folgenden 20. Schülerprojektwettbewerb „Schüler staunen“ 2022 – 2024 vor. Der offizielle Startschuss erfolgt Anfang September 2022.