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Monat: Februar 2020

Digitale Transformation

Hornstorf/Stäbelow – Heute übergibt Digitalisierungsminister Christian Pegel zwei Zuwendungsbescheide für die Unterstützung der Digitalisierung in Unternehmen in Mecklenburg. Die Firma „Treppenbau Plath“ in Hornstorf erhält 14.800 Euro, die „Limes Service GmbH“ in Stäbelow 10.000 Euro nach der Landesrichtlinie zur Förderung der digitalen Transformation.

Die Treppenbau Plath GmbH beschäftigt 43 Mitarbeiter. Diese erstellen vor dem Bau einer Treppe eine digitale Rekonstruktion, um dem Kunden eine erste Ansicht zu gewähren. Derzeit werden Treppen manuell vermessen. Für das Vermessen einer einzigen Treppe wird bislang ein voller Arbeitstag benötigt. Aus diesem Grund fördert das Digitalisierungsministerium die Anschaffung eines 3D-Laseraufmaßsystems. Damit können in kurzer Zeit die Maße für die zu erstellende Treppe aufgenommen werden. Gleichzeitig wird eine nach Kundenwunsch erstellte Treppenansicht digital sichtbar. Änderungswünsche können so in Zukunft direkt vor Ort berücksichtigt und eingearbeitet werden.

Die Limes Service GmbH führt mit ihren neun Mitarbeitern für verschiedene Unternehmen die Montage und Ablesung von Heizkostenverteilern und Rauchwarnmeldern sowie Trinkwasser-Beprobungen durch. Bei den Vor-Ort-Terminen müssen die Monteure zurzeit noch per Hand Daten und Unterschriften der Kunden erfassen, Auftragsänderungen und Termine werden telefonisch koordiniert. Nach der Anschaffung der auf das Unternehmen zugeschnittenen Software inklusive einer App sind die Kundendaten digital einsehbar. Die Kunden unterschreiben in Zukunft wie beim Paketboten auf einem mobilen Endgerät mit dem die Unterschriften direkt ins Büro übertragen werden. Auch Terminabsprachen und Änderungsaufträge werden über diese Software abgewickelt und sind dadurch weniger fehleranfällig.

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium die Richtlinie zur Förderung der digitalen Transformation, kurz DigiTrans RL M-V, aufgelegt.

Fördermittel von bis zu 10.000 Euro und in Ausnahmefällen bis zu 50.000 Euro können Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro beantragen. Unterstützung in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen gibt es für den Aufbau neuer, digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Zurzeit liegen beim Landesförderinstitut bereits 151 Anträge auf Förderung im Rahmen der DigiTrans-Richtlinie vor. Anträge sind vor Beginn des Vorhabens beim Landesförderinstitut zu stellen. Die dafür notwendigen Unterlagen können auf der Internetseite des LFI heruntergeladen werden.

BioFach 2020

Nürnberg – Die internationale Bio-Branche trifft sich vom 12. bis 15. Februar zur BioFach 2020 im Messezentrum Nürnberg. „Bio wirkt“ ist das Motto des parallel stattfindenden Kongresses. Die BioFach hat eine rasante Entwicklung hinter sich und ist in den vergangenen Jahren zur Welt-Leitmesse für den Bio-Bereich geworden. Die gesamte Verarbeitungs- und Handelsbranche trifft sich in Nürnberg. Es werden rund 3.500 Aussteller aus circa 100 Ländern erwartet. Aus Mecklenburg-Vorpommern sind sieben Aussteller mit einem Gemeinschaftsstand vertreten, den das Landwirtschaftsministerium mit insgesamt 80.000 Euro unterstützt.

„Die BioFach bietet uns die hervorragende Gelegenheit, Bio-Produkte aus MV und die Menschen dahinter einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und damit die Direktvermarktung der Unternehmen durch den Aufbau neuer Kundenbeziehungen weiter anzukurbeln“, sagte Agrarstaatssekretär Dr. Jürgen Buchwald und verwies darauf, dass zahlreiche Unternehmen im Lande mittlerweile nicht mehr nur ausschließlich konventionell hergestellte Ware verarbeiten, sondern eigenständige Bio-Verarbeitungskapazitäten geschaffen haben. Der Bio-Bereich steuert bei diesen Unternehmen einen erheblichen Teil zur Brutto-Wertschöpfung bei und schafft Arbeitsplätze im Land. Daher hat die BioFach eine große Bedeutung für Mecklenburg-Vorpommern.

„Gleichzeitig wollen wir mit unserem Auftritt auf der Fachmesse aber auch zeigen, welche Bedeutung der Ökolandbau für die Bewältigung drängender Zukunftsfragen hat“, erklärte der Staatssekretär. Es gehe also in Nürnberg nicht nur um die Erzeugnisse selbst, sondern auch um die Art der Erzeugung. Er verwies darauf, dass sich Mecklenburg-Vorpommern auf unterschiedliche Weise aktiv für den Klimaschutz, mehr Tierwohl und eine Verbesserung der Wasser- und Bodenqualität einsetze. Die ökologische Landnutzung könne hierbei einen wichtigen Beitrag leisten. „Deshalb setzen wir in MV seit Jahren auf die konsequente Förderung des Ökolandbaus“, betonte der Staatssekretär.

Der Erfolg zeige sich am unveränderten Zuwachs der Branche im Land. So konnte das ursprünglich für 2021 gesteckte Ziel der Landesregierung – die ökologische Bewirtschaftung von 150.000 Hektar – bereits Mitte 2018 erreicht werden. Die ökologisch bestellte Anbaufläche in Mecklenburg-Vorpommern ist 2019 noch einmal um ca. 10.000 Hektar gewachsen. Insgesamt 80 Betriebe haben im vergangenen Jahr auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Aktuell werden ca. 170.000 Hektar Fläche im Land ökologisch bewirtschaftet werden. Das entspricht einem Anteil von 12,6 Prozent an der gesamten Ackerfläche. „Damit liegt unser Land im Bundesvergleich hinter Saarland, Hessen, Baden-Württemberg und Brandenburg auf Platz fünf. Legt man die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe zugrunde, rangieren wir sogar auf Platz drei“, so Buchwald.

Bei allen Vorteilen, die der Ökolandbau insbesondere für den Erhalt der Artenvielfalt oder den Schutz von Böden und Gewässern mit sich bringe, gehe es aber nicht darum, die konventionelle Landwirtschaft im Gegenzug als falsch oder schlecht in Verruf zu bringen. „Wir treten für eine nachhaltige Ausgestaltung der zukünftigen Agrarpolitik ein, in der beide Bewirtschaftungsformen gleichermaßen ihre Berechtigung haben. Die Entscheidung für die ökologische oder die konventionelle Landbewirtschaftung muss auch zukünftig jeder Landwirtschaftsbetrieb für sich selbst treffen. In jedem Fall können aber beide Seiten voneinander lernen“, sagte Buchwald abschließend.

Unternehmen aus MV auf der BioFach:

Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbH
LFW Ludwigsluster Fleisch- und
Wurstspezialitäten GmbH
Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof
biosanica GmbH aus Süderholz
Biopark e.V. und die Biopark Markt GmbH aus Malchin
Qualitätsfleischerzeugergemeinschaft Weidehof
Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest

Zuschuss für Holzhackschnitzelheizung

Dummerstorf – Die Landfleischerei Wiechmann im Dummerstorfer Ortsteil Pankelow (Landkreis Rostock) erhält vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 32.253,60 Euro für den Bau einer Holzhackschnitzelheizung zur Wärmeerzeugung und deren Nutzung in verschiedenen Gebäuden des Unternehmens. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen. Die Gesamtkosten betragen 89.000 Euro.

Für das Hackschnitzellager wird eine überdachte Fläche genutzt. Die Heizung besteht aus zwei Kesseln mit vorgelagertem Brennstofflager und hat ein Hackschnitzel-Fassungsvermögen für zwei bis drei Tage im Volllastbetrieb. Sie soll in einer vorhandenen Halle eingebaut werden. Zur Zwischenspeicherung der Wärme wird ein Pufferspeicher errichtet. Durch das Vorhaben können jährlich ca. 88 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Unternehmen können Zuwendungen aus der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen beantragen beim Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern, Werkstraße 213, 19061 Schwerin (Ansprechpartner Frau Köhncke, Tel. 0385 6363-1433 und Herr Papenfuß, Tel. 0385 6363-1231). Zu Fördermöglichkeiten im Rahmen des Klimaschutzes berät auch die Förderberatungsstelle des Landeszentrums für Erneuerbare Energien in Neustrelitz. Ansprechpartner: Herr Bastian Riesebeck, Tel. 03981 4490 -106, Mail: projektleitung@foerderung-leea-mv.de, Website: http://www.foerderung-leea-mv.de.

Gewalt in der Politik

Gewalt darf kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein/Thomas Krüger: Übergriffe auf Politiker gefährden Bereitschaft zu politischem Engagement und zur Beteiligung an demokratischen Prozessen

Schwerin – Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Thomas Krüger hat die jüngsten Angriffe auf Politikerinnen und Politiker – wie zuletzt gegen die Barther FDP-Politikerin Karoline Preisler – scharf kritisiert. „Gewalt darf nie ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein, egal welche politische Position man vertritt und egal wie falsch oder auch verabscheuungswürdig man die Positionen des politischen Gegners findet.“

Krüger sieht durch die Angriffe auch die Bereitschaft für ein politisches Engagement in Gefahr. „Wer befürchten muss, aufgrund seiner Mitarbeit in einer Partei, einem Parlament oder einer anderen gesellschaftlichen Institution Opfer von Gewalt zu werden, wird sich im Zweifel dreimal überlegen, ob er sich und seine Angehörigen in Gefahr bringt!“ Neben einer konsequenten Verfolgung politisch motivierter Übergriffe spricht sich Krüger deshalb auch für eine noch bessere Vermittlung demokratischer Umgangsformen aus.

Krüger abschließend: „Wer sich demokratisch engagiert, egal auf welcher Seite des politischen Spektrums, darf nicht automatisch zur Zielscheibe ungezügelter Angriffe werden, weder psychisch noch physisch. Unsere Demokratie gerät aus den Fugen und wird seelisch verarmen, wenn nur noch ‚harte Hunde‘ das politische Alltagsgeschäft mit hohem Druck und stetigen Anfeindungen verkraften können!“

Winterakademie 2020 für Lehrkräfte gestartet

Rostock – Im Innerstädtischen Gymnasium Rostock herrscht an den ersten drei Tagen der Winterferien reges Treiben. Die Schule ist der Hauptstandort der diesjährigen Winterakademie für Lehrerinnen und Lehrer. Vom 10. bis 12. Februar 2020 bilden sie sich dort fort. Die 51 Veranstaltungen zählen insgesamt 1.102 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Winterakademie wird vom Institut für Qualitätsentwicklung IQ M-V des Bildungsministeriums organisiert und durchgeführt.

„Die Winterakademie greift wichtige Themen auf, die Lehrerinnen und Lehrer umtreiben“, erklärte Bildungsministerin Bettina Martin. „In den Fortbildungen geht es um digitale Bildung, die neuen Rahmenpläne, Cybermobbing oder Gewaltprävention. Schule entwickelt sich weiter und passt sich modernen Lernformen ein. Mit der Winterakademie unterstützen wir unsere Lehrerinnen und Lehrer und geben ihnen wertvolle Anregungen und Tipps, wie sie ihren Unterricht den neuen Entwicklungen anpassen können“, so Martin.

Eröffnet wurde die diesjährige Winterakademie mit dem Vortrag „Digitalisierung – Fluch oder Segen?“. Danach folgen Angebote, wie Lehrerinnen und Lehrer digitale Medien in den Unterricht integrieren können. Es geht um Kinderrechte oder darum, wie Geschichte spielerisch erkundet werden kann. Ein anderer Workshop bietet ein Methodentraining zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen an. Darüber hinaus gibt es Beratungsangebote, wie Grundschülerinnen und -schüler mit Problemen in Mathematik gefördert werden können. Auch das Filmbüro in Wismar und das Darwineum des Rostocker Zoos bieten Workshops an.

„Die Fortbildungen der Winterakademie sind beliebt. Mittlerweile hat die Veranstaltungsreihe Tradition und erfreut sich regen Zuspruchs“, sagte die Bildungsministerin. „Ich freue mich über alle Lehrkräfte, die sich zu Beginn der Ferien Zeit nehmen, sich fortzubilden und Neues erfahren wollen. Darüber hinaus ist die Winterakademie ein gutes Forum, sich zu treffen, auszutauschen und Erfahrungen mit Kolleginnen und Kollegen zu teilen“, so Martin.

Akteure der MitMachZentralen

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese lud die Akteure der MitMachZentralen am heutigen Montag, den 10. Februar, zum Auftakttermin nach Schwerin. „Die Ehrenamtskarte für Mecklenburg-Vorpommern ist ein wichtiges Projekt. Um die Einführung erfolgreich zu gestalten, brauchen wir die Unterstützung der MitMachZentralen. Denn sie sind zentraler Ansprechpartner in den Regionen“, erklärte Drese in ihrem Grußwort.

Acht MitMachZentralen aus allen Landkreisen sowie aus der Hansestadt Rostock und der Landeshauptstadt Schwerin werden künftig sowohl die Prüfung der Anträge der Ehrenamtskarte als auch die Einwerbung von neuen Partnern umsetzen. Darüber hinaus beraten sie zu bestehenden Förderverfahren, vernetzen die ehrenamtlicher Akteure vor Ort und kooperieren mit der Ehrenamtsstiftung. Damit stärken sie in besonderen Maße die regionalen Ehrenamtsstrukturen.

Drese: „Die MitMachZentralen haben wir nun zukunftsfest gestaltet. Es ist wichtig, eine konkrete Anlaufstelle für alle Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler im jeweiligen Landkreis zu haben.“ Das Land fördert die acht Einrichtungen mit jeweils rund 50.000 Euro pro Jahr. Diese Mittel werden ab 2021 um jährlich 2,3 Prozent erhöht.

Übersicht der MitMachZentralen:

Landkreis Vorpommern-Greifswald: Bürgerhafen Greifswald in Trägerschaft des Pommerschen Diakonievereins e.V.
Landkreis Ludwigslust-Parchim: Jugendförderverein Parchim/Lübz e.V.
Landkreis Nordwestmecklenburg: DRK-Kreisverband NWM e.V.
Landkreis Vorpommern-Rügen: Jugendring Rügen e.V.
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Seniorenbüro e.V. Neubrandenburg
Landkreis Rostock: Lernen aktiv e.V.
Landeshauptstadt Schwerin: Landesring M-V des Deutschen Seniorenringes e.V.
Hanse- und Universitätsstadt Rostock: Stadtsportbund Rostock e.V.

Mehr Jobs im Winterferienmonat Februar

Schwerin – Zum Start der Winterferien hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe auf die Situation im Hotel- und Gaststättenbereich aufmerksam gemacht. „Die Nachfrage an Fachkräften steigt. Auffallend ist ein leichter Trend. Die saisonalen Effekte der Beschäftigung werden auch im Tourismus zunehmend kleiner. Es entsteht mehr ganzjährige Beschäftigung in diesem Bereich. Wir verzeichnen einen leichten, aber kontinuierlichen Aufwuchs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im Winterferienmonat Februar. Ziel ist es, dass das ganze Jahr über Menschen in ihrem Job bleiben können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Montag.

Aktuell sind in M-V 1.554 offene Stellen im Gastgewerbe gemeldet. Im Februar 2016 waren in der Branche 28.800 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, im Februar 2019 waren es über 31.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. „Das entspricht einem Aufwuchs von rund 3.200 Beschäftigten in den vergangenen vier Jahren. Unternehmen versuchen ihr Personal bestmöglich zu halten. Gerade in den Winterferien besuchen mehr Gäste Mecklenburg-Vorpommern. Das bedeutet auch, dass zunehmend Personal gebraucht wird“, so Glawe weiter. Im Februar 2019 sind vom Statistischen Amt rund 360.400 Gästeankünfte (+6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und 1,23 Millionen Übernachtungen (+5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) gezählt worden.

„Es entsteht mehr Beschäftigung, allerdings wird auch noch reichlich Personal gesucht. Für kleine Unternehmen gerade im Hotel- und Gastronomiebereich ist es oft eine Herausforderung, Personal in den weniger stark touristisch frequentierten Monaten zu halten. Ein Problem ist auch fehlender Wohnraum. Hier wollen wir helfen“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe weiter.

Das Wirtschaftsministerium erarbeitet zur Schaffung von Mitarbeiterwohnungen in Tourismusschwerpunktgemeinden eine Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. „Gerade im Gastgewerbe ist Schichtbetrieb notwendig. Mitarbeiterwohnungen können auch ein Anreiz sein, sich für einen Arbeitsplatz in einer Region zu entscheiden. Eine Wohnung zu finden, ist gerade in touristisch stark besuchten Regionen eine Herausforderung. Zugleich können Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern“, sagte Glawe.

Um Auszubildende zu gewinnen, hat der DEHOGA MV die Kampagne „Gastro Burner“ gestartet. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Kampagne mit 750.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). In einer Roadshow mit dem „Gastro-Burner Food Truck“ werden die Schulstandorte in Mecklenburg-Vorpommern besucht. Zusammen mit einer Kampagne aus Imagefilmen, einem Internetauftritt und einer Präsenz in Social Media Kanälen wird Jugendlichen ein modernes Bild der Ausbildungsberufe gezeigt. „Mit der Kampagne soll das Gastgewerbe stärker in den Fokus von Jugendlichen bei der Berufswahl gerückt werden. Es geht darum, ein realistisches und abwechslungsreiches Bild der Berufe in Hotellerie und Gastronomie zu vermitteln“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

IP-Telefonie: Probleme bei Umstellung

Schwerin – Seit 2015 stellt die Deutsche Telekom die Festnetzanschlüsse aller Kunden vom analogen Festnetz, zumeist ISDN, auf digitale IP-Telefonie um. „Die Telekom begründet diese bundesweite Umstellung mit der auslaufenden ISDN-Technik“, erklärt Digitalisierungsminister Christian Pegel diese Maßnahme.

Jedoch häufen sich in seinem Ministerium Beschwerden von Privatpersonen und Unternehmen über Probleme bei der Umstellung. Die Telekom habe gerade im ländlichen Raum vielerorts offenbar keine ausreichende Vorsorge beim Ausbau leistungsfähiger Telefon- und damit Breitbandnetze getroffen. „Dies führt jetzt an vielen Stellen dazu, dass Unternehmen und Privathaushalten mit der neuen IP-Telefonie-Technik gar keine Telefon- und Internetanschlüsse mehr angeboten werden können, weil die IP-Telefonie als internetbasierte Telefonietechnologie Bandbreiten erfordert, die vor Ort gar nicht vorliegen“, erläutert Pegel die gegenüber seinem Ministerium vermehrt geäußerten Beschwerden wütender Kunden.

Er habe diesen Punkt deshalb bei der jüngsten Sitzung des Beirats der Bundesnetzagentur auf die Tagesordnung gesetzt und angesprochen. Er habe dabei den Eindruck gewonnen, dass Mecklenburg-Vorpommern davon deutlich stärker betroffen sei als andere Bundesländer. „Mich haben allein in den letzten Wochen diverse vor allem Unternehmen angesprochen, weil ihnen durch diese technische Umstellung von der ISDN- auf die IP-Technologie der Verlust ihres gesamten Telefon- und Internetanschlusses droht. Das kann gut funktionierende Unternehmen ruinieren“, äußert sich Pegel besorgt.

Der in der Sitzung des Beirats der Bundesnetzagentur ebenfalls anwesende Vizepräsident der Bundesnetzagentur Dr. Wilhelm Eschweiler habe sich bereit erklärt, diese Fälle mit dem Telekom-Vorstand zu besprechen und zu helfen, diese nach Möglichkeit zufriedenstellend zu lösen.

„Dafür müssen diese Fälle dem Vizepräsidenten der Bundesnetzagentur aber überhaupt erst bekannt werden“, so Christian Pegel. Deshalb biete das Infrastruktur- und Digitalisierungsministerium an, alle Beschwerden, die in seinem Haus bereits eingegangen sind oder noch unter der E-Mail-Adresse poststelle@em.mv-regierung.de eingehen, dem Telekommunikationsunternehmen sowie der Bundesnetzagentur weiterzuleiten.

Ziel der Umstellung auf IP-Telefonie ist, ein einheitliches Netz zu nutzen, das auf dem Internetprotokoll basiert. Durch die Umstellung auf IP-Telefonie könne die für ISDN erforderliche Hard- und Software abgeschaltet und so Kosten bei den Netzbetreibern gespart werden.

Bereits 20 Millionen Kunden – mehr als 90 Prozent – sind der Telekom zufolge auf die IP-Plattform umgezogen. Für Privatkunden sollte die Umstellung Ende 2019 abgeschlossen werden, für Geschäftskunden im Jahr 2020.

Bei der Umstellung kommt es zur Kündigung von Verträgen durch die Telekom. Der Anbieter möchte alle Kunden auf IP-Technik umstellen und aus Effizienzgründen nicht parallel zwei Netze betreiben. Kunden, die Verträge für Internet und Telefon noch mit einem klassischen Telefonanschluss abgeschlossen haben, werden deshalb mehrere Monate vor Ablauf ihrer Vertragslaufzeit entsprechend informiert und erhalten eine ordentliche Kündigung ihres Vertrags. Sie müssen sich demnach um einen neuen Vertrag kümmern, entweder bei der Telekom oder bei einem anderen Anbieter – die es in einigen Regionen gar nicht gibt. Lehnt der Kunde eine Umstellung ab oder reagiert gar nicht, schaltet die Telekom den Anschluss nach Ende der Vertragslaufzeit ab.