50 Millionen Euro zusätzlich für die Bildung

Oldenburg: Jeder Euro, der möglich ist, wird in die Bildung fließen

Schwerin – Die Landesregierung stellt im kommenden Jahr 50 Millionen Euro zusätzlich für den Bildungsbereich zur Verfügung. „Die 50 Millionen Euro sind zusätzlich zum Bildungsetat in Höhe von über 2,3 Milliarden Euro für die kommenden zwei Jahre vorgesehen.

So ist es im Haushaltsentwurf veranschlagt, der noch vom Parlament beschlossen werden muss. Diese Landesregierung investiert damit so viel in den Bereich der Bildung wie niemals zuvor. Jeder Cent, jeder Euro, der möglich ist, wird in die Bildung fließen“, betonte Bildungsministerin Simone Oldenburg in einer Landtagsdebatte.

„Mit den zusätzlichen Mitteln werden wir weitere Lehrkräfte einstellen. Es wird zusätzlichen Deutsch- und Mathematikunterricht in der Grundschule geben, um die Kernkompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu stärken.

Außerdem sollen mehr unterstützende pädagogische Fachkräfte sowie Alltagshilfen eingestellt werden, die dann die Lehrkräfte entlasten und die Kinder und Jugendlichen individuell unterstützen. Zu den 120 Alltagshelferinnen und Alltagshelfern, die bisher an den Schulen tätig sind, sollen im Jahr 2024 weitere 120 Stellen dazukommen“, erläuterte Oldenburg.

Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren immer weiter in die Bildung investiert: Wurden im Jahr 2013 noch ca. 826 Millionen Euro für ca. 170.000 Schülerinnen und Schüler ausgegeben, so waren es im Jahr 2019 mehr als eine Milliarde Euro für ca. 185.000 Schülerinnen und Schüler. Im Jahr 2023 sind es für ca. 200.000 Schülerinnen und Schüler insgesamt 1,2 Milliarden Euro.

22. Landeswild- und Fischtage

Ludwigslust – „NATÜRLICH WILD aus MV“ – Unter diesem Motto stehen am 23. und  24. September in Ludwigslust schon zum 22. Mal die Landeswild- und Fischtage in Mecklenburg-Vorpommern.

Vor mehr als zwei Jahrzehnten sei die Idee geboren worden, mit einer solchen Veranstaltung den Naturprodukten Wildfleisch aus heimischen Revieren und Fisch aus heimischen Gewässern zu mehr Beachtung zu verhelfen, die Besonderheiten dieser gesunden und so urtümlichen Produkte herauszustellen und die Be- und Verarbeitung von Wild und Fisch zu hochwertigen Wildprodukten im eigenen Land zu beflügeln, so Agrar- und Forstminister, Dr. Till Backhaus.

„Den Besuchern der Landeswildtage wird wieder viel Wissenswertes rund um Weidwerk auf Wild und Fisch durch fast 50 Aussteller dargeboten. Diese Veranstal­tung in Ludwigslust ist längst zu einer über die Landes­grenzen hinaus bekannten und gefragten Landesver­anstaltung geworden und gehört zusammen mit der MeLa zu den wichtigsten Terminen im September“, erklärt Backhaus.

„Jagen, Angeln und die Fischerei als ursprüngliche Methoden der Nahrungsbeschaffung sind heutzutage mehr denn je auf die Hege und Pflege der Wild- und der Fischbestände ausgerichtet. In der naturnahen Land­schaft und in der Landeskultur Mecklenburg-Vorpommerns sind sie daher unverzichtbar.

Doch bevor Wild und Fisch auf den Tisch des Verbrauchers gelangen, bedarf es der ordnungs­gemäßen Hege unserer heimischen Wild- und Fischbestände. Dabei geht es auch um die weidgerechte Ausübung von Jagd und Fischerei durch die fast 15.456 Jägerinnen und Jäger und etwa 100.000 Anglerinnen und Angler in MV. Sie hegen unsere Wild- und Fischbestände, halten sie gesund und sichern deren natürliche Lebensgrundlagen. Das Jagen von Wild und der Fang kapitaler Fische sind dabei nur eine von vielen Aufgaben im Revier, allerdings krönen sie auch das Weid- oder Fischwerk“, führt der Minsiter aus und ergänzt:.

„Mit viel jagdlichem Geschick und unter besonderer Achtung vor der Kreatur haben die Jägerinnen und Jäger in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jagdjahr ca. 124.908 Stücken Wild mit einem beachtlichen Gesamtgewicht von rd. 3.700 Tonnen zur Strecke gebracht.

Das Streckenergebnis ist dabei um gut 20% bzw. 23.000 Stücken zurückgegangen. Das liegt vor allem am starken ASP-bedingten Eingriff in die Schwarzwild­population.

Ein Großteil des Wildbrets wurde in Mecklenburg-Vorpommern selbst in den zugelassenen Wild bearbeitenden Betrieben veredelt.

Denn wir setzen – wo immer es geht – auf unser einheimisches Wildbret. Und damit wollen wir den Verbraucher überzeugen. Trotz hoch entwickelter Tierzucht und moderner Aquakultur sind und bleiben Fischerei und Jagd ein Garant für ökologische Naturprodukte. Sie sind für eine ausgewogene Ernährung des Menschen einfach unerlässlich.

Neben schmackhaftem Essen erwartet die Gäste ein interessantes Rahmenprogramm mit Vorführungen aus dem Jagdhundewesen, Falknerei und Turnierangelsport. Das alles wird musikalisch umrahmt durch Jagdhorn­bläserklänge und zünftige Blasmusik.

Ich bin mir sicher, dass das Unterhaltungsprogramm die Besucherinnen und Besucher der 22. Landeswild- und Fischtage mitreißen werden“, so Backhaus abschließend.

„Fachtag Musik“ nach Corona wieder möglich

Oldenburg: Faszination für Musik an künftige Generationen weitergeben

Rostock – Beim diesjährigen „Fachtag Musik“ heute in Rostock tauschen sich 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Musikunterricht, die Musikvermittlung und Qualifizierungsangebote für Musiklehrkräfte aus. Die Fortbildung unter dem Titel „Schule zum Klingen bringen“ kann nach einer dreijährigen Pause durch die Corona-Pandemie endlich wieder stattfinden. Veranstaltet wird der Fachtag vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) des Bildungsministeriums in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) und dem Bundesverband Musikunterricht (BMU), Landesverband MV.

„Musik hat das Potenzial, Menschen für neue Klänge, Kulturen und neue Sichtweisen zu öffnen und ihnen durch das eigene Musizieren das Gefühl zu vermitteln, als Teil eines Ganzen eine wichtige Rolle zu spielen. Auf diese Weise stärkt Musik auch das Selbstwertgefühl“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg anlässlich des Fachtages. „Der Musikunterricht hatte es insbesondere in den Pandemie-Jahren schwer, war nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Das ist glücklicherweise vorbei. Der Fachtag in Rostock ist eine gute Gelegenheit, um neue Impulse für die Gestaltung des Musikunterrichts zu erhalten und diese auch gleich umsetzen zu können“, so Oldenburg.

In den Workshops befassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Themen wie dem aktiven Musikhören, dem Komponieren im Unterricht oder Tanz und Bewegung mit Kreativität im Musikunterricht. Neben dem Umgang mit heterogenen Lerngruppen geht es darum, wie die Digitalisierung sinnvoll in den Musikunterricht integriert werden kann. Zudem stehen Informationen über Fort- und Qualifizierungsangebote für Musiklehrkräfte und Lehrkräfte im Seiteneinstieg auf dem Programm.

Die Bildungsministerin dankte zudem den Lehrkräften für ihren Einsatz, die Kinder und Jugendlichen für Musik zu begeistern: „Nur durch ihr Engagement, das häufig weit über das normale Maß hinausgeht, ist es möglich, dass Musik im Unterricht und auch zu besonderen Anlässen erklingt, Schülerinnen und Schüler Konzerte geben oder gemeinsam besuchen. Lehrkräfte leben die Faszination für Musik vor und geben diese an künftige Generationen weiter.“

Der Fachtag Musik ist als Lehrkräftefortbildung anerkannt und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos. Das Land unterstützt die Veranstaltung mit 6.300 Euro.

M-V: Land zum Leben

Starke Wirtschaft, gute Arbeit, für die Zukunft gewappnet / Meyer: Robuste Wirtschaft durch Diversität und gute Löhne

Schwerin – Anlässlich der heutigen Aussprache „M-V – Land zum Leben, starke Wirtschaft, gute Arbeit, für die Zukunft gewappnet“ erklärte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer die aktuelle wirtschaftliche Situation in Mecklenburg-Vorpommern, gleichzeitig sieht der Minister das Land gewappnet für die anstehenden Herausforderungen: „Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist insgesamt robust – trotz der vielen globalen Herausforderungen, die aufgrund einer globalisierten Welt immer direkten Einfluss auf unser Leben vor Ort haben. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Industrie in M-V trotz der vielen Schwierigkeiten im ersten Halbjahr 2023 ein Umsatzwachstum verzeichnen kann.“

Der Tourismus ist immer noch ein starker Wirtschaftsfaktor in M-V, in der erster Jahreshälfte 2023 gab es mehr Gäste (+7,7 %) und Übernachtungen (+4,6 %) als im ersten Halbjahr 2022. Der Bruttoumsatz im Land beträgt rd. 7,75 Mrd. Euro und rund 131.300 Personen bestreiten durch den Tourismus ihren Lebensunterhalt. Das heißt, fast jeder fünfte Beschäftigte arbeitet im Tourismus (18 %) und 12 Prozent der Bruttowertschöpfung im Land wird durch den Tourismus erbracht.

Das Thema der energetischen Neuausrichtung der Gesellschaften und Industrien in Europa („green deal“) wird eine Vielzahl neuer geschäftlicher Betätigungen und Kooperationen bieten. MV ist aufgrund seiner geografischen Lage in Mitteleuropa und dem direkten Zugang zur Ostsee prädestiniert, als Energieland zu fungieren. Dieser Ansatz verspricht eine erhebliche Wertschöpfung sowie viele gute Arbeitsplätze. Hierbei spielen zum Beispiel der mögliche Konverterplattformbau in Rostock oder die neuen Wertschöpfungsketten rund um das Thema Wasserstoff in Verbindungen mit den Häfen in MV eine tragende Rolle.

Neben den bereits erkannten Zukunftsthemen des Landes sind die aktuellen Themen wie zum Beispiel Netzentgelte und Strompreise wichtig für die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger in MV. „Ziel muss eine dauerhafte, nachhaltige Entlastung der Unternehmen in MV von relativ hohen Energiepreisen sein. Neben einer von uns seit Langem geforderten fairen Verteilung der Verteilnetzentgelte, wozu die Bundesnetzagentur noch in diesem Jahr einen Vorschlag vorlegen will, bedarf es weiterer grundsätzlicher Reformen, um die Bürgerinnen und Bürger in MV zu entlasten“, so Wirtschafts- und Infrastrukturminister Reinhard Meyer.

Die durchgeführte zukunftsweisende Ansiedlungspolitik der Landesregierung berücksichtigt vielfältige Branchen wie erneuerbaren Energien, E-Mobilität, Digitalisierung, Elektrotechnik, IT, Life Sciences, Medizintechnik, maritime Wirtschaft, Maschinenbau und Lebensmittelindustrie.

Eine verstärkte Ausrichtung sowie aktuelle Länderschwerpunkte in der Außenwirtschaft sind die skandinavische Partner, Ostseeanrainer. Mit der anstehenden Wirtschaftsreise nach Norwegen und Schweden unter dem Motto „Creating Sustainable Energy Partnerships“ zeigt die Landesregierung das Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit den skandinavischen Nachbarn.

„Ich freue mich sehr über das große unternehmerische Interesse aus MV, an der kommenden Wirtschaftsreise teilzunehmen. Gerade die kurzen Seedistanzen zwischen den Ostsee-Anrainerstaaten und Mecklenburg-Vorpommern, eine Ähnlichkeit der gesellschaftlichen Strukturen laden zu vielen neuen Ansätzen bei der Zusammenarbeit zwischen den Ländern ein“, betonte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer die noch ausbaufähigen Möglichkeiten in der Zusammenarbeit im Ostseeraum.

Unter Berücksichtigung der vielen aktuellen Herausforderungen ist der Arbeitsmarkt in MV robust. Die leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit basiert auf Zuwanderung durch Fluchtmigration. Dadurch entsteht allerdings auch die Chance, um auf bestehenden und weiter zunehmenden Fachkräftebedarf reagieren zu können. Insbesondere bei ukrainischen Geflüchteten konnten bereits erste nachhaltige Integrationsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt erreicht werden.

Eine immer größere Rolle wird zukünftig die Arbeits- und Fachkräftegewinnung einnehmen. Das Wirtschaftsministerium hat mit dem rund 40-köpfigen Beirat „Fachkräftestrategie M-V“, bestehend aus Sozialpartnern, Wirtschaftskammern, Verbänden, Netzwerken und einzelnen Unternehmen, den 1. Aufschlag für lösungsorientiertes Handeln gemacht.

Die von Seiten des Wirtschaftsministeriums dazu beauftragte Studie „Arbeitsmarktanalyse M-V“ von der Prognos AG wird Anfang 2024 vorgestellt.

Für die Landesregierung sind Tarifverträge das wesentliche Instrument, um den Grundsatz „Gute Löhne für gute Arbeit“ in M-V umzusetzen. Dabei steht ein Ziel im Fokus: Tarifvertragsparteien auf dem Weg zu mehr Tarifbindung unterstützen und Möglichkeiten zur Allgemeinverbindlichkeitserklärung auf Landesebene verstärkt nutzen. Der Wirkungsbereich von Tarifverträgen in M-V, also die zusammengefassten tarifgebundenen und sich an Tarifverträgen orientierenden Betriebe, erstreckt sich aktuell auf 54 % der Betriebe und 69 % der Beschäftigten im Land. Die Mehrheit der Beschäftigten im Land arbeitet somit in Betrieben, die entweder tarifgebunden sind oder sich an Tarifverträgen orientieren.

16. Bio-Landpartie

Branche vor großen Herausforderungen

Schwerin – Am morgigen Sonnabend (23.09.2023) laden wieder landesweit 62 Unternehmen – darunter Bio-Landwirt-schaftsbetriebe, Bio-Käsereien, -Bäckereien, -Mostereien, Brennereien, -Mühlen, -Fleischereien sowie –Vermarkter zur 16. BIO-Landpartie ein. Die interessierten Gäste erhalten hautnah einen Einblick in die Wirtschaftsweise des ökologischen Landbaus und in die Vielfalt der Bio-Produkte.

Agrarstaatssekretärin Elisabeth Aßmann, die den Schirmherren der vom BUND MV organisierten Veranstaltung, Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus, zur Eröffnung auf dem Landwirtschafts­betrieb Wolfgramm in Levenhagen vertritt, sieht den Sektor vor großen Herausforderungen. Doch sie sei zuversichtlich, dass sich gute Betriebskonzepte, konsequent umgesetzt, am Markt werden behaupten können:

„Die ökologisch wirtschaftenden Betriebe die sich zur Bio-Landpartie interessierten Gästen vorstellen, belegen durch die Veredlung ihrer Produkte, dass sie sich den Anforderungen des Marktes stellen, und gehen damit beispielhaft voran.

Dies zeigt, dass es auch zukünftig gelingen kann, den ökologischen Landbau nachhaltig zu entwickeln und zu befördern. Noch ist der Biosektor in Mecklenburg-Vorpommern stabil und er konnte sogar wachsen. So lag der Zuwachs an Ökofläche in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits bei guten 5200 Hektar. Rund 32 Betriebe haben in diesem Zeitraum auf Öko umgestellt. Insgesamt werden aktuell in Mecklenburg-Vorpommern (Stand 31.05.2023) nun mehr 204.909 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet. Damit wurden erstmalig 15% Bio-zertifizierte Anbaufläche erreicht. In MV sind 1.257 Landwirtschaftsbetriebe biozertifiziert (25,5%).

Insofern schaue ich mit Blick auf die Entwicklung des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin positiv in die Zukunft“, erläutert Staatssekretärin Aßmann und weist auch auf die Schwierigkeiten des Sektors hin:

„Nach wie vor dauert der Preisanstieg bei Energie (Strom, Heizung, Treibstoff) und Lebensmitteln an. Aufgrund der Inflation sind die Verbraucherinnen und Verbraucher gezwungen, zu sparen. Von stark gesunkenen Erzeugerpreisen und gleichzeitig hohen Kosten für Energie und Betriebsmittel sind sowohl die konventionelle als auch ökologische Landwirtschaft massiv betroffen. Die Erzeugerpreise für Bio-Milch sind weiter zurückgegangen. Nach ersten Berechnungen der AMI lagen diese im Juli bei rund 54,5Ct/kg für Bio-Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Der Preisabstand zu konventioneller Milch (derzeitig ca. 40 Ct/kg) steigt auf fast 14 Ct. Damit können die Betriebskosten der Landwirte nicht gedeckt werden.

Je länger diese Situation andauert, desto stärker wird sich dieser Trend auf den Bio-Markt und die dortigen Absatzmöglichkeiten auswirken. Der deutsche Naturkostgroßhandel setzte 2022 2,13 Mrd. € um und damit knapp 9% weniger als 2021 (2,34 Mrd. €). Für den Naturkosteinzelhandel mit seinem 100% Bio-Angebot ergibt sich ein Umsatz von 3,83 Mrd. € im Jahr 2022. Trotz eines Rückgangs um 12,3% liegt der Gesamtumsatz immer noch rund 2% über dem von 2019.

Für die wirtschaftenden bzw. zukünftigen Bio-Landwirte dürfte jedoch die weitere Preisentwicklung in den kommenden Wochen bis zum Herbst entscheidend sein. Die Landwirte stellen ihre Betriebe nur auf Bio um, wenn sie neben stabilen Rahmenbedingungen nachhaltige Erlöse erzielen sowie eine sichere Abnahme ihrer Produkte umsetzen können. M-V strebt daher ein marktangepasstes Wachstum an.

Auch der Bio-Bereich ist von Markt- und Preisschwankungen betroffen. Das muss jedem Landwirt, der auf Bio umstellt, bewusst sein. Wichtig ist, dass die in unserer Region biozertifizierten Produkte zu guten Preisen abgesetzt werden können. Für die Vermarktung sind die Landwirte selbst verantwortlich. Alle Marktbeteiligten sind aufgefordert, maßvoll und entsprechend der Marktnachfrage umzugehen. Wichtige Partner sind die Händler und Verarbeitungsbetriebe. Eine besondere Verantwortung liegt hier bei den ökologischen Anbauverbänden und ihren verbandsgebundenen Vermarktungseinrichtungen.

Eine wesentliche Grundlage für erfolgreiches Wirtschaften ist nicht zuletzt, dass die Unternehmen erfolgreiche Betriebskonzepte erarbeiten und diese dann auch konsequent umsetzen“, so Aßmann.

Tag der Menschen mit Behinderung

Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese begrüßt den Beschluss des Landtags, im nächsten Jahr erneut einen Tag der Menschen mit Behinderung durchzuführen.

„Solch ein Tag zeigt Wertschätzung, macht sichtbar und klärt auf. Er entfaltet auch eine Signalwirkung nach innen – denn es gibt beim Einsatz für mehr gleichberechtigte Teilhabe und für landesweit bessere Barrierefreiheit noch unheimlich viel zu tun“, sagte Drese in der Landtagsdebatte.

Die Ministerin betonte zugleich, dass ein solcher Aktionstag kein Feigenblatt sein darf, sondern Ansporn für die nächsten einzuleitenden Maßnahmen. Dies geschähe vor dem Hintergrund eines stetig zunehmenden Anteils von Menschen mit Behinderung. So hätten mittlerweile knapp 24 Prozent der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern eine Behinderung. Im Jahr 1997 betrug dieser Anteil noch neun 9 Prozent.

Gelebte Inklusion sei umfangreich, vielfältig und bedeute Arbeit und Ausdauer. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, eine Welt zu gestalten, in der Menschen ohne Hindernisse, ohne Barrieren und ohne Beschränkungen gleichberechtigt teilhaben können“, so die Ministerin.

Drese: „Egal ob in der Wissenschaft oder bei der Polizei, ob in den Klassenzimmern oder mit Blick auf einen barrierefreien Zugang zu Arztpraxen, im ÖPNV oder in Verwaltungsgebäuden: Es braucht alle Hände für eine inklusive Gesellschaft, es braucht die Ministerien und Behörden, unsere Städte und Gemeinden, die Vereine und Verbände, unsere Arbeitgeber und die Wirtschaft und natürlich auch den Landtag.“

Der nun vom Landtag auf breiter Basis beschlossene dritte Tag der Menschen mit Behinderungen im Jahr 2024 sei dabei ein kleiner, aber wichtiger Schritt. „Er bringt uns dazu, uns neuerlich mit den Anliegen und Forderungen der Betroffenen auseinanderzusetzen“, so Drese im Landtag.

Landwirtschaftliche Dürren

Windräder sind nicht für landwirtschaftliche Dürren verantwortlich

Schwerin – Einen kausaler Zusammenhang zwischen landwirtschaftlichen Dürren und dem Betrieb von Windkraftanlagen im ländlichen Raum sieht die Forschung derzeit nicht. Dies betonte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel stellvertretend für Agrarminister Dr. Till Backhaus im Schweriner Landtag. Minister Backhaus konnte aufgrund der laufenden Agrarministerkonferenz in Kiel nicht persönlich an dem Plenum teilnehmen.

„Landwirtschaftliche Dürren entstehen aus einer Vielzahl von Gründen wie geringer Niederschlag, hohe Verdunstung in den Sommermonaten und Landnutzungsveränderungen, die alle im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Welchen Einfluss Windparks haben, wird seit einigen Jahren durch renommierte Forschungsinsitute, wie dem Fraunhofer-Insitut für Windenergiesysteme in Oldenburg oder dem Helmholtz-Zentrum in Geesthacht untersucht.

Wir haben ein hohes Interesse daran, dass weitere Studien in diesem Bereich erfolgen, um die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die öffentlichen Belange im Rahmen des Planungs- und Genehmigungsverfahren noch umfassender bewerten zu können. Die Landesregierung steht zum Ausbau von Windkraftanlagen, der maßgeblich dazu beiträgt, die Klimaziele zu erreichen, die Versorgungssicherheit in Deutschland zu stärken und die Energieversorgung kostengünstig und nachhaltig zu gestalten“, sagte Minister Pegel.

Im X-Wakes Projekt des Fraunhofer IWES werden beispielsweise die Veränderungen der Windbedingungen durch Offshore-Anlagen in der Nordsee untersucht. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich die Windparkcluster gegenseitig beeinflussen und welche Auswirkungen ein großflächiger Ausbau der Offshore-Windparks auf die zukünftigen Windverhältnisse haben wird. Mit den Messergebnissen des Projekts werden Computermodelle weiterentwickelt, um mit diesen die Erträge der Windparks für künftige Ausbauszenarien unter realistischen Bedingungen vorhersagen zu können.

Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht widmet sich in seinen Forschungsvorhaben den Auswirkungen großer Offshore-Windparks in der Nordsee auf die Pflanzen und Tiere, das Nahrungsnetz und die Ökosystemfunktionen. Die mikroklimatischen Auswirkungen sind Inhalt von Studien amerikanischer Wissenschaftler: Sie haben herausgefunden, dass die von Windkraftanlagen verursachten Turbulenzen einen Austausch von Feuchtigkeit, Energie und Luftmassen in den bodennahen Luftschichten bewirken. Dies kann auch zu einer Erwärmung der bodennahen Luftschichten insbesondere in den Nachtstunden führen.

Für die Analyse meteorologischer Vorgänge im Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien stehen im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zudem zwei Bundesoberbehörden zur Verfügung, die die wissenschaftlichen Ressourcen für die Bearbeitung dieser sehr komplexen naturwissenschaftlichen Vorgänge besitzen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern plant nicht, parallel zu diesen Bundesbehörden Doppelstrukturen im Land zu schaffen.

Sollte sich aus den Ergebnissen der Forschungsprojekte zum Ausbau der erneuerbaren Energien Handlungsbedarf ergeben, wäre dieser insbesondere bei den weiteren Planungen, insbesondere bei der Ausweisung von Eignungsgebieten, zu berücksichtigen.