Arbeit des DSMG in M-V gewürdigt

Rund 2.500 MS-Betroffene in M-V

Schwerin – Anlässlich des landesweiten MS-Tages und des Jahresempfanges der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern (DMSG-MV) würdigte Staatssekretärin Grimm heute das jahrelange Engagement des Verbandes. „Mit rund 75 ehrenamtlichen Mitarbeitenden ist die DMSG für die Betroffenen im ganzen Land zu einer wichtigen Anlaufstelle geworden, die die Betroffenen bei der Bewältigung ihrer speziellen Lebenssituation mit allen Kräften unterstützt“, so Grimm.

Schätzungen zufolge sind allein in Mecklenburg-Vorpommern rund 2.500 Menschen an der bisher unheilbaren Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose (MS) erkrankt. Frauen sind dabei durchschnittlich dreimal häufiger betroffen, der Erkrankungsbeginn liegt meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.

„Eine MS-Erkrankung ist für Betroffene häufig ein Schreckensmoment, der mit vielen offenen Fragen einhergeht. Die Beratungsangebote der DMSG-MV und die Vernetzung mit anderen Erkrankten sind für sie in dieser Zeit eine wichtige Stütze – aber auch ein Zeichen, dass Sie mit ihren Fragen und Ängsten nicht allein sind“, betonte die Staatssekretärin auf dem Jahresempfang in Parchim.

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern versteht sich als Fachverband, Interessenvertreterin, Selbsthilfe- und Betreuungsorganisation. Das Ziel der DMSG ist es, die Lebensqualität von Menschen mit MS zu verbessern und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen

Die Mehrzahl der Mitglieder sind in mittlerweile bereits 17 Selbsthilfegruppen, 12 Stammtische, sechs offene Treffs und zwei Beratungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern organisiert. „Zusätzlich können wir im Land auf einen einzigartigen Zusammenschluss von 12 Praxen zählen, die gemeinsam ein ambulantes MS-Zentrum bilden. Sie ermöglichen eine qualifizierte Behandlung unter Beachtung der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse – und das möglichst wohnortnah“, betonte Grimm.

Grimm: „Für dieses Engagement der DMSG-MV und aller beteiligten Ärztinnen und Ärzte, die eine gute Versorgung und eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, spreche ich Ihnen meinen größten Respekt und tiefsten Dank aus.“

Krankenhaus- und Gesundheitsreform

Drese auf Internisten-Tag: Sektorenübergreifende Zusammenarbeit birgt große Potentiale für Mecklenburg-Vorpommern

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese spricht sich im Zuge der Krankenhaus- und Gesundheitsreform für eine Stärkung der sektorenübergreifenden gesundheitlichen Versorgung aus.

„Die strikte Aufteilung in verschiedene Sektoren ist nicht mehr zeitgemäß. Von einer gut gestalteten Zusammenarbeit zwischen dem ambulanten und stationären Bereich profitieren in erster Linie die Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig können so Kosten eingespart und Bürokratie abgebaut werden und gute medizinische Versorgungsangebote bestehen bleiben“, sagte Drese auf der Jahrestagung der Gesellschaft der Internistinnen und Internisten in Mecklenburg-Vorpommern heute in Rostock.

Drese betonte, dass in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Ansätze und Maßnahmen zur sektorenübergreifenden Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern ergriffen wurden. Dazu gehörten z.B. die Medizinischen Versorgungszentren, die ambulante Behandlung durch Krankenhausärzte und die Förderung von neuen Versorgungsformen über den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses.

„Wir haben als besonders betroffenes Land langjährige Erfahrungen bei der Gestaltung des demografischen Wandels. Deshalb gibt es in MV schon viele innovative Projekte im Gesundheitsbereich an die wir anknüpfen können. Ich denke da etwa an die Entwicklung von regionalen Gesundheitszentren und den Ausbau der Telemedizin“, sagte Drese.

Die Ministerin nahm dabei auch die geplanten Versorgungsgesetze I und II in den Blick. Darin gehe es um ein besseres Zusammenwirken aller Akteure des Gesundheitssektors in den Kommunen und Regionen, insbesondere auch die stärkere Einbindung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, sowie weitere konkrete Verbesserungen beim Zugang zur gesundheitlichen Versorgung. So sollen z.B. Primärversorgungszentren mit dem Ziel etabliert werden, die ambulante Versorgung, insbesondere in unterversorgten Regionen zu verbessern.

Drese: „Gemeinsam mit dem Bund wollen wir die zukünftige Gesundheitsversorgung aktiv gestalten. Gerade für unser dünn besiedeltes und flächenmäßig großes Land bietet eine aufeinander abgestimmte sektorenübergreifende Versorgung große Potentiale für flächendecke medizinische Angebote auf hohem Niveau.“

Jobmesse „Karrierechancen MV“ in Rostock

Schulte: Neugierde auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in Mecklenburg-Vorpommern wecken

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute die Jobmesse „Karrierechancen MV – powered by Ostsee-Zeitung“ eröffnet.

„Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern bietet attraktive Chancen für gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte. Das wollen wir noch stärker aufzeigen. Deshalb ist eine Jobmesse ein richtiger Schritt, um bei den Besucherinnen und Besuchern Neugierde auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in Mecklenburg-Vorpommern zu wecken. Die Veranstaltung bietet den Unternehmern die Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und so potentielle Mitarbeitende zu finden“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Zielgruppe der Veranstaltung mit 24 Ausstellern waren Schüler und Schülerinnen, Berufstätige mit Interesse an einem Arbeitgeberwechsel, Weiterbildung und/oder an Karrierechancen. Wirtschaftsstaatssekretär Schulte wies vor allem auf die Ausbildungsmöglichkeiten im Land hin: „Die Grundlage für erfolgreich am Markt agierende Unternehmen sind vor allem engagierte Fachkräfte.

Deshalb ist es wichtig, die Ausbildung des Nachwuchses als Teil des unternehmerischen Handelns in den Fokus zu rücken. Für Schulabgänger stehen die Chancen bei uns im Land gut, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Schulabgängern, Studienabbrechern und auch leistungsschwächeren Bewerbern oder Spätstartern steht ein breites Angebot offen“, sagte Schulte.

Nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit gibt es derzeit (Stand Mai 2023) 5.338 aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze in Mecklenburg-Vorpommern. Die TOP TEN-Liste der unbesetzten Ausbildungsplätze führt auf den ersten Plätzen die nachfolgenden Ausbildungen aus: Verkäufer/-in (509 freie Ausbildungsstellen), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (396), Koch/Köchin (173), Fachkraft Lagerlogistik (159), Handelsfachwirt/in (153), Kaufmann/-frau – Büromanagement (151), Hotelfachmann/-frau (139), Mechatroniker/in (119), Fachmann/-frau Restaurants- und Veranstaltungsgastronomie (110) und KFZ-Mechatroniker/-in (97).

Krankenhaus-Standort Ludwigslust

Ludwigslust – Gesundheitsministerin Stefanie Drese übergab heute einen Förderbescheid des Landes in Höhe von knapp 6,2 Millionen Euro für die Neustrukturierung der Notaufnahme und Verlegung des Linksherzkatheter-Messplatzes am Krankenhaus-Standort in Ludwigslust.

„Das Westmecklenburg Klinikum Helene von Bülow kann jetzt dank der Einzelförderung nach dem Landeskrankenhausgesetz wichtige Investitionsvorhaben in Angriff nehmen“, betonte Ministerin Drese vor Ort in Ludwigslust. Mit der Landeshilfe erfolge eine Anpassung an räumliche und hygienische Erfordernisse. „Wir wollen damit einen Beitrag dazu leisten, die medizinische Versorgung in der Region Ludwigslust für die Zukunft sicherzustellen“, so Ministerin Drese.

Zurzeit kreuzen sich in der Notaufnahme des Ludwigsluster Krankenhauses baulich bedingt Patienten- und Besucherströme und erschweren eine effektive Organisation beider Bereiche. In Zukunft wird es derartige Probleme nicht mehr geben. Die bisherige Notaufnahme wird bei laufendem Betrieb neu baulich strukturiert.

Neben einem gemeinsamen Aufnahmestützpunkt für stationäre und ambulante Patienten wird es auch eine kleine, in die Notaufnahme integrierte Überwachungsstation mit sechs Betten geben. Hier können in Zukunft Patienten mit unklaren Krankheitssymptomen unmittelbar diagnostiziert und überwacht werden. Ist eine schwere Erkrankung ausgeschlossen, können diese Patienten auch zügig wieder entlassen werden.

Im Jahr 2022 wurden in der Notfallambulanz in Ludwigslust 4.609 Patienten stationär und 3148 Patienten ambulant aufgenommen.

„Die Maßnahme zeigt, wie die in dieser Woche beschlossene Einbindung des Westmecklenburg Klinikums Helene von Bülow in die LUP-Kliniken eine eigenständige Entwicklung ermöglicht“, sagte Landrat Stefan Sternberg. Die damit verbundene Stärkung der Eigenkapitalbasis des künftig als LUP-Klinikum Helene von Bülow gGmbH agierenden Hauses ermögliche über die Förderung hinaus eigene Maßnahmen zur Erneuerung und Verbesserung der Medizintechnik.

Im Zuge der Maßnahme erfolgt aus eigenen Mittel über die reine geförderte Verlagerung des Linksherzkatheter-Messplatzes hinaus auch ein Ersatz durch ein moderneres Gerät. Der neue Linksherzkatheter-Messplatz wird invasive kardiologische Untersuchungen nach dem neuesten Stand der Medizintechnik ermöglichen. Insbesondere die Strahlenbelastung für die Patienten, aber auch für den Untersucher wird in Zukunft auf ein Minimum reduziert werden können.

Herzkatheteruntersuchungen bleiben auch in der Zukunft ein wichtiger Bestandteil insbesondere der kardiologischen Diagnostik und Notfalldiagnostik. „Vor allem Patienten mit dem Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt müssen dringend invasiv, also mittels eines Herzkatheters untersucht und behandelt werden“, sagt Dr. Christian Müller-Grotrian, Medizinischer Geschäftsführer des WMK. „In unserer Klinik sind es etwa 1000 Patienten, die jährlich untersucht und mindestens die Hälfte davon mittels Herzkatheter behandelt werden.

Drese: Krankenhausplanung ist Ländersache

Rostock – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat am Donnerstag im Rahmen der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft verdeutlicht, die Krankenhausplanung in Mecklenburg-Vorpommern vor allem auf die regionalen Versorgungsbedarfe auszurichten.

„Deshalb müssen bei der notwendigen Krankenhausreform des Bundes die individuellen Bedürfnisse der Länder berücksichtigt werden und muss die Krankenhausplanung in Länderhand liegen“, sagte Drese als Teilnehmerin der Podiumsdiskussion „Regionaler Versorgung eine Zukunftsperspektive geben“.

Für Mecklenburg-Vorpommern als dünn besiedeltes großes Flächenland seien Ausnahmeregelungen von besonderer Bedeutung, um eine gute und bedarfsorientierte Versorgung mit der neuen Reform gewährleisten zu können, so die Ministerin in Rostock.

„Unser Hauptziel bei der Krankenhausreform ist die Gewährleistung einer zukunftsfesten, wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Versorgung für die Bevölkerung“, verdeutlichte Drese. „Die medizinischen Aspekte müssen dabei wieder Vorrang vor rein wirtschaftlichen Kriterien haben.“ Dazu gehöre, dass die Versorgungsstruktur in der Fläche unabhängiger von Patienten-Fallzahlen werde, so Drese.

Die Ministerin hob zudem hervor, dass seit August 2022 eine Expertenkommission des Landes Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern erarbeite. Aktuelle Arbeitsaufträge bestünden im Bereich Geburtshilfe und Pädiatrie, Telemedizin und Digitalisierung sowie Prävention.

Nat. Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft

Meyer: Gesundheitswirtschaft ist Motor von Innovation in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock – In Rostock ist am Mittwoch die zweitägige diesjährige Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft gestartet. „Die Gesundheitswirtschaft ist nicht nur Motor von Innovationen, sondern auch einer der größten Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern. Mittlerweile sind 160.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft in unserem Land beschäftigt. Das bedeutet, dass jeder fünfte Erwerbstätige (20,6 Prozent) in dieser Branche arbeitet, damit gehört Mecklenburg-Vorpommern bundesweit zur Spitze in diesem Wirtschaftsbereich.

Das Potenzial der vorhandenen Forschungs- und Lehreinrichtungen sowie der heimischen innovativen Unternehmen in unserem Land ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Deswegen ist es richtig und wichtig, dass die nationale Branchenkonferenz bereits zum 18. Mal in Mecklenburg-Vorpommern stattfindet und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, wie im letzten Jahr, die Konferenz besucht “, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Meyer.

Unter dem Titel #Gesundheit2023: Innovation und Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft, wird sich in nationalen und internationalen Foren der Gesundheitswirtschaft und zu Themen wie Künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung, Digital Health, innovative Medizinprodukte, nachhaltige und gesunde Ernährung und Bewegung sowie die Gewinnung von Fachkräften ausgetauscht und diskutiert. Neu in diesem Jahr ist, dass die Konferenz erstmals der Fitnessbranche, die Teil der Gesundheitswirtschaftsbranche ist, ein Gesicht geben möchte.

„Die starke internationale Ausrichtung der mecklenburg-vorpommerschen Gesundheitswirtschaft erfolgt unter anderem durch die Einbindung von Netzwerken im Ostseeraum, wie beispielsweise der Initiative ScanBalt. Ziel dieses Netzwerkes ist der Aufbau einer ´Baltic Sea Health Region. Darüber hinaus unterstützt das Land die Teilnahme von Akteuren an den weltweit bedeutenden Fachmessen der Gesundheitswirtschaft durch eine Förderung von Firmengemeinschaftsständen und Koordinierungsleistungen der BioCon Valley® GmbH.

Messen sind für die Ausstellerinnen und Austeller des Landes ein unverzichtbarer Marktplatz zur Kundenpflege und zur weltweiten Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Damit knüpft Mecklenburg-Vorpommern an die von der Bundesregierung initiierte ´Exportoffensive Gesundheitswirtschaft´ an“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.

Traditionell steht jeweils ein Partnerland im Fokus der jährlichen Konferenz. In diesem Jahr ist Irland das Partnerland der 18. Nationalen Gesundheitswirtschaftskonferenz. Wie in Mecklenburg-Vorpommern ist auch auf der „grünen Insel“ die Gesundheitswirtschaft eine der prägenden Branchen des Landes. Das Handelsvolumen zwischen Irland und Mecklenburg-Vorpommern lag im Jahr 2022 bei über 140 Millionen Euro und ist im Vergleich zu 2021 um 60 Millionen gestiegen.

Weitere Ansätze für eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Irland und Mecklenburg-Vorpommern liegen in den Bereichen Erneuerbare Energien sowie im Bereich der Offshore-Windenergie. Irland hat sich – in etwa vergleichbar mit Deutschland – das Ziel gesetzt, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf 70 bis 80 Prozent zu steigern. Dazu wurde Ende 2019 ein neues Förderprogramm mit dem Namen „Renewable Electricity Support Scheme (RESS)“ auf den Weg gebracht.

Bundesweit ist die Gesundheitswirtschaft trotz Corona-Pandemie und Ukrainekrieg in den letzten zehn Jahren beständig gewachsen. 2022 erbrachte sie 439,6 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Das entspricht 12,7 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Gerechnet auf einen Tag sind das mehr als 1,2 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung. Damit entsteht jeder achte Euro Bruttowertschöpfung in Deutschland in der Gesundheitswirtschaft.

Die Gesamtorganisation für die Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft hat die BioCon Valley GmbH übernommen.

Essstörungen bei jungen Menschen

Güstrow – Gesundheitsministerin Stefanie Drese setzt sich dafür ein, dem Thema Essstörungen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. „Neben der individuellen Therapie ist deshalb auch die gesellschaftliche Prävention von Essstörungen von großer Bedeutung“, sagte Drese zum Auftakt einer von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) ausgerichteten Fachtagung in Güstrow.

Aktuelle Studien mehrerer Krankenkassen würden eine besorgniserregende Zunahme von Essstörungen in allen Bevölkerungsschichten, insbesondere jedoch bei jugendlichen Mädchen und jungen Männern zeigen. „Die Zuwachsraten zwischen 20 und 70 Prozent sind alarmierend“, so Drese.

Dies verdeutliche den dringenden Handlungsbedarf. Essstörungen seien schwerwiegende psychische Erkrankungen und oft Bestandteil einer komplexen Krankheit wie Depression, betonte die Ministerin.

Drese: „Bei der Therapie von Essstörungen sind zahlreiche Akteure involviert. Dazu gehören beispielsweise die niedrigschwellige Erstberatung in den Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen und professionell geleitete ambulante Therapiegruppen. Zusätzlich verfügen unsere psychiatrischen Kliniken im Land über spezialisierte stationäre Therapieangebote.“

Essstörungen seien jedoch auch ein soziales Problem mit sozialen Ursachen, richtete Drese den Blick auf unsere Gesellschaft, die das Krankheitsbild mit Schönheitswahn und Konsum befeuern würde. „Medienplattformen wie TikTok oder Instagram fördern eine besondere Kultur der Selbstinszenierung. Darüber hinaus hat die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen des alltäglichen Soziallebens zu einer weiteren Zunahme von Essstörungen geführt, insbesondere bei jungen Mädchen in unserem Land“, führte Drese aus.

Umso wichtiger sei es, dass mit der Fachtagung Essstörungen aus verschiedenen Fachperspektiven wie Psychiatrie, Ökonomie, Medienwissenschaften und Jugendhilfe beleuchtet werden, so Drese.

„Wir müssen uns noch viel mehr auch mit den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen auseinandersetzen und übergreifende Perspektiven und Lösungsansätze diskutieren.  Denn Kinder und Jugendliche, die ein gesundes Selbstbewusstsein und ein positives Körpergefühl entwickeln und in ihrem Elternhaus eine ausgewogene Ernährung mit gemeinsamen Mahlzeiten kennenlernen, sind seltener von Essstörungen betroffen“, verdeutlichte Ministerin Drese.

Gesundheitswirtschaft in M-V

Schwesig: Gesundheitswirtschaft ist für unser Land von zentraler Bedeutung

Rostock – Die Gesundheitswirtschaft ist für die Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung. Das sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Eröffnung der 18. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock.

„Die Gesundheitswirtschaft bringt unserem Land Einnahmen und Arbeitsplätze. Mit 6,5 Milliarden Euro erwirtschaftet sie jeden siebten Euro der Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern. Möglich machen das die rund 160.000 Erwerbstätigen, die in dieser Branche beschäftigt sind. Somit kommt jeder fünfte Arbeitsplatz in M-V aus der Gesundheitswirtschaft. All das zeigt: Sie ist für unser Land von zentraler Bedeutung.“

Ziel ist, dass Mecklenburg-Vorpommern eine führende Rolle in der Gesundheitswirtschaft in Deutschland einnimmt, erklärte Schwesig. „Dabei sind wir auf einem guten Weg. Der Masterplan Gesundheitswirtschaft 2030 zeigt uns den Rahmen für die Entwicklung der Branche in den kommenden Jahren.“ Dabei gehe es um Themen wie die Fachkräfteentwicklung oder die medizinische Versorgung der Zukunft.

Schwesig: „Auch die Branchenkonferenz hier in Rostock spielt bei unserer Strategie eine wichtige Rolle. Längst ist sie über unser Land hinaus bekannt. Mehr als 700 nationale und internationale Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutieren die großen und aktuellen Fragen der Gesundheitswirtschaft.“

Die medizinische Versorgung und die Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, das sei eine wichtige Botschaft der Konferenz. Eine Botschaft zur richtigen Zeit – kurz nach Ende der Corona-Pandemie.

„Dort waren wir beispielsweise in der Situation, dass wir bei Medikamenten und medizinischen Produkten abhängig von anderen Ländern waren. Das müssen wir ändern.“ Zu einer guten medizinischen Versorgung und Fürsorge zähle auch eine intakte Krankenhauslandschaft, sagte Schwesig. „Es ist ein wichtiger Schritt, dass mit der Reform von Bundesminister Lauterbach die Fallpauschalen abgeschafft werden sollen. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass jeder Krankenhausstandort bei uns Land erhalten bleibt.“

Mietpreisbremse gilt weiter

Mietpreisbremse in Rostock und Greifswald soll weiterhin greifen

Schwerin – In den Universitätsstädten Rostock und Greifswald sollen die wohnungsmarktpolitischen Instrumente Mietpreisbremse und abgesenkte Kappungsgrenze auch weiterhin zur Anwendung kommen, um Mieterinnen und Mieter auf dem angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Bauminister Christian Pegel stellte diese Woche im Kabinett den Entwurf einer entsprechenden Rechtsverordnung des Landes vor.

„Der Bund hat den Ländern die Möglichkeit gegeben, Gebiete mit angespannten Wohnungsmarkt zu bestimmen, damit dort Maßnahmen zur Mietpreisbegrenzung greifen können. Wir haben diese Möglichkeit 2018 genutzt und die Universitätsstädte Rostock und Greifswald als solche Gebiete für die Dauer von fünf Jahren bestimmt. Deutlich vor deren Ablauf haben uns beide Städte signalisiert, dass sie eine Verlängerung für sinnvoll halten.

Ein Gutachten des Hamburger ,Gewos-Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung‘ im Auftrag des Bauministeriums hat bestätigt, dass beide Wohnungsmärkte nach wie vor angespannt sind. Diesem Ergebnis entsprechen wir jetzt mit einer Rechtsverordnung“, sagte Christian Pegel in Schwerin und erklärte, wie Mietpreisbremse und Kappungsgrenze funktionieren:

„Bei neu abzuschließenden Mietverträgen darf die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die in beiden Städte von 20 auf 15 Prozent gesenkte Kappungsgrenze bedeutet, dass bei bestehenden Mietverträgen innerhalb von drei Jahren die Miete nicht um 20, sondern nur um 15 Prozent, maximal aber bis zum Erreichen der ortsüblichen Vergleichsmiete steigen darf.“

Mit der Mietpreisbremse werde der Anreiz vermindert, Bestandsmieter zu verdrängen, weil die Mietsteigerung bei Neuabschluss eines Mietvertrags begrenzt ist. Zudem wirkte sich der schnelle Anstieg von Mieten bei Wiedervermietung über die ortsübliche Vergleichsmiete mittelfristig auf das Niveau der Bestandsmieten aus. „Auch dem wirkt die Mietpreisbremse entgegen. Die Kappungsgrenze hingegen wirkt bei Bestandsmietverträgen dämpfend auf mögliche Mieterhöhungen“, so Christian Pegel.

Er weist zugleich auf eine Einschränkung hin, die verhindern soll, dass die Mietpreisbremse Neubau oder umfassende Modernisierung von Wohnraum beeinträchtigt: „Der Bundesgesetzgeber schreibt vor, dass die Mietpreisbremse nicht für Wohnungen gilt, die nach dem 1. Oktober 2014 neu errichtet oder umfassend modernisiert wurden und dann erstmals vermietet werden.“

Mecklenburg-Vorpommerns Bauminister wiederholt aber auch: „Die Mietpreisbremse ist sinnvoll, um die Symptome eines engen Mietwohnungsmarktes kurzfristig zu lindern. Für eine dauerhafte Entlastung müssen mehr Wohnungen bereitgestellt werden. Auch dabei unterstützen wir mit unseren Programmen zur Wohnraumförderung.“

Eine Mietpreisbegrenzung wurde mit dem 2015 verabschiedeten Mietrechtsnovellierungsgesetz des Bundes ermöglicht. Bereits seit 2013 ermöglicht das Mietrechtsänderungsgesetz, die Kappungsgrenze bei der Anpassung von bestehenden Mietverträgen an die ortsübliche Vergleichsmiete von 20 auf 15 Prozent zu reduzieren. Damit diese Instrumente genutzt werden können, wurden die Landesregierungen ermächtigt, per Rechtsverordnung für die Dauer von höchstens fünf Jahren Gebiete mit angespannten Wohnungsmärkten bestimmen.

In Mecklenburg-Vorpommern tritt die bisherige Verordnung zum 30. September 2023 außer Kraft. An ihre Stelle soll die neue Verordnung treten.

Nächste Schritte sind nun die Verbandsanhörung und eine nochmalige Kabinettsbefassung mit deren Auswertung. Ziel ist ein Inkrafttreten der neuen Rechtsverordnung am 1. Oktober 2023.

Neues pädiatrisches Angebot

Wolgast – Gesundheitsministerin Stefanie Drese stellte heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Wolgast, Carsten Köhler, die medizinischen Versorgungsangebote für Kinder und Jugendliche (Pädiatrie) in der Region Wolgast und Insel Usedom nach Ende des Modellvorhabens Kinderportalpraxisklinik (KPPK) am Kreiskrankenhaus (KKH) Wolgast vor.

Drese verdeutlichte, dass die an der Tagesklinik zur stationären Versorgung von Kindern vorgehaltenen Betten in den letzten drei Jahren nahezu durchgehend leer standen. Die Ende Mai ausgelaufene Projektförderung des Landes für die KPPK werde deshalb in der Form nicht fortgeführt.

„Die Aktivitäten des Landes haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich in der Region Wolgast eine sehr gute ambulante pädiatrische Versorgung entwickelt hat. Uns ist es aber natürlich weiterhin wichtig, dass es ein ergänzendes ambulantes Angebot am KKH Wolgast zur Gewährleistung der pädiatrischen Versorgung in der Region gibt“, so Drese.

Deshalb fördere das Land nahtlos ab dem 01. Juni eine ambulant-pädiatrischen Sprechstunde an den Wochenenden im Kreiskrankenhaus. „Dafür stehen bis Ende 2026 rund 985.000 Euro zur Verfügung“, sagte die Ministerin. Somit sei an den Wochenenden auch in den Sommermonaten mit einer erhöhten medizinischen Inanspruchnahme in der Urlaubsregion weiterhin ein ergänzendes pädiatrisches Angebot gewährleistet.

„Das ergänzende pädiatrische Angebot wird nunmehr innerhalb der Strukturen der Notaufnahme des KKH Wolgast vorgehalten und nicht mehr innerhalb einer tagesklinischen Struktur“, verdeutlichte Carsten Köhler.

Die Notaufnahme gewährleiste die allgemeine notfallmedizinische Versorgung rund um die Uhr, so Köhler. Diese werde nun im Rahmen des neuen Projektes zu den entsprechenden Öffnungszeiten durch eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt ergänzt, bei Bedarf erfolgt die Verlegung in eine stationäre pädiatrische Versorgung.

Köhler: „Die bisherigen Räumlichkeiten der pädiatrische Tagesklinik können durch das KKH Wolgast nunmehr zur Erweiterung des Versorgungsangebotes für die Region anderweitig genutzt werden.“

In der Region Wolgast und Insel Usedom besteht nach Ansicht von Ministerin Drese und dem Geschäftsführer des KKH Wolgast Köhler auch zukünftig eine gute kinderärztliche Versorgung, die sich an den Bedürfnissen vor Ort orientiert.

Ambulante pädiatrische Versorgung:

  • ambulante Gemeinschaftspraxis am KKH Wolgast mit drei KinderärztInnen mit Öffnungszeiten an drei Tagen bis in die Abendstunden
  • Kinderarztpraxis in Heringsdorf mit Öffnungszeiten an vier Tagen in der Woche bis in die Abendstunden
  • weiterhin sind auch in Greifswald und Anklam mehrere Kinderärzte tätig

Stationäre pädiatrische Versorgung und Notfallversorgung:

  • Abteilung Kinder- und Jugendmedizin des Ameos-Klinikum Anklam mit ambulanter und stationärer Notfallbehandlung rund um die Uhr und ambulante Notfallbehandlungen außerhalb der Sprechzeiten des Kinderarztes und an Wochenenden und Feiertagen
  • Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Greifswald mit Kinder-Notaufnahme und ambulanter und stationärer Notfallbehandlung rund um die Uhr
  • Zentrale Notaufnahme des KKH Wolgast: gewährleistet die allgemeine notfallmedizinische Versorgung rund um die Uhr.
  • Neues Versorgungsangebot in der Notaufnahme des KKH Wolgast: Ambulant-pädiatrischen Sprechstunde an den Wochenenden von Freitagabend bis Sonntag tagsüber
  • Kinderarzthotline des Landkreises Vorpommern-Greifswald in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Greifswald: Eltern können sich telefonisch Rat und Hilfe bei einem Kinderarzt der UMG suche
  • Zusätzlich ist das KKH Wolgast in das laufende Innovationsfondsprojekt RTP-Net eingebunden und ermöglicht die telemedizinische Anbindung an die Universitätsmedizin Greifswald.

Tag der Organspende

Drese appelliert, eigene Entscheidung schriftlich festzuhalten

Schwerin – Anlässlich des Tags der Organspende am 03. Juni appelliert Gesundheitsministerin Stefanie Drese an die Bürgerinnen und Bürger, den Aktionstag zu nutzen, um sich mit der eigenen Haltung zur Organspende auseinander zu setzen. „In Mecklenburg-Vorpommern warten momentan 192 Menschen auf ein Spenderorgan. Ein ausgefüllter Organspendeausweis kann also Leben retten“, betonte Drese.

Denn viele potentielle Organspenden würden weiterhin am nicht ausreichend dokumentierten Willen der potentiellen Spenderinnen und Spendern scheitern, erklärte die Ministerin.

„Die Organspende ist für viele Menschen ein hochemotionales Thema, dem man sich ungern nähert. Ich kann aber nur dazu aufrufen, sich bereits jetzt damit auseinander zu setzen. So können Sie sicher sein, dass Ihre Wünsche respektiert werden. Sie entlasten damit gleichzeitig auch Angehörige, die diese schwierige Entscheidung im Zweifel für Sie treffen müssen“, so Drese.

Festgehalten werden kann diese Entscheidung wahlweise in einer Patientenverfügung oder auch in Form eines ausgefüllten Organspendeausweises, der kostenfrei und auch in 29 Fremdsprachen unter organspende-info.de zum Download bereitsteht. Alternativ können Interessierte eine personalisierte Plastikkarte anfordern.

Drese: „Bitte informieren Sie sich, sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und kommunizieren Sie Ihre Entscheidung – damit auch Sie zur Lebensretterin oder zum Lebensretter werden können.“

Rap und Reden gegen Rassismus

Berliner Rapper Matondo produziert mit Gingster Schülern eigene Klassen-Songs

Insel Rügen –  „Ich bin stolz auf unsere Schule, die solche Projekte macht“, schreibt Gerlinde Bieker auf ein Meinungsblättchen, das sie an der Anti-Rassismus-Wand der Gingster Schule anbringt.

Die Bürgermeisterin des Ortes hatte sich die Zeit genommen, um hier den ersten Projekttag gegen Rassismus zu erleben. Sie besuchte zusammen mit Schulleiter André Farin die 60 Jungen und Mädchen der 5. Klassen, die sich mit ihren Klassenleitern an drei Stationen mit dem Begriff, den Ursachen und Auswirkungen von Rassismus im Alltag beschäftigten.

Der Rapper Matondo Castlo war der Star des Tages. Er kam eigens aus Berlin angereist und produzierte mit drei fünften Klassen jeweils einen eigenen Rap gegen Rassismus. Zuvor hatte er mit den Schülern über mögliche Textaussagen der Klassen-Videos gesprochen und eine Aufwärmphase zum Thema Respekt organisiert. Matondo brachte beste Erfahrungen mit auf die Insel, denn er engagiert sich seit Jahren mit eigenen Songs und Projekten gegen Rassismus im Land.

„Die Gingster waren ein cooles Team mit einem guten Gespür für Emotionen“, fasst er seinen Schulvormittag zufrieden zusammen. Er sei sich sicher, dass seine Mitstreiter das Anliegen verstanden haben und besser mit rassistischen Aussagen oder Handlungen umgehen können.

Danny Boyom, Vater eines Fünftklässlers aus Gingst, schließt sich dem Urteil des Künstlers an. Seinen Dienstplan hatte der Pilot für den Tag ändern können und war Interviewpartner für viele interessierte Kinderreporter. Diese staunten nicht schlecht über den Lebensweg und die Erfahrungen des gebürtigen Kameruners, der mit seiner Familie nun in Gingst lebt.

Beeindruckt und bewegt vom Anti-Rassismus-Tag in Gingst: die zwei Fünftklässler Toby Blohm und Sarah Thäns (v. l. n. r.) mit den Projektteilnehmern Danny Boyom, Gerlinde Bieker, Matondo und André Farin (hinten, v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel

Beeindruckt und bewegt vom Anti-Rassismus-Tag in Gingst: die zwei Fünftklässler Toby Blohm und Sarah Thäns (v. l. n. r.) mit den Projektteilnehmern Danny Boyom, Gerlinde Bieker, Matondo und André Farin (hinten, v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel

Oft habe er in Deutschland mit Rassismus zu tun und möchte unbedingt etwas dagegen unternehmen. Danny Boyom zieht eine positive Bilanz der sechs besonderen Unterrichtsstunden: „Durch die Aufmerksamkeit der Kinder, das Zuhören und Mitmachen habe ich das Gefühl, dass der Kampf gegen Rassismus schon mal gewonnen ist, zumindest bei uns in der Schule.“

An der dritten Station gestalteten die jungen Künstler persönliche Botschaften auf Bottons, die sie in der Runde vorstellen und mit nach Hause nehmen konnten. Kunstlehrerin Kristin Knape zeigte zahlreiche Anregungen für kreative Schülerbotschaften und nahm Ideen aus der Klassenleiterstunde am Anfang des Tages auf. Die Positionen der Schüler wurden außerdem auf Klassenpostern gesammelt oder an der schuleigenen Wand über den Anti-Rassismus-Tag angebracht.

„Wir wollen mit dem Tag ein bewusstes Signal senden“, erklärt Schulleiter André Farin, „denn wir haben nicht weniger mit Alltagsrassismus zu tun als andere Schulen der Region.“ Daher hätten sich die Schulleitung und das Klassenleiterteam der 5. Jahrgangsstufe dazu entschieden, einen solchen präventiven Tag zu gestalten. Die Wiederholung im kommenden Schuljahr in den neuen 5. Klassen steht jetzt schon einmal fest.

Mittel für Schulsozialarbeit aufgestockt

Fachtag „Wir machen Schule!“ in Rostock

Rostock – Am heutigen Mittwoch (31.05.) treffen sich pädagogische Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen zu einem gemeinsamen Fachtag unter dem Motto „Wir machen Schule“ an der Universität Rostock in Zusammenarbeit mit dem Landesfachverband Schulsozialarbeit M-V. Sozialministerin Drese begrüßte die Teilnehmenden digital und betonte den Wert der fachübergreifenden Zusammenarbeit.

Drese: „Um ganzheitliche und zukunftsweisende Unterstützungsstrukturen für junge Menschen zu schaffen, ist ein kontinuierlicher und anerkennender Austausch aller Professionen im Bereich Schule und Jugendarbeit notwendig. Insbesondere die Sozialarbeit an den Schulen gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung, da dort alle jungen Menschen erreicht werden können.“ Aktuelle Krisen würden sich laut Drese auch auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen und ihre Leistungen in der Schule auswirken.

„Die seelische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler stellt immer häufiger eine Belastung in der Entwicklung der jungen Menschen dar. Gerade hier ist es wichtig, dass Lösungsmöglichkeiten im Zusammenwirken aller Beteiligten entwickelt werden“, so Drese.

Um die Fachkräfte in der Schul- und Jugendsozialarbeit zu sichern und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, unterstützt das Land die Kommunen in den kommenden sieben Jahren in Mecklenburg-Vorpommern mit über 96 Millionen Euro. „Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber der vorherigen Förderperiode, die jungen Menschen in unserem Land zu Gute kommt“, betone Sozialministerin Stefanie Drese.

Am heutigen Fachtag nehmen neben Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern und Lehrkräften auch Studierende des Lehramtes sowie der Erziehungswissenschaft teil. Drese: „Die Veranstaltung schafft eine wichtige Plattform für den Austausch und die Vernetzung der unterschiedlichen Professionen und Generationen.“ Das gemeinsame Ziel der Arbeit an den Schulen sei es, jungen Menschen neben der Vermittlung von Lerninhalten eine positive Lebensperspektive aufzuzeigen, hilfreiches Handwerkszeug mitzugeben und Zuversicht zu vermitteln, so Drese.

Das Sozialministerium fördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds+ (ESF+) und Landesmitteln die Personalausgaben für die pädagogischen Fachkräfte. Die gesamte ESF-Förderperiode zur Förderung der Jugend- und Schulsozialarbeit begann am 01.01.2023 und erstreckt sich über sieben Jahre bis zum 31.12.2029.

Im Einzelnen stellt das Land zur Förderung der Jugendsozialarbeit 25 Millionen Euro (davon 15 Millionen Euro ESF+-Mittel und 10 Millionen Euro Landesmittel) zur Verfügung. Hinzu kommt ein einmaliger Aufschlag aus Landesmitteln von jeweils 500.000 Euro in 2023 und 2024 (erste Förderphase).

Zur Förderung der Schulsozialarbeit (SSA) stellt das Land den Kommunen in den kommenden sieben Jahren ESF+-Mittel in Höhe von 64,2 Millionen Euro bereit und damit deutlich mehr als in der vorangegangenen Förderperiode.

Zur Förderung der sogenannten sozialraumorientierten Schulsozialarbeit sind darüber hinaus weitere ESF+-Mittel in Höhe von 6,25 Millionen Euro vorgesehen.

Der ESF+ ist das Hauptinstrument der Europäischen Union für Investitionen in den Bereichen Beschäftigung, Soziales, Bildung und Kompetenzen. Darunter zählen unter anderem Vorhaben, die zur Integration von benachteiligten Personen dienen. Das Sozialministerium in Mecklenburg-Vorpommern hat erfolgreich erwirkt, dass die Mittel für die Schulsozialarbeit in Mecklenburg-Vorpommern deutlich erhöht werden können.

Arbeitsmarkt Mai in M-V

Meyer: Arbeitsmarkt erweist sich als robust – Chancen im Handwerk nutzen – frühzeitig auf Ausbildungsplätze aufmerksam machen

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai gesunken. Im Vergleich zum Vormonat April sank die Zahl um 1.800 Arbeitslose (-2,8 Prozent) ab. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,5 Prozent. Insgesamt sind aktuell 61.600 Menschen arbeitslos.

„Der Arbeitsmarkt erweist sich weiter als robust. Unternehmen, Branchen und Regionen stehen dabei in einem immer stärkeren Wettbewerb um qualifizierte sowie motivierte Arbeits- und Fachkräfte. Für die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ist das die elementare Herausforderung, um mehr Wertschöpfung erreichen zu können. Ein volles Auftragsbuch nützt wenig, wenn die Arbeitskräfte fehlen, die Aufträge umzusetzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Mittwoch.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2022 ist die Zahl der Arbeitslosen um 6.800 (12,3 Prozent) gestiegen. Ein großer Teil davon geht auf Schutzsuchende aus der Ukraine zurück. Hier hat die Bundesagentur für Arbeit im Mai 4.500 Schutzsuchende registriert.

In einer aktuellen Studie der Universität Göttingen im Auftrag vom Wirtschaftsministerium und den Handwerkskammern im Land sind fünf Jahre nach der Gründung in Mecklenburg-Vorpommern noch fast 60 Prozent der Betriebe am Markt, nach neun Jahren sind es zwischen 40 und 50 Prozent.

„In Deutschland waren im Jahr 2021 13 Prozent der Inhaber/innen jünger als 40 Jahre, während es in Mecklenburg-Vorpommern nur zehn Prozent sind. Gleichzeitig ist in Mecklenburg-Vorpommern ein größerer Anteil der Inhaber/innen über 61 Jahre alt. „Die demografisch bedingte Knappheit an jungen Arbeitskräften wird in den nächsten zehn Jahren weiter zunehmen. Unternehmen buhlen um Fachkräfte.

Es gibt aktuell eine sich verschärfende Konkurrenzsituation um Auszubildende und Fachkräfte mit anderen Wirtschaftszweigen und Organisationen“, so Meyer weiter. Als Beispiele nannte der Minister die Bunderwehr, die Gesundheitswirtschaft oder den öffentlichen Dienst.

Arbeitsminister Meyer machte drüber hinaus auf die Nachfolgezentrale zur Unterstützung des Generationenwechsels aufmerksam. „Diese bringt Unternehmer mit Nachfolgeinteressierten zusammen“, so Meyer. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium, den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern und der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern betreut.

Auf dem Ausbildungsmarkt sind aktuell rund 2.800 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt sowie 5.300 Ausbildungsplätze frei. Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer warb dafür, das vielfältige Angebot der Berufsberatung zu nutzen.

„Es gibt viele Möglichkeiten für eine qualifizierte Berufsausbildung mit besten Einstiegs- und Karrierechancen. In vielen Branchen sind noch frei Plätze. Die duale Berufsausbildung bietet hervorragende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben“, machte Wirtschaftsminister Meyer deutlich. Gesucht wird aktuell vor allem in den Berufen Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel sowie Koch/Köchin.

Der Arbeitsminister begrüßte, dass viele Unternehmen im Land Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. „Das ist ein elementarer Beitrag, für eigenen Fachkräftenachwuchs zu sorgen. Entscheidend ist, dass wir stärker als bislang alle Erwerbspotentiale ausschöpfen. Frühzeitig werben, Praktika oder auch Ferienjobs anbieten, sind wichtige Maßnahmen, um potentielle Auszubildende kennenzulernen“, betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer abschließend.

Arbeitsmarkt im Mai 2023

Nürnberg – „Trotz schwacher Konjunktur ist der Arbeitsmarkt insgesamt beständig. Das Wachstum der Beschäftigung hält weiter an, verliert jedoch an Schwung. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben abgenommen, für einen Mai aber weniger als üblich“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Mai: -42.000 auf 2.544.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +284.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent

Im Zuge der anhaltenden Frühjahrsbelebung ist die Arbeitslosigkeit im Mai 2023 gegenüber dem Vormonat auf 2.544.000 gesunken. Der Rückgang fiel mit 42.000 schwächer aus als in einem Mai üblich. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen daher um 9.000 zugenommen. Verglichen mit dem Mai des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 284.000 höher.

Auch ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich angestiegen, allerdings weniger stark. Die Arbeitslosenquote ist im Mai 2023 um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,6 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im April auf 3,2 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 25.000 gestiegen. Sie lag im Mai 2023 bei 3.419.000 Personen. Das waren 405.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung um 56.000 über dem Vorjahreswert gelegen.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 24. Mai für 45.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis März 2023 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 133.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 140.000 im Februar.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im April 2023 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 18.000 gestiegen. Mit 45,80 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 421.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Februar auf März 2023 um 13.000 zu.

Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im März nach Hochrechnungen der BA um 319.000 auf 34,65 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,42 Millionen Personen hatten im März 2023 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 240.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,16 Millionen ausschließlich und 3,26 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im Mai waren 767.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 98.000 weniger als vor einem Jahr. Die gemeldete Kräftenachfrage geht seit einem Jahr saisonbereinigt stetig zurück. Insgesamt zeigt sich der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen aber noch auf vergleichsweise hohem Niveau.

Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im Mai 2023 um 2 auf 122 Punkte. Der Abstand des Stellenindex zum Allzeithoch im Vorjahresmonat vergrößerte sich auf -17 Punkte.

764.000 Personen erhielten im Mai 2023 Arbeitslosengeld, 66.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Mai bei 3.919.000. Gegenüber Mai 2022 war dies ein Anstieg um 403.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2022 bis Mai 2023 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 356.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 3.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im Mai noch 167.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden.

Gleichzeitig waren 487.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 4.000 mehr als vor einem Jahr. 276.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im Mai noch in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.