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Autor: Rügenbote

Schutz der Gewässer

Güstrow – Im Rahmen des 11. Dialogs zur Wasserrahmenrichtlinie erläuterte der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, die Maßnahmen des Landes zur Reinhaltung der Landesgewässer.

So stellte er in Güstrow den Landwirtinnen und Landwirten die bisher unveröffentlichte Fortschreibung des „Konzepts zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer und in das Grundwasser“ vor und bat um rege Beteiligung bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie:

„Das in den Bewirtschaftungsplänen enthaltene Ziel, der gute ökologische und chemische Zustand für die oberirdischen Gewässer und der gute und mengenmäßige Zustand des Grundwassers, wird überwiegend noch nicht erreicht. In M-V verfehlen ca. 96 % der als Fließgewässer bewerteten und ca. 79 % der als Seen bewerteten Oberflächenwasserkörper den guten ökologischen Zustand. Zudem sind etwa 90 Prozent der Grundwasserkörper in einem schlechten Zustand. Unter den als Küstengewässer bewerteten Wasserkörpern wurden alle schlechter als gut eingestuft.

Die gute Nachricht: Im ersten und zweiten Bewirtschaftungszeitraum wurden zur Verbesserung der Gewässerstruktur rund 690 Maßnahmen an über 1.000 km Fließgewässern umgesetzt. Und auch im dritten Bewirtschaftungszeitraum wird das Land M-V seine Anstrengungen weiter verstärken.

Insgesamt enthält das Maßnahmenprogramm allein für den dritten Bewirtschaftungszeitraum ca. 7.000 Einzelmaßnahmen an rund 1.000 Wasserkörpern, für deren Umsetzung basierend auf einer nach bundesweit einheitlichen Kriterien durchgeführten Kostenschätzung ca. 800 Mio. Euro benötigt werden.

Eine grundlegende Maßnahme zur Zielerreichung beim Grundwasser ist die Düngelandesverordnung. Wir kommen nicht darum herum, die Nährstoffeinträge ins Grundwasser deutlich zu senken. Ohne das aktive Mitwirken der Landwirte können eine Nährstoffminderung und damit die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie nicht erreicht werden. Die erwähnte Fortschreibung des Konzeptes richtet sich deshalb an alle Akteure, die sich über mögliche Maßnahmen zur Minderung der diffusen Nährstoffbelastungen im Land Mecklenburg-Vorpommern informieren wollen.

Ich bitte eindringlich um eine aktive Teilnahme an den Forschungs- und Beratungsmaßnahmen, durch das Stellen von Förderanträgen, durch das Bereitstellen von Daten und Flächen und durch die praktische Anwendung von Beratungsempfehlungen und Minderungsmaßnahmen in den betrieblichen Abläufen“, so der Minister.

Grundsteinlegung zur Dock-Überdachung

Neue Halle für Marineprojekte

Wolgast – Die norddeutsche NVL Group investiert rund 15 Millionen Euro in die Modernisierung der Werftinfrastruktur am Standort Wolgast. Die Überdachung des Trockendocks ermöglicht in Zukunft witterungsunabhängigen Schiffbau und setzt moderne Standards im Umwelt- und Arbeitsschutz. Gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer ließen NVL-CEO Tim Wagner und Peene-Werft-Geschäftsführer Harald Jaekel heute als Symbol der Grundsteinlegung eine Zeitkapsel ins Fundament ein.

„Mit der für Ende kommenden Jahres geplanten Fertigstellung der Überdachung unseres Trockendocks werden wir verschiedenste schiffbauliche Arbeiten durchführen können, ohne hierfür zeitaufwendige Einhausungen einzelner Boote und Schiffe vornehmen zu müssen“, sagte Harald Jaekel, Geschäftsführer der Peene-Werft GmbH & Co. KG. „Damit werden wir zukünftig auch imstande sein, die Lärm- und Emissionsbelastung noch weiter zu reduzieren und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich bessere Arbeitsbedingungen bieten.“

Die Dock-Überdachung, die überwiegend mit regionalen Baufirmen und Lieferanten realisiert wird, wird vom Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern mit 800.000 Euro unterstützt. Dazu Reinhard Meyer als Vertreter der Schweriner Landesregierung: „Die Investition ist ein Beleg, dass die NVL Gruppe an Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere an dem Standort Wolgast weiter festhalten. Das Vorhaben trägt zur Sicherung von Industriearbeitsplätzen und auch der beruflichen Ausbildung in der Region Vorpommern bei. Der Schiffbau ist für das Land ein industrieller Kern und bleibt von hoher Bedeutung, sowohl wirtschafts- als auch beschäftigungspolitisch.“

Der Minister ließ zum Ende der Zeremonie gemeinsam mit den beiden Werftvertretern eine Zeitkapsel ins Fundament ein. In diese hatte Projektleiterin Franziska Pens zuvor den Bauplan, eine aktuelle Tageszeitung und einige Münzen verstaut. Damit sollen laut Brauchtum böse Geister vertrieben und ein reibungsloser Bau garantiert werden.

„Die weltweiten Rahmenbedingungen und Bedrohungspotenziale ändern sich kontinuierlich. Entsprechend ändern sich die Bedarfe und Anforderungen unserer Kunden an ihre Boote und Schiffe. Wir als Spezialist im Bau komplexer Marineschiffe und Küstenwachboote und als langjähriger Partner der Deutschen Marine haben die Verantwortung, hierfür konstruktive und schiffbauliche Lösungen zu finden. Um dies zu ermöglichen, brauchen wir neben klugen Köpfen technisch optimal ausgestattete Werftstandorte. Hier entwickeln wir unsere Produkte, hier bauen und erproben wir sie. Unsere Werften sind das Herzstück unserer Gruppe. Entsprechend investieren wir zielgerichtet und bedarfsgerecht in die Ertüchtigung unserer Werften und bieten unseren Kunden damit die Voraussetzungen, die für den erfolgreichen Neubau und die Reparatur ihrer Einheiten notwendig sind“, sagte Tim Wagner, CEO der NVL Group.

Die Gesamtlänge der über dem Dock entstehenden 41 Meter hohen und 37 Meter breiten Halle beträgt 135 Meter und ist mit zwei Laufkranen, davon einer mit einer Tragfähigkeit von 160 Tonnen, und zwei Giebeltoren ausgestattet. Für den Modulbau können die Krane bis zur gegenüberliegenden Schiffbauhalle 1 fahren. Um extern gefertigte schiffbauliche Großmodule einschwimmen zu können, bleiben die letzten 40 Meter des Docks offen. Dank der modernen Abluftanlage werden zudem weit weniger Emissionen freigesetzt und auch die Lärmemissionen werden noch einmal deutlich reduziert.

„Die neue Halle ist hinsichtlich der Ausmaße, der Bekranung und des weiteren technischen Equipments an den Anforderungen aktueller Neubau- und Reparaturprojekte ausgerichtet. Folgerichtig werden wir die neue Infrastruktur in den Bau der neuen Fregatten der Klasse 126 für die Deutsche Marine integrieren“, betont Jaekel.

Konzept für touristische Infrastruktur

Meyer: Potential der Stadt weiter entwickeln – attraktive Standortlösungen finden

Wolgast – Für die Stadt Wolgast soll ein zukunftsgerichtetes, touristisches Konzept entwickelt werden. Ziel ist, eine nachhaltige Verbesserung der touristischen Infrastruktur für die Region zu schaffen. Zur Umsetzung des Vorhabens hat Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer am Donnerstag (03.11.) einen Zuwendungsbescheid an den Bürgermeister der Stadt übergeben.

„Es geht darum, dass Potential der Stadt Wolgast weiter zu entwickeln. Die Basis wird ein touristisches Marken- und Vermarktungskonzept sein, dem konkrete Maßnahmenpakete folgen. Dabei sollen auch für die Bereiche Innenstadt-Stadthafen und dem unter Denkmalschutz stehenden Weidehof nördlich des Stadtgebietes attraktive Standortlösungen gefunden werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Mit dem Vorhaben will die Stadt Wolgast alle vorhandenen und zukünftig ausgewiesenen Flächen für künftige Infrastrukturprojekte überplanen. Auch der vorgesehene Neubau der Brücke zur Insel Usedom ist Bestandteil des Konzeptes. Insgesamt soll die Analyse den handelnden Akteuren vor Ort aufzeigen, welche touristischen Unternehmensansiedlungen für die Standorte wirtschaftlich und nachhaltig sind, um in der Stadt Wolgast langfristig Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern.

„In praxisnahen Workshops wollen unter anderem die Stadtvertreter und Akteure der Tourismusbranche gemeinsam herausfiltern, welcher Weg der richtige für die Stadt ist. Das unterstützt das Wirtschaftsministerium, denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann eine attraktive Entwicklung der touristischen Infrastruktur in Wolgast klug umgesetzt werden“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition des Vorhabens beträgt rund 155.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung des regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 116.000 Euro.

In der Stadt Wolgast gab es nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern im Zeitraum Januar bis Juli 2022 insgesamt 6.474 touristische Ankünfte und 21.238 Übernachtungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug 3,3 Tage. In ganz Mecklenburg-Vorpommern waren es im gleichen Zeitraum rund 4,1 Millionen Ankünfte und rund 17,6 Millionen Übernachtungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 4,3 Tage.

Krankenhaus-Kooperation in M-V

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese begrüßt die Pläne des Landkreises Ludwigslust-Parchim für eine enge Kooperation der Krankenhäuser in Ludwigslust, Hagenow und Crivitz.

„Eine Konzentration von bestimmten Leistungen an einzelnen Krankenhausstandorten sowie eine Arbeitsteilung zwischen den Krankenhäusern ist ein geeigneter Weg für eine zukunftsfeste medizinische Versorgung gerade im ländlichen Bereich“, sagte Drese.

Die Ministerin bewertet zudem positiv, dass der Landkreis mit den Planungen seinen Anspruch definiert, die gesundheitliche Versorgung selbst zu gestalten. „Das ist von hoher Wichtigkeit. Innovative Versorgungsimpulse müssen von dünn besiedelten Flächenländern ausgehen. Sie müssen zukünftig gerade auch von Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern ausgehen, wenn die Entwicklung nicht an den Realitäten und Bedarfen ländlicher Regionen vorbei gehen soll. Wenn wir uns um unsere Anliegen nicht selbst kümmern, werden es andere aus einer ganz anderen Perspektive tun“, so Drese.

Drese kündigte an, dass das Gesundheitsministerium die Planungen des Landkreises Ludwigslust-Parchim positiv begleiten werde und äußerte zugleich ihre Hoffnung auf konstruktive Gespräche im Kreistag und den weiteren kommunalen Gremien etwa zur Gründung einer Dachgesellschaft und zur Klärung finanzieller Fragen.

Es sei gut und wichtig, möglichst alle relevanten Akteure vor Ort mit einzubeziehen, damit die Lösungen auch zu den regionalen Bedarfen passen und in den Kommunen Unterstützung finden. „Es geht nur gemeinsam – das sollten gerade wir als Flächenland mit geringer Einwohnerzahl verinnerlichen“, so die Ministerin.

Drese: „Der Veränderungsdruck auf die Krankenhäuser nimmt zu, etwa bei den Themen Personalmangel, Spezialisierung und zunehmende Ambulantisierung. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen gesundheitspolitischen Vorgaben der Bundesebene, die umgesetzt werden müssen. Wir wollen dennoch alle 37 Krankenhausstandorte in unserem Bundesland erhalten. Das wird nur gelingen durch Veränderungs- und Kompromissbereitschaft. Es geht nur durch konstruktive Zusammenarbeit, eine gute Kommunikation und ein zielorientiertes Miteinander. Dafür werbe ich ausdrücklich und dafür sind die Planungen des Landkreises Ludwigslust-Parchim eine vorbildliche Grundlage.“

Geröstete Kürbiskerne

Knabberei zum Selbermachen

(BZfE) – Im Herbst wird viel mit Kürbis gekocht. Bei der Zubereitung von Kürbissuppe, Kürbiscurry, Muffins und Co. fallen eine Menge Kürbiskerne an, die viel zu schade für den Müll oder den Kompost sind. Süß oder pikant geröstet, sind sie eine leckere und gesunde Nascherei.

Für den Herbstsnack lassen sich alle Speisekürbisse verwenden. Ideal sind die Kerne von Hokkaido und Butternut, da sie relativ klein sind und nur eine dünne Schale haben. Zunächst werden die Kerne mit einem Löffel aus dem Fruchtfleisch gelöst. In einer Schüssel mit Wasser lassen sie sich gut von den langen Fasern befreien. Mit einem Tuch trockenreiben und ausgebreitet an einem warmen Ort für einige Stunden oder über Nacht trocknen lassen. Schälen ist nicht notwendig.

Nun werden die Kerne in einer Schüssel mit etwas Öl vermengt und nach Lust und Laune gewürzt. Für eine süße Variante werden sie mit Zucker und Zimt bestreut und später im Ofen karamellisiert. Wer mag, gibt noch etwas Ingwer, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer und eine Prise Salz hinzu. Pikant wird es mit Chili, Knoblauch und Paprika, Muskat, Piment, Oregano und Thymian, aber auch Gewürzmischungen wie Curry und Ras el Hanout. Sehr lecker ist auch eine Kombination aus frischem Ingwer, Limette und Sojasoße.

Anschließend werden die Kerne auf einem Backblech verteilt und bei 180 bis 200 Grad etwa 20 Minuten geröstet. Nach der Hälfte der Zeit die Kerne wenden, damit sie gleichmäßig knusprig werden. Zu lange sollten sie nicht im Ofen bleiben, damit sie nicht austrocknen und an Geschmack verlieren. Die Kerne gut abkühlen lassen und in ein luftdichtes Schraubglas füllen. Kühl und dunkel gelagert halten sich die gerösteten Kerne einige Wochen.

Geröstete Kürbiskerne sind sehr aromatisch und auch gesund. Wertvolle Inhaltstoffe sind neben Ballaststoffen und ungesättigten Omega-3-Fettsäuren auch Kalium, Magnesium, Eisen, B-Vitamine und Vitamin A und E.

Die knusprigen Kerne schmecken pur, aber auch in Brot und Gebäck, selbstgemachten Müsliriegeln oder in Salaten und Suppen.

Küchentipp: Getreide kochen

Einweichen verkürzt die Kochzeit

(BZfE) – Weizen oder Roggen kennen die meisten von uns als Mehl zum Backen. Aber auch zum Kochen sind die Körner geeignet – zum Beispiel als Salatzutat, als Suppeneinlage oder als Auflauf. Wer öfter mit Dinkel, Weizen, Roggen, Hirse und Co. kocht, weiß, dass die verschiedenen Getreidearten unterschiedliche Garzeiten haben und auch unterschiedliche Flüssigkeitsmengen benötigen. Auf einen Teil Getreide kommen in der Regel zwei bis zweieinhalb Teile Wasser, bei Hirse und Gerste sogar die dreifache Menge.

Die Kochzeit von ganzen Körnern lässt sich erheblich verkürzen, wenn man diese einweicht, am besten über Nacht, mindestens aber drei Stunden. Schrot beziehungsweise Grütze sollte eine halbe bis eine Stunde vor dem Kochen in kaltem Wasser vorquellen. Das spart auch Energie. Übrigens sollte man erst kurz vor Garende salzen, denn Salz reduziert die Wasseraufnahme des Korns.

Eingeweichtes Getreide, zum Beispiel Weizen, Gerste und Roggen, muss dann noch etwa eine Stunde sanft kochen und bei ausgeschalteter Herdplatte eine Stunde nachquellen. Bei Hirse reicht eine Kochzeit von etwa 10 Minuten und eine Quellzeit von etwa einer halben Stunde. Als Faustregel gilt: je kleiner das Korn, desto kürzer die Kochzeit.

Getreide und Getreideerzeugnisse bilden weltweit die wichtigste Ernährungsgrundlage. Sie enthalten sehr wenig Fett, sind aber gleichzeitig reich an lebenswichtigen Fettsäuren. Sie bestehen im Wesentlichen aus komplexen Kohlenhydraten vom Typ Stärke (Polysaccharide). Vollkorn besitzt außerdem einen hohen Mineralstoffanteil, Vitamine der B-Gruppe und reichlich Ballaststoffe.

Arbeitsmarkt Mecklenburg-Vorpommern

Meyer: Fachkräfte sind Wettbewerbsfaktor – höhere Förderung für Unternehmen mit Tarifvertrag

Schwerin – Im Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3.700 gestiegen (+6,8 Prozent). Insgesamt sind 58.300 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,2 Prozent (Oktober 2021 6,7 Prozent).

„Der Arbeitsmarkt erweist sich weiter als robust. Im Vergleich zum Vormonat sind die Zahlen leicht gesunken. Dennoch bleiben wir in einer Umbruchphase. Die Sicherung des Fachkräftebedarfs, die Integration von Zuwanderern in Gesellschaft und Arbeitsmarkt sowie die Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung werden den Arbeitsmarkt im Land weiter verändern. Hierfür schaffen wir die Rahmenbedingungen, um diesen Wandel zu bewältigen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit am Mittwoch. Im Vergleich zum Vormonat September sind 700 Menschen (-1,2 Prozent) weniger arbeitslos.

Arbeitsminister Meyer machte deutlich, dass die Fachkräftegewinnung und -sicherung in den Unternehmen eines der drängendsten Themen bleibt. „Neben einer gut ausgebauten Infrastruktur ist auch das Angebot an Kindertagesstätten und Schulen sowie ein abwechslungsreiches Freizeitangebot wichtig, um sich für einen Lebens- und Arbeitsstandort zu entscheiden. Daran arbeitet die Landesregierung. Darüber hinaus sind auch die Arbeitgeber gefordert. Viele haben die Zeichen der Zeit schon erkannt und setzen auf notwendige Anreize, Fachkräfte zu sichern und neue zu gewinnen“, so Meyer.

Der Minister machte in diesem Zusammenhang auch auf die veränderten Fördermöglichkeiten im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) aufmerksam. So erhalten beispielsweise Unternehmen, die an einen Tarifvertrag gebunden sind, um fünf Prozentpunkte höhere Fördersätze als Unternehmen, die nicht an einen Tarifvertrag gebunden sind.

Darüber hinaus stellt die Landesregierung Unternehmen, die gute Löhne zahlen, mit einem Zuschlag von bis zu 5 Prozentpunkten besser. Die Höhe des Zuschlags berechnet sich nach der Höhe der Überschreitung des gesetzlichen Mindestlohns pro Stunde in Höhe von 12 Euro.

„Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist zu einem ernstzunehmenden Wettbewerbsfaktor für Unternehmen geworden“, betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer weiter. Darüber hinaus stehen bei der Investitionsförderung qualitative Kriterien noch mehr im Vordergrund.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – August-Daten (aktuellste Zahlen) – ist im Vorjahresvergleich um 2.200 oder 0,4 Prozent auf 585.300 gestiegen. „Unternehmen suchen aktiv ausgebildete Fachkräfte. Das ist nach Monaten der Krise besonders erfreulich“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend. Einen Aufwuchs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gab es vor allem im Bereich Gastgewerbe (+1.500) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.100).

Arbeitsmarkt im Oktober 2022

Nürnberg – Insgesamt ist der Arbeitsmarkt weiter robust, insbesondere die Beschäftigung wächst weiter. Folgen der wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch sichtbar: So bereiten sich wieder mehr Unternehmen auf mögliche Kurzarbeit vor und reduzieren ihre Nachfrage nach neuem Personal“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Oktober:    -43.000 auf 2.442.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +65.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat:   -0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent

Im Zuge der Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit im Oktober 2022 gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 43.000 auf 2.442.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen um 8.000 zugenommen. Verglichen mit dem Oktober des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 65.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank von September auf Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1 Prozentpunkte erhöht. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im September auf 2,9 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 29.000 gestiegen, was sich mit der zunehmenden Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen erklärt. Die Unterbeschäftigung lag im Oktober 2022 bei 3.254.000 Personen. Das waren 120.000 mehr als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 26. Oktober für 82.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis August 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 106.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit hat sich die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit nicht weiter verringert.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im September 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Mit 45,80 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 448.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Juli auf August 2022 um 31.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im August nach Hochrechnungen der BA um 573.000 auf 34,57 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,36 Millionen Personen hatten im August 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 143.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,15 Millionen ausschließlich und 3,22 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich zwar weiter auf vergleichsweise hohem Niveau, hat im Oktober aber spürbar nachgelassen. So waren 846.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 38.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 17.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – sank im Oktober 2022 um 3 Punkte auf 128 Punkte.

684.000 Personen erhielten im Oktober 2022 Arbeitslosengeld, 36.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Oktober bei 3.790.000. Gegenüber Oktober 2021 war dies ein Anstieg um 141.000 Personen. 7,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.