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Autor: Rügenbote

FSJ-Stellen in Kitas

Schwerin – Auf Initiative von Sozialministerin Stefanie Drese stehen für das bevorstehende Freiwillige Soziale Jahr 2020/ 2021 bis zu 100 zusätzliche Plätze für Freiwilligendienstleistende in Kindertagestätten zur Verfügung. Das Land stellt dafür Mittel aus dem MV-Schutzfonds und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von bis zu 550.000 Euro bereit.

„Das ist eine gute Nachricht für unsere Kitas im Land, die damit kurzfristig personelle Unterstützung erhalten können. Es bedeutet zugleich eine Chance für sozial engagierte junge Menschen bis 27 Jahre, wertvolle berufliche Erfahrungen zu sammeln“, teilte Ministerin Drese am Wochenende mit.

Das Land übernimmt Kosten in Höhe von durchschnittlich 535 Euro im Monat je zusätzlicher FSJ-Stelle. Der Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres steuert einen monatlichen Eigenanteil von 200 Euro pro FSJ-Stelle bei. Anträge können beim Landesamt für Gesundheit und Soziales gestellt werden. Voraussetzung für die Förderung ist, dass der Antragstellende als Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres in Mecklenburg-Vorpommern zugelassen ist.

„Die Kitas gewährleisten seit Wochen einen Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen. Durch die Hygiene- und Schutzauflagen haben sie einen erhöhten Personalbedarf, der beispielsweise durch den Einsatz von Freiwilligendienstleistenden aufgefangen werden kann“, erläuterte Drese ihre Grundidee zur Einrichtung der zusätzlichen FSJ-Stellen im Kita-Bereich.

Gleichzeitig geht das Sozialministerium von einem erhöhten Bedarf für ein FSJ aus, da Schulabsolvent*innen aufgrund der Corona-Pandemie mit ihrer Studienentscheidung zögern und Auslandsjahre auch nur eingeschränkt realisiert werden können. Drese: „Wir bieten nun 100 interessante FSJ-Stellen zusätzlich. Vielleicht entscheidet sich der eine oder die andere, nach dem FSJ in einer Kita, Erzieherin oder Erzieher zu werden.“

Direktlink: Infos zum Antragsverfahren für bis zu 100 zusätzliche FSJ-Stellen für den Bereich der Kindertagesförderung

Neue Zuschauertribüne

Dahlemann: Vorpommern-Fonds gut genutzt, Eggesiner Sportplatz ist perfekt

Eggesin – Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann hat heute gemeinsam mit Eggesins Bürgermeister Dietmar Jesse die neue Zuschauertribüne auf dem Sportplatz der Kleinstadt eröffnet und dabei einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 20.000 Euro aus dem Vorpommern-Fonds an den Bürgermeistermeister übergeben.

„Jetzt ist der Sportplatz der Sportvereinigung Eggesin 90 e.V. perfekt für Sportlerinnen und Sportler, Zuschauerinnen und Zuschauer. Gute Bedingungen sind für die Spieler wichtig, aber auch für das Publikum. Die letzten Monate waren eine schwierige Zeit für alle Vereine, auch für den Fußballverein. Nun aber geht die Saison wieder los. Ich freue mich, dass wir mit Mitteln aus dem Vorpommern-Fonds dazu beitragen konnten, dass es hier so schön geworden ist. Ich wünsche den Eggesiner Fußballern viel Erfolg in der neuen Spielzeit“, betonte Dahlemann am Sonnabend bei der Eröffnung.

Sport sei wichtig für den sozialen Zusammenhalt und fördere die Sozialkompetenz der Kinder und Jugendlichen. „Und deshalb achten wir sehr darauf, dass unsere Sportanlagen gut in Schuss sind. Aus dem Vorpommern-Fonds haben wir bisher 35 Sportprojekte mit einer Gesamtsumme von rund 370.000 Euro gefördert“, hob Dahlemann hervor.

Auch der Eggesiner Bürgermeister Dietmar Jesse ist mit der neuen Zuschauertribüne sehr zufrieden: „Es ist alles wunderbar gelungen. Ich bin froh, dass die Landesregierung unser Vorhaben hier so engagiert unterstützt hat. Diese Unterstützung brauchen wir gerade für den Breitensport, der sehr wichtig für ein gutes Miteinander und Vielfalt in der Stadt ist. Als Stadt allein hätten wir das nicht geschafft. Die Mannschaft hat in der letzten Saison sehr gut gespielt. Ich hoffe, sie ist auch in diesem Jahr wieder erfolgreich. Im Verein wird hervorragende Arbeit geleistet, die man gar nicht hoch genug bewerten kann.“

3. Norddeutschen Honigmarkt

Wismar – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat am Samstag am 3. Norddeutschen Honigmarkt in Wismar teilgenom­men und 24 Honige prämiert, die von 22 Imkern des Landes zur Qualitätsprüfung eingereicht worden waren. Der Minister dankte dem Landesimkerverband und dem Imkerverein Wismar, dass sie es geschafft hatten, dass der Honigmarkt trotz Corona auch in diesem Jahr stattfinden kann. „Damit bietet sich auch heute wieder die Gelegenheit für die Imker, einem breiten Publikum ihre verantwortungs­volle Tätigkeit vorzustellen und die Bedeutung der Biene klarzumachen“, freute sich Backhaus.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es aktuell rund 2.900 Imker mit rund 28.000 Bienenvölkern. Das sind rund 100 Imker und 1.000 Bienenvölker mehr als im Vorjahr. Der vom Imkerverband geschätzte Honigertrag lag in 2020 bei durchschnittlich rund 33 kg pro Volk. Damit wurden in Mecklenburg-Vorpommern dieses Jahr rund 929 t Honig in geerntet. Mengenmäßig dominiert weiterhin der Rapshonig.

Der hohe Wert der Honigbiene für Mensch und Natur liege jedoch vor allem in der Bestäubungsleistung, sagte Backhaus. „80 Prozent unserer heimischen Flora – da­runter Obst und Gemüse – sind auf Insektenbestäubung angewiesen, 75 Prozent davon durch die Honigbiene.“ Diese Bestäubungs­leistung trage dazu bei, dass das Thema Insektenschutz im öffentlichen Interesse steht. Und andersherum haben die Debatten um den Insekten­schutz dazu beigetragen, dass die Honigbiene einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Meinung erhalten habe.

Als Landwirtschafts- und Umweltminister sehe er die besondere Verantwortung der Landwirtschaft, sagte Backhaus. Deshalb haben der Ökolandbau, Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen sowie der Erhalt des Dauergrün­lands für ihn auch einen besonderen Stellenwert. „Da sind wir in den vergangenen Jahren ein gutes Stück voran­gekommen. Immerhin wird in MV jeder vierte Hektar Acker­land freiwillig mit erhöhten Umwelt­standards bewirtschaftet. Seit 2018 haben 890 Landwirte auf 7.800 Hektar heimische Blühpflanzen stehen und verlängern so das Nahrungsangebot für Bienen nachhaltig.“

Potenzial für mehr Insektenschutz sehe er aber auch bei den öffentlichen Flächen der Kommunen. Und Backhaus appellierte an die Bürger, in ihren Gärten verantwortungs­bewusst mit dem Thema Insektenschutz umzugehen. Schon mit kleinen Maßnahmen wie Insektenhotels, blütenreiche Wiesen und Beete, weniger chemischer Pflanzenschutzmittel könne jeder etwas zum Wohl der Insekten, insbesondere Bienen beitragen. Im Bienenweide­katalog gebe das Ministerium wertvolle Tipps, wie jeder Einzelne die Nahrungssituation für Honigbienen und wildlebende Bestäuber verbessern kann.

Die Honigprämierung erfolgte zuvor jährlich auf der MeLa. Wegen des coronabedingten Ausfalls der Messe wird sie dieses Jahr auf dem Honigmarkt durchgeführt. 22 Imker haben 25 Honige beim Landesimkerverband zur verkaufsfördernden Prämierung eingereicht.

Die Honigprämierung erfolgt anhand einer Prüfliste des Deutschen Imkerbundes (DIB). Der eingereichte Honig wird je nach Qualität mit Gold, Silber oder Bronze prämiert.

Zu den Bewertungskriterien zählen:

Sauberkeit
Zustand
Geruch
Geschmack
Wassergehalt
Nachweis, dass nicht wärmebehandelt wurde
Aufmachung der Verpackung

Förderung für schloss bröllin e.V.

Uecker-Randow – Kulturministerin Bettina Martin hat am Freitag einen Fördermittelbescheid in Höhe von 225.000 Euro für das Projekt „Kulturland Uecker-Randow verbindet“ an den Verein schloss bröllin e.V. übergeben. Die Förderung findet im Rahmen des Programms „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ statt, das von der Kulturstiftung des Bundes aufgelegt worden ist. Im vergangenen Jahr hatte der Verein schloss bröllin den Zuschlag erhalten für die Förderung im Rahmen des bundesweiten TRAFO – Programms.

Er erhält damit 1,25 Mio. Euro für einen Zeitraum von 2020 bis 2024. Die Landesregierung beteiligt sich mit 225.000 Euro an diesem Projekt, das die kulturelle Vernetzung und die Entwicklung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum in den Mittelpunkt stellt. Auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung beteiligen sich.

„Kunst öffnet Türen und führt Menschen zusammen, die sonst im Alltag nur selten miteinander zu tun haben. Der Verein schloss bröllin e.V. macht schon viele Jahre hervorragende Kultur- und Vernetzungsarbeit für die Region. Schloss Bröllin bringt Kunst und Kultur in die Nachbarschaft und bindet sie in die Projekte mit ein. Gerade im ländlichen Raum kann Kultur eine wichtige verbindende Rolle einnehmen. Dass die Kooperationspartner vor Ort diese Kultur- und Vernetzungsarbeit für die Region weiter ausbauen können, dafür steht die Teilnahme an TRAFO und das untersetzen wir aus voller Überzeugung durch unsere Kulturförderung des Landes“, sagte Martin.

Der Verein schloss bröllin wurde im Jahr 1992 gegründet. Er bietet in der alten Gutsanlage nicht nur zahlreiche Proben- und Seminarräume an, sondern ist aktiv an Kunstproduktionen beteiligt, betreibt kulturelle Jugendarbeit und sorgt künftig für die regionale Vernetzung der Kulturszene im südlichen Vorpommern. In den vergangenen Jahren sind auf Schloss Bröllin mehr als 500 Tanz-, Theater- und Performanceprojekte entstanden.

„Schloss Bröllin ist schon heute einer der kulturellen Anker der Region“, sagte Martin. „Mit dieser Förderung wird der Verein seine wichtige Arbeit, den Zusammenhalt in der Region zu stärken, weiter ausbauen können.“

Förderung von Schulbauvorhaben

Schwerin – Das Land plant, aus Landesmitteln die Verbesserung der Schulinfrastruktur im Bereich der öffentlichen allgemein bildenden Schulen des Landes zu unterstützen. „Die Mittel sollen insbesondere für Vorhaben außerhalb der Mittel- und Oberzentren eingesetzt werden. Der Fördertopf soll für Vorhaben eingesetzt werden, die im Rahmen der bislang verfügbaren Förderprogramme nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können. Hierzu zählen größere Vorhaben, wie umfangreiche Sanierungen beziehungsweise Ersatz-, An- oder Neubau von Schulbauten im ländlichen Raum. Projektvorschläge können ab sofort eingereicht werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Die landeseigenen Mittel werden zur Förderung von Schulbauvorhaben außerhalb der Mittel- und Oberzentren eingesetzt. Die Zuwendungen werden im Rahmen der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuweisungen zur Deckung der Gesamtausgaben im Wege der Anteilfinanzierung gewährt. Die maximale Förderhöhe beträgt fünf Millionen Euro. Zuwendungsempfänger sind Eigentümer der Schulinfrastruktur (Schulträger) außerhalb der Mittel- und Oberzentren. „Für 2020 und 2021 ist jeweils ein Bewilligungsvolumen in Höhe von 20 Millionen Euro vorgesehen. Entsprechende Projektvorschläge sind beim Landesförderinstitut einzureichen“, so Glawe weiter.

Die Schulträger der öffentlichen allgemein bildenden Schulen außerhalb der Mittel- und Oberzentren sind aufgerufen, dem Landesförderinstitut bis zum 02. Oktober 2020 ihre Projektvorschläge einzureichen. Das Programm befindet sich gegenwärtig in der finalen Abstimmung mit dem Landesrechnungshof. Die Projektvorschläge können bereits jetzt eingereicht werden. Die Auswahl der zu fördernden Vorhaben erfolgt durch eine interministerielle Arbeitsgruppe. Mit der Umsetzung hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern (LFI) beauftragt.

Verstärkung für die Finanzämter

Güstrow – Nach zwei Jahren umfangreicher Ausbildung an der Außenstelle Güstrow der Norddeutschen Akademie für Finanzen und Steuerrecht Hamburg und der Praxis in den Finanzämtern des Landes, haben 34 Nachwuchskräfte die Laufbahnprüfung erfolgreich abgeschlossen. Die heutige Zeugnisübergabe in Güstrow fand aufgrund der Corona-Pandemie unter strengen Hygieneregeln und mit limitierter Besucherzahl statt.

Die duale Ausbildung zum Finanzwirt bzw. zur Finanzwirtin dauert zwei Jahre und findet im Wechsel zwischen praktischer Ausbildung in einem der zehn Finanzämter des Landes sowie dem theoretischen Teil an der Außenstelle Güstrow der Norddeutschen Akademie für Finanzen und Steuerrecht Hamburg statt. Dabei werden acht Monate Theorie vermittelt, 16 Monate wird das theoretisch Gelernte in der Praxis vertieft und umgesetzt. Bei erfolgreichem Abschluss haben die Beamtinnen und Beamten auf Widerruf die Möglichkeit, in den Dienst des Landes zu treten. Da die Finanzverwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern nach Bedarf ausbildet, können alle 34 Absolventinnen und Absolventen, die die Prüfung erfolgreich bestanden haben, in den Dienst des Landes übernommen werden.

Finanzminister Reinhard Meyer freute sich daher auf die Verstärkung für die Finanzämter: „Die Ausbildung der Steuersekretärinnen und -sekretäre ist anspruchsvoll. Viele Dinge sind in der Ausbildung vermittelt worden, einige werden erst im Alltag gelernt. Denn neben der reinen Fachkenntnis spielt der Service-Gedanke eine große Rolle. Mit frisch erworbenen Fachkenntnissen werden die jungen Kolleginnen und Kollegen unerlässliche Stützen in der Finanzverwaltung sein. Sie sind unsere Fachkräfte der Zukunft. Und ihr Interesse zeigt: Der öffentliche Dienst ist attraktiv.“

Aktuell laufen die Ausschreibungen für den Ausbildungsjahrgang 2021. In diesem Jahr hat die Finanzverwaltung 72 Ausbildungsplätze zum/zur Finanzwirt/in ausgeschrieben. Deutlich mehr als in den Vorjahren. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Ende Oktober.

Ökologie und Landwirtschaft

Backhaus: Bauernverband lässt ökologische Weitsicht vermissen

Schwerin – Der Bauernverband M-V fordert in einer aktuellen Pressemeldung den Stopp der geplanten Aufforstung landwirtschaftlich genutzter Landesflächen. Forst- und Umweltminister Dr. Till Backhaus äußert sein Erstaunen über diese Forderung.

„Es überrascht mich, dass ausgerechnet der Bauernverband Maßnahmen kritisiert, die den Erhalt seiner Mitglieder überhaupt erst ermöglichen sollen. Es gibt wohl keinen Landwirt in Mecklenburg-Vorpommern, der nicht die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen hat. Mit Hilfen des Bundes und des Landes unterstützen wir die Bauern – und der Bauernverband kritisiert die Belastung der Landeskassen, wenn wir aufforsten. Die Logik, die dahinterstecken soll, verstehe ich nicht. Dabei weiß inzwischen jeder, wie wichtig mehr Wald ist, um die globale Erwärmung zu begrenzen. Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, wird es nicht allein mit Aufforstung getan sein. Moorschutz und Trinkwasserschutz bilden gemeinsam mit Aufforstung ein Paket zur Sicherung einer lebenswerten Umwelt. Es ist höchste Zeit, dass der Bauernverband begreift, dass wir unsere Umwelt nur erhalten können, wenn die Landwirtschaft zum Teil der Lösung wird. Weniger Düngemittel, weniger Pflanzenschutzmittel sind zwei zentrale Forderungen. Für die Ökologisierung ihrer Betriebsabläufe erhalten die Landwirte vielfältige Unterstützung. Trotzdem sind wir noch lange nicht da, wo wir hinmüssen.

Die Behauptung, durch die Herausnahme von landeseigenen Flächen aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung gingen 130 Arbeitsplätze verloren, ist an den Haaren herbeigezogen. Das Land wird innerhalb von 10 Jahren 8.000 ha aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung herausnehmen, nicht 10.000. Die Aufforstung wird in kleinen Parzellen stattfinden und nicht zusammenhängend. Keiner der Großbetriebe wird also Flächen in Größenordnungen verlieren. Kein Arbeitsplatz wird abgebaut werden müssen. In einem Punkt hat der Bauernverband allerdings Recht: Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Der gesellschaftliche Nutzen wird die Kosten aber erheblich übersteigen.“

Kinderschutz in Mecklenburg-Vorpommern

Drese: Kinderschutz stärken durch regionale Netzwerke und berufsübergreifende Zusammenarbeit

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese setzt sich für eine konsequente Weiterentwicklung des Kinderschutzes in Mecklenburg-Vorpommern ein. „Kinderschutz muss oberste Priorität haben. Kitas, Schulen, Gerichte, Krankenhäuser, Arztpraxen, Vereine, Ermittlungsbehörden und insbesondere Jugendämter müssen sich als Schutzorte verstehen und Anwälte für Kinder sein“, betonte Drese im Landtag.

Als wichtigen Baustein für einen besseren Kinderschutz bezeichnet Drese den Abschlussbericht einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe an, der in dieser Woche an den Sozialausschuss des Landtags übersandt wurde. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie den Jugendämtern der Landkreise und kreisfreien Städte werden darin Empfehlungen für einen guten und aktiven Kinderschutz gegeben.

„Wesentlich ist eine bessere Vernetzung aller am Kinderschutz Beteiligten. Alle, die mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt stehen, sollten sich auch als Kinderschutzbeauftragte verstehen“, verdeutlichte Drese. „Dazu soll die Kooperation vor Ort berufsübergreifend ausgebaut werden, auch um Unsicherheiten bei der Informationsweitergabe zu überwinden“, so Drese. Hierzu solle ein datenschutzrechtlicher Leitfaden erarbeitet werden.

Notwendig ist nach Ansicht der Ministerin zudem das Lernen aus Fällen. So könne die Analyse von abgeschlossenen Kinderschutzfällen einen wesentlichen Beitrag für Verbesserungen im Kinderschutz leisten. Darüber hinaus will Drese Kenntnisse im Kinderschutz breiter vermitteln. „Wir werden verstärkte Fortbildungen etwa in den Bereichen Prävention, Frühe Hilfen, Kinderrechte Netzwerkarbeit und zur Gesprächsführung mit Betroffenen anbieten“, so Drese.

Die Ministerin betonte im Landtag heute zugleich, dass in den letzten Jahren gerade auf Landesebene im Bereich des Kinderschutzes viel geschehen ist. „Wir haben den Kinderschutz in Kitas in unserem Kindertagesförderungsgesetz gesetzlich verankert, fördern Projekte zur Unterstützung von Kindern psychisch kranker Eltern, haben gerade eine neue Qualifizierungsreihe für Familienhebammen gestartet, die finanzielle Förderung für Opferambulanzen mehr als verdoppelt, eine Kinderschutz-App für Fachkräfte entwickelt und eine Kontaktstelle Kinderschutz eingerichtet. Schließlich stellt die Landesregierung fünf Millionen Euro zusätzlich für die Strafverfolgung von sexuellem Missbrauch von Kindern im Internet bereit“, sagte Drese.