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Autor: Rügenbote

Arbeitsmarkt im Januar 2022

Nürnberg – „Der Arbeitsmarkt ist gut in das Jahr 2022 gestartet. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Januar zwar gestiegen, aber bei Weitem nicht so stark wie sonst üblich.“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Januar: +133.000 auf 2.462.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:-439.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,3 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit

Im Zuge der Winterpause hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Januar 2022 gegenüber dem Vormonat erhöht, und zwar um 133.000 auf 2.462.000. Damit fiel der Anstieg deutlich geringer aus als in den Jahren zuvor. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit daher um 48.000 abgenommen. Verglichen mit dem Januar des vorigen Jahres ist sie um 439.000 geringer. Im Vergleich zum Januar 2020 liegt sie nur noch um 37.000 höher. Die Arbeitslosenquote stieg von Dezember 2021 auf Januar 2022 um 0,3 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent und liegt damit 0,9 Prozentpunkte niedriger als im Januar 2021. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Dezember auf 2,9 Prozent.

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 36.000 gesunken. Sie lag im Januar 2022 bei 3.190.000 Personen. Das waren 452.000 weniger als vor einem Jahr und 104.000 weniger als im Januar 2020.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 26. Januar für 286.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit ist diese Zahl im Dezember und Januar wieder deutlich erhöht, was vor allem an vermehrten Anzeigen aus dem Gastgewerbe und dem Handel liegt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis November 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 574.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme ging damit bis zum November weiter zurück.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Dezember 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 52.000 gestiegen. Mit 45,34 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 506.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Oktober auf November 2021 um 84.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im November nach Hochrechnungen der BA um 552.000 auf 34,45 Millionen Beschäftigte gestiegen. Die geringfügig entlohnte Beschäftigung erholt sich ebenfalls weiter von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im November betrug ihre Zahl 7,29 Millionen, 202.000 mehr als im Vorjahresmonat. Saisonbereinigt errechnet sich ein leichtes Minus von 7.000 gegenüber dem Vormonat.

Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt im Januar auf hohem Niveau. So waren 792.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 225.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 22.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Januar 2022 um 3 Punkte auf 135 Punkte und erreicht damit einen neuen Höchststand.

811.000 Personen erhielten im Januar 2022 Arbeitslosengeld, 337.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei 3.611.000. Gegenüber Januar 2021 war dies ein Rückgang von 251.000 Personen. 6,7 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

In der Nachvermittlungszeit am Ausbildungsmarkt für einen sofortigen Ausbildungsbeginn waren von Oktober bis Januar mit 67.000 rund 10.000 junge Menschen weniger auf Ausbildungssuche als im letzten Jahr. Dem standen 77.000 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen gegenüber, 5.000 mehr als im Vorjahr. 27.000 Bewerberinnen und Bewerber waren im Januar 2022 noch unversorgt und weitere 21.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle. Gleichzeitig waren knapp 14.000 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Am Ende des Nachvermittlungszeitraums befanden sich 13.000 Bewerberinnen und Bewerber in einer Berufsausbildung.

Für das neue Berichtsjahr 2021/22 sind bislang 5 Prozent weniger Bewerberinnen und Bewerber gemeldet als im Januar des Vorjahres. Die Zahl der Ausbildungsstellen übersteigt den Vorjahreswert um 7 Prozent.

Selliner Feuerwehr erhält neue Drehleiter

Insel Rügen – Für eine neue Drehleiter erhält die Gemeinde Sellin im Landkreis Vorpommern-Rügen per Sonderbedarfszuweisung 233.000 Euro Zuschuss vom Innenministerium. Die Förderzusage wurde an Bürgermeister Reinhard Liedtke versandt.

Die Freiwillige Feuerwehr Sellin benötigt die neue Drehleiter vom Typ DLAK 23/12 als Ersatz für eine alte und nicht mehr einsatzbereite Drehleiter. Die Gesamtkosten für die neue Drehleiter betragen rund 702.000 Euro. Der Landkreis unterstützt die Neuanschaffung mit rund 228.000 Euro.

Die umliegenden Gemeinden Baabe, Göhren, Lancken-Granitz und Mönchgut beteiligen sich ebenfalls am Kauf mit rund 141.000 Euro – auch dorthin rücken die 33 Kameradinnen und Kameraden der Selliner Feuerwehr im Notfall aus.

Für die Gemeinde Sellin verringert sich somit der Eigenanteil auf rund 100.000 Euro.

„DANKE“ den Einsatzkräften

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dankt allen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern und allen anderen Einsatz- und Rettungskräften, die am Wochenende im Einsatz waren, herzlich für ihr Engagement.

„Ich bin sehr beeindruckt vom entschlossenen Handeln jeder einzelnen und jedes einzelnen in diesen stürmischen Stunden. Sie alle haben mit großem Verantwortungsbewusstsein und professionellem Können dafür gesorgt, dass entstandene Schäden möglichst schnell beseitigt werden konnten. Bei den rund 2.500 Einsätzen wurde erneut unter Beweise gestellt, welch große Rolle sie alle in unserem Land spielen. Einen großen Dank an alle, die ihr Amt so eindrucksvoll mit Leben erfüllt haben.“

Die Ministerpräsidentin ging in diesem Zusammenhang auf die besondere Rolle der Freiwilligen Feuerwehren ein: „Mit dem Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“ stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern in den Jahren 2020 bis 2023 insgesamt 50 Mio. Euro zur Verbesserung des flächendeckenden Brandschutzes bereit. Mit dem Geld wird insbesondere die Beschaffung moderner Feuerwehrfahrzeuge durch die Gemeinden als Träger des gemeindlichen Brandschutzes gefördert. Ereignisse wie die vom Wochenende zeigen, dass die Freiwilligen Feuerwehren unverzichtbar für unsere Gemeinschaft sind. Sie tragen wesentlich zum Zusammenhalt in unserem Land bei.“

Mathematik-Abiturtraining

Erstes Modul der allgemein bildenden Digitalen Landesschule erarbeitet

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern können sich Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe in diesem Jahr gezielter auf die Abiturprüfungen im Fach Mathematik vorbereiten. Das Land hat einen E-Learning-Kurs erarbeitet, mit dem die Jugendlichen trainieren können, wie sie die Mathe-Abituraufgaben besser lösen. Im vergangenen Jahr waren die Ergebnisse der schriftlichen Mathe-Prüfungen zum Abitur auch in Mecklenburg-Vorpommern unterdurchschnittlich. Der E-Learning-Kurs ist Teil einer Gesamtstrategie für eine bessere Mathematik-Förderung. Mit dem Abitur-Trainingsangebot nimmt zugleich die Digitale Landesschule für den allgemein bildenden Bereich Form an.

„Wir gehen mit dem E-Learning-Kurs neue Wege bei der individuellen Förderung“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Die Digitalisierung eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten. Es ist ein echter Gewinn, dass die Jugendlichen das Training ortsungebunden und jederzeit nutzen können. Die Ergebnisse des Mathe-Abiturs im vergangenen Jahr haben uns gezeigt, dass wir etwas tun müssen. Wir unterbreiten ganz konkrete Angebote für Schülerinnen und Schüler, mit denen sie ihre Kompetenzen schulen können, Prüfungsaufgaben zu verstehen und besser zu lösen“, betonte Oldenburg.

Der E-Learning-Kurs „Mathematik-Abiturtraining“ zeigt eine Zusammenfassung aller mathematischen Themen, die aus dem Unterricht bekannt sind und die in den Abiturprüfungen relevant sind. Anhand von Musteraufgaben können Schülerinnen und Schüler sich auf die Abiturprüfungen vorbereiten. Entwickelt wurde das digitale Angebot in Zusammenarbeit des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) mit dem Medienpädagogischen Zentrum des Bildungsministeriums. Schülerinnen und Schüler können den E-Learning-Kurs über das landesweite Lernmanagementsystem „itslearning“ aufrufen und nutzen.

„Der E-Learning-Kurs ist das erste inhaltliche Modul der allgemein bildenden Digitalen Landesschule und zeigt exemplarisch, wie diese Schule ohne eigenes Schulhaus funktionieren wird. Bis 2026 sollen Schritt für Schritt weitere Angebote aufgelegt und landesweit zur Verfügung stehen“, kündigte Bildungsministerin Oldenburg an. „Beim Mathematik-Abiturtraining gibt es neben Selbstlern-Tools wie Erklärvideos auch ein Live-Online-Angebot, bei dem eine Lehrkraft Aufgaben erklärt und löst. Die Schülerinnen und Schüler können direkt Fragen stellen. Digitale Medien sind wichtige Hilfsmittel, sie sollen den persönlichen Kontakt aber nicht vollständig ersetzen“, betonte die Ministerin.

Außerdem stehen Erklärvideos von zwei mathematikbegeisterten Schülern in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung. Eric Bonack, 17, und Fabian Schwenk, 18, besuchen die 12. Klasse des Gymnasiums Teterow und widmen sich in den kurzen Filmen den Stoffgebieten analytische Geometrie, Analysis und Stochastik. Sie erklären darin Schritt für Schritt, wie selbst komplizierte Prüfungsaufgaben leicht zu lösen sind. Die Videos wurden vom IQ M-V in Zusammenarbeit mit dem Digitalen Informationszentrum Rostock produziert und sind über den E-Learning-Kurs aufrufbar. Sie können auch auf dem Bildungsserver MV gestreamt werden.

Strukturwandel der Fischerei

Schwerin – Unter Leitung von Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind vergangene Woche die Amtschefs der Fischereiressorts der Küstenländer sowie Vertreter der Organisationen der Fischerei an der deutschen Ostseeküste, der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sowie der Thünen-Institute für Fischerei zu einem Runden Tisch „Zukunft der Ostseefischerei“ zusammengekommen.

Dazu stellt Mecklenburg-Vorpommerns Fischereiminister Dr. Till Backhaus fest: „Die Beratungen waren insbesondere von der katastrophalen Quotensituation bei Hering und Dorsch geprägt. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass wir sowohl kurzfristige Maßnahmen zur Überbrückung der akuten Problemlage brauchen, als auch langfristige Maßnahmen, mit denen wir dem Berufsstand eine echte Zukunftsperspektive geben können.“

Ein zentrales Ergebnis des Runden Tisches: eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von BMEL, Küstenländer, Verbänden und Fachinstituten soll nun kurzfristig die Arbeit aufnehmen und alle erforderlichen Vorkehrungen treffen, um die zeitweilige und endgültige Stilllegung sowie begleitende Maßnahmen weiterhin effektiv umsetzen zu können.

Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben herausgestellt, dass Maßnahmen, wie die zeitweilige Stilllegung, die aus dem neuen Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds begleitet werden sollen, bereits mit der Einreichung des Programms bei der Kommission in Angriff genommen werden müssen. „Das Ziel sollte sein, dass alle Fischereien mit erheblichen Heringsfängen oder Beifängen an Heringen in die Maßnahme eingebunden werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die Bestände tatsächlich geschont werden und sich in Größenordnungen reproduzieren können“, sagte Backhaus.

Für die 2021 aus dem Vorgängerfonds EMFF geförderte Abwrackmaßnahme werde es voraussichtlich einen zweiten Aufruf geben, erläuterte Backhaus. Darüber hinaus gehende Maßnahmen sollen gemäß der weiteren Branchenentwicklung angeboten werden.

Der Minister äußerte Verständnis dafür, dass die Fischerei ein hohes Interesse daran hat, dass Bund und Länder die möglichen Maßnahmen und deren Konditionen nun schnell und verständlich darlegen, damit die Betriebe Planungssicherheit haben und ihre Entscheidungen abwägen können.

Er sagte abschließend: „Es ist unbestritten, dass es in der Fischerei zu einem Strukturwandel kommt. Wichtig ist, dass wir diesen begleiten und die Branche damit nicht allein lassen. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass BMEL bis Ende 2022 ein Leitbild für und vor allem mit dem Sektor entwickeln möchte – vergleichbar mit der Zukunftskommission Landwirtschaft. Aus dem Leitbild sollen dann konkrete Strukturentwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden. Das ist ambitioniert, aber notwendig – für die Fischerei, aber auch für die hieran anknüpfenden Bereiche Hafenwirtschaft, Tourismus und Umweltschutz.“

Backhaus sicherte dem Bund für diesen Prozess die volle Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu. Im April soll der Runde Tisch voraussichtlich erneut tagen.

Riesenschaden durch Sturmtief „Nadia“

Schwerin – Das Sturmtief „Nadia“ hat auch in den Wäldern des Landes Mecklenburg-Vorpommern Spuren hinterlassen.

Nach einer ersten Schätzung der Landesforstanstalt wird im Gesamtwald gegenwärtig von einer Schadholzmenge von 300.000 bis 500.000 Festmeter ausgegangen. „Auch wenn wir die Anzahl der Bäume, die zu Boden gegangen sind, nicht ganz verlässlich schätzen können, so sind es doch deutlich über 100.000 Bäume. Das ist keine Katastrophe, aber doch eine beachtliche Menge“, resümierte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt.

Beim Schadholz handele es sich überwiegend um Einzelwürfe und kleinflächige Würfe, betonte Backhaus. Vorrangig betroffen seien Fichten und Buchen. „Offensichtlich wirken sich hier auch noch die Schädigungen der vergangenen Trockenjahre im Wurzelbereich aus, so dass die Standfestigkeit beeinträchtigt ist “, sagte er weiter. Auch seien die östlichen Landesteile stärker von Sturmschäden im Wald betroffen als der Rest des Landes. Für die Beseitigung der Schäden sei der jeweilige Waldbesitzer zuständig.

„Mit dem geworfenen Holz kann ist ein erheblicher betriebswirtschaftlicher Schaden für unsere Forstbetriebe entstanden. Dieser begründet sich im Wesentlichen in höheren Aufarbeitungsaufwand“, schätzte der Minister die Lage ein. Die geworfenen Bäume werden in den kommenden Wochen je nach Sortiment als Sägeholz, Industrieholz oder Brennholz weitergenutzt.

Der Minister wies darauf hin, dass beim Betreten der Wälder besondere Vorsicht notwendig ist, da weiterhin hängende Bäume und Äste herunterfallen können. Das Freischneiden und Beräumen der Waldwege werde noch einige Wochen dauern.

Auch in den Wäldern der drei Nationalparke und den sieben Biosphärenreservaten des Landes hat „Nadia“ nur mäßige Schäden angerichtet. Es gab überwiegend Einzelwürfe oder Brüche an Bäumen, zum Beispiel im Darßwald oder im Bereich Osterwald/Sundische Wiese. Der Zingster Osterwald bleibt noch gesperrt bis die akuten Gefahren durch den technischen Dienst beseitigt sind.

„Verletzt wurde zum Glück niemand und auch die Schäden an der bestehenden Infrastruktur halten sich in Grenzen“, fasste Backhaus zusammen. Teilweise fielen Bäume auf Straßen, Wanderwege und Leitungen. In Lohme im Nationalpark Jasmund wurde zudem ein Teilabschnitt eines Bohlensteges durch umstürzende Bäume zerstört.

Durch Feuerwehr, örtliche Einsatzkräfte und Personal der Nationalparkämter sowie der Biosphärenreservate wurden die Straßen zwischenzeitlich beräumt, die Telefon- und Stromleitungen instandgesetzt sowie ein Teil der Wander- und Radwege wieder für Besucher zugänglich gemacht. Die vollständige Beräumung aller Wander- und Radwege wird aber noch einige Tage andauern, sagte Backhaus abschließend.

Eigenes Hoheitszeichen

Damshagen – Die Gemeinde Damshagen im Landkreis Nordwestmecklenburg erhält ein eigenes Wappen. Die Urkunde für das Hoheitszeichen mit der Wappengenehmigung und dem Eintragungsnachweis für die amtliche Wappensammlung des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde vom Innenministerium an Damshagens Bürgermeisterin Mandy Krüger versandt.

„Der Wunsch nach einem eigenen Wappen zeigt das Interesse der Gemeinde, ihre kulturhistorischen Traditionen zu bewahren und den deutlichen Willen der Gemeindevertretung, die Selbstverwaltung auch in einem eigenen Symbol sichtbar zu machen“, lobt Innenminister Christian Pegel die Damshäger für Ihre Initiative und fügt hinzu: „Wappen spiegeln die Besonderheiten einer Gemeinschaft anschaulich wider und können ein repräsentatives Aushängeschild für die Aktivitäten der Gemeinde sein. Sie fördern Wertvorstellungen, Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein.“

Das Damshäger Wappen zeigt in der oberen Hälfte einen schwarzen Stier auf goldfarbenem Untergrund. In der unteren sind eine mit einer Lanze gekreuzte Hacke und vier Rapsblüten dargestellt, alles in Gold auf blauem Grund. (siehe Bild im Anhang).

Die Gemeinde greift in ihrem Wappen frühere Besitzverhältnisse auf. Der schwarze Stier bezieht sich auf das Wappen der Adelsfamilie von Plessen, die die Gemeinde entscheidend geprägt hat. Die Rodehacke versinnbildlicht die Entstehung der Gemeinde als Rodungsdorf, was durch den Namensteil „Hagen“ belegt ist. Durch diese Symbolik werden auch die Namen der Ortsteile Stellshagen und Reppenhagen berücksichtigt.

Die Lanze kommt als Attribut des Kirchenheiligen Thomas in das Wappen. Der Heilige Thomas war Namenspatron des Orts, der ursprünglich als „Thomashagen“ bezeichnet wurde. Die Rapsblüten stehen für die Landwirtschaft als Haupterwerbszweig der Damshäger. Raps ist neben Getreide das Hauptanbauprodukt.

Zur Gemeinde gehören der Hauptort Damshagen sowie die Ortsteile Dorf Gutow, Dorf Reppenhagen, Hof Gutow, Hof Reppenhagen, Kussow, Moor, Parin, Pohnstorf, Rolofshagen, Stellshagen und Welzin.

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 724 Gemeinden und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock 378 Wappen in die Wappenrolle des Landes eingetragen. Seit 1990 wurden 290 Wappen für Gemeinden, Städte und Landkreise genehmigt (einschließlich Wappen, die zum Beispiel wegen Gemeindezusammenlegungen inzwischen erloschen sind). Pro Jahr werden etwa fünf bis acht Wappen beantragt und genehmigt.

Schon in der DDR gab es die Möglichkeit, ein Wappen als Hoheitszeichen zu beantragen. Nach 1990 nahmen die Anträge deutlich zu. Grund dafür war die Neufassung der Kommunalverfassung, wodurch auch das kommunale Wappen- und Flaggenwesen erneuert wurde.

Den Antrag für ein Hoheitszeichen – das sind neben Wappen auch Flaggen und Siegel – muss die Gemeinde in Papierform beim Innenministerium einreichen. Das Verfahren für die Annahme eines Wappens ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums über die Genehmigung kommunaler Wappen und Flaggen beschrieben.

Digitaler Fachtag „Medienbildung 0 bis 10“

Medien und digitale Bildung in der Kindertagesförderung

Schwerin  – Am Montag, 31. Januar 2022, beteiligen sich 130 Erzieherinnen, Erzieher, Tagespflegepersonen und weitere pädagogische Fachkräfte an der digitalen Fachtagung „Medienbildung 0 bis 10“. Die Veranstaltung wird in Kooperation der Universität Greifswald mit dem Medienzentrum Greifswald e. V., der Fachhochschule Neubrandenburg, dem Kinderkanal von ARD und ZDF KiKa durchgeführt. Beginn ist 10:00 Uhr. Das Land unterstützt die Fachtagung mit rund 8.600 Euro. Ziel ist es, den pädagogischen Fachkräften ein kostenfreies Angebot zum Thema Medienbildung zu machen und sich mit der digitalen Bildung in der Kindertagesförderung auseinanderzusetzen.

„Unser Alltag ist ohne Digitalisierung nicht mehr zu denken“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Insbesondere die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig digitale Medien sind. Folglich stellen sich Fragen, welche Medien an Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren vermittelt werden können, welche Medien weniger gut geeignet sind und wie digitale Medien die kindliche Entwicklung beeinflussen. Antworten darauf erhalten die pädagogischen Fachkräfte beim Fachtag. Zugleich bietet er eine gute Gelegenheit, sich mit dem neuen Kapitel der Bildungskonzeption ‚Medien und digitale Bildung‛ auseinanderzusetzen. Ich freue mich über das große Interesse.“

„Kinder lernen die digitale Welt heute schon mit 3 Jahren kennen,“ beschreibt Prof. Roland Rosenstock von der Uni Greifswald die Veränderungen beim Aufwachsen mit Medien, „da junge Eltern Tablets nutzen und ihre Kinder in die Welt der Apps einführen. Welche Rolle spielen die Medienerfahrungen der Heranwachsenden und wie kann aktive Medienarbeit gelingen? Unsere Tagung vermittelt Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und gibt wichtige Hinweise für die Praxis.“

In den Vorträgen geht es um zusätzliche Möglichkeiten, aber auch um Risiken der Medienbildung in der Kita, um digitale Medien in der Lebenswelt von Kleinkindern und um die Lerneffekte bei Kindern. Am Nachmittag sind Workshops geplant, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Frage nachgehen, wie Medienerziehung anhand von konkreten Beispielen in der Kita verankert werden und wie die Medienkompetenz von 0- bis 10-Jährigen gefördert werden kann.

Mit dem neuen Kindertagesförderungsgesetz, das zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, hat das Land die Medienkompetenz gestärkt und verbindlich verankert. Die „Bildungskonzeption für 0- bis 10-Jährige“ wurde im Anschluss um das Kapitel „Medien und digitale Bildung“ erweitert. Ein erster Fachtag zum Thema Anfang 2020 fand großen Anklang bei den pädagogischen Fachkräften.