Landesfachstelle Demenz

Schwerin – Mit der Landesfachstelle Demenz gibt es in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahresbeginn eine weitere wichtige Anlaufstelle, die sich für die Belange und Versorgung für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen einsetzt.  Sozialministerin Stefanie Drese besuchte im Rahmen ihrer Sommertour die Fachstelle in Rostock, die durch den Landesverband Deutsche Alzheimergesellschaft e.V. mit zwei Personalstellen realisiert wird.

„Eine Demenzdiagnose verändert schlagartig das ganze Leben und bedeutet für Betroffene und Angehörige häufig massive Einschnitte in vielen Lebensbereichen“, betonte Drese bei ihrem Besuch. „Unser Ziel ist es, die Beratung, Betreuung und Versorgung von Demenzerkrankten und die Unterstützung ihrer Angehörigen auf allen Ebenen weiter gemeinsam voranzubringen“, hob Drese hervor.

Die neue Landesfachstelle Demenz nehme dabei eine wichtige Funktion wahr, so Drese. Zu ihren Aufgaben gehörten etwa die Bildung lokaler Netzwerkstrukturen, die Verbesserung der Versorgungsstrukturen im Land durch institutionelle Beratung interessierter Träger und Kommunen zur demenzsensiblen Ausrichtung und Erweiterung der spezifischen Angebote, die Steigerung der demenzbezogenen Kompetenz aller mit dem Thema beschäftigten Akteure sowie die Kontaktvermittlung und Kooperation mit regionalen Hilfsangeboten.

„Schätzungen zufolge leben derzeit etwa 40.000 an Demenz erkrankte Menschen in Mecklenburg-Vorpommern“, verdeutlichte Drese. Mit Blick auf die Altersstruktur in Mecklenburg-Vorpommern würden die Zahl der Betroffenen künftig noch weiter erheblich steigen.

„Deshalb wollen wir mit Unterstützung der Landesfachstelle Demenz auch auf der kommunalen Ebene zukunftsfeste Strukturen schaffen, damit Betroffene bestmöglich versorgt werden können“, so die Ministerin. Es gehe hierbei beispielsweise um die Quartiersentwicklung, eine sorgende Gemeinschaft sowie die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie. Hierzu gehöre auch die Beratung von Kommunen, Gemeinden und Wohlfahrtsverbänden, sowie die Erstellung von Bedarfs- und Bestandsanalysen und die Durchführung von demenzspezifischen Schulungen regionaler Akteure.

Drese: „Gemeinsam mit niedrigschwelligen Betreuungsangeboten vor Ort und weiteren bereits bestehenden Angeboten, darunter die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe und die 19 Pflegestützpunkte im Land, ermöglichen wir so eine umfassende und zukunftsfeste Unterstützung, die Erkrankte und ihre Angehörigen entlastet. Das Sozialministerium unterstützt die Landesfachstelle Demenz dabei jährlich mit Mitteln in Höhe von 160.000 Euro.“

Drese bei Rostocker Regattaverein

Inklusive Segel-WM in Rostock ohne Engagement des Vereins nicht möglich

Rostock – Sportministerin Stefanie Drese besuchte am (heutigen) Donnerstag im Rahmen ihrer Sommertour den Rostocker Regattaverein in der Hanse- und Universitätsstadt. Der Verein ist Mitausrichter der Inklusiven Segel-WM. Drese überreichte heute offiziell den Förderbescheid Landes für das Event.

„Der Rostocker Regattaverein hat seit seiner Gründung im Jahr 2012 maßgeblich dazu beigetragen, die Region zu einem herausragenden Segelrevier zu etablieren“, betonte Drese. Ohne das Engagement des Vereins wäre ein Event wie die Inklusive Segel-WM in Rostock nicht möglich. In Kooperation mit dem Norddeutschen Regattaverein aus Hamburg und der Organisation World Sailing veranstaltet der Rostocker Regatta Verein in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal die Inklusive Segel-WM in Rostock.

Für die Ausrichtung der Meisterschaften stellt das Land 35.000 Euro zur Verfügung. „Mein großer Dank gilt allen Mitgliedern und den vielen ehrenamtlich Engagierten, die bei der Planung und Durchführung unterstützen“, machte die Ministerin bei ihrem Besuch deutlich.

Besonders lobte Drese die Pläne des Vereins, auch über die WM hinaus, inklusives Segeln voranzubringen: „Ich freue mich sehr, dass auch das Vereinsangebot perspektivisch für Menschen mit Behinderung geöffnet werden soll.“ Der Verein plane hierfür ein eigenes Boot anzuschaffen.

Die Inklusive Segel-WM findet vom 23. bis 28. August 2023 in Rostock statt. Es segeln Teams aus der ganzen Welt, darunter aus Kanada, Neuseeland und Australien. Drese: „Die Inklusive Segel-WM ist nun schon im zweiten Jahr ein echtes Aushängeschild für den Sport und die Inklusion im Land. Mit viel Stolz und Vorfreude blicke ich auf den Auftakt in der kommenden Woche.“ Ein Team besteht aus je einer Person mit Behinderung sowie einer Person ohne Behinderung. „Ein solches Event ist weltweit absolut einmalig“, betonte Drese.

Die offizielle Eröffnung der WM ist am 23. August um 19 Uhr im Rostocker Stadthafen geplant. Neben Sportlerinnen und Sportlern aus aller Welt, dem Organisationsteam und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wird auch Ministerin Stefanie Drese vor Ort sein.

Neues Agrarforschungskonzept für M-V

Dummerstorf – Mecklenburg-Vorpommern Agrarminister Dr. Till Backhaus möchte die Agrarforschungseinrichtungen im Land enger miteinander verzahnen und noch zukunftsfähiger aufstellen. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) wurde deshalb mit der Erarbeitung eines entsprechenden Agrarforschungskonzeptes beauftragt.

Im Rahmen seiner Sommertour besuchte der Minister heute den Agrarforschungsstandort Dummerstorf mit den beteiligten Einrichtungen Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN), die Landesforschungsanstalt (LFA) und das Gut Dummerstorf, um sich über aktuelle Forschungsthemen zu informieren. Mit dabei waren auch Dr. Philipp Wree aus dem Bereich Biogene Wertschöpfung und Smart Farming beim Fraunhofer Institut für Grafische Datenverarbeitung in Rostock und Dr. Julia Galeczka, die das Projekt zur Entwicklung eines Agrarforschungskonzeptes bei der DLR verantwortlich leitet.

„Agrarforschung kann Lösungen aufzeigen, wo die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen steht: Umwelt-, Natur- und Klimaschutz setzen hohe Maßstäbe, tiergerechte Haltungsformen müssen entwickelt, das Produktangebot den wachsenden Ansprüchen der Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht werden – bei alldem muss der landwirtschaftliche Betrieb wettbewerbsfähig bleiben. Forschung kann innovative Lösungen beitragen“, betonte Minister Backhaus bei seinem Rundgang in Dummerstorf und machte deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern als wichtiger Agrarstandort und beliebtestes Urlaubsland Deutschlands eine besondere Verantwortung bei der Produktion hochwertiger Nahrungsmittel einerseits und dem Schutz der natürlichen Ressourcen andererseits zukomme.

„Mir ist es wichtig, dass wir über unsere ressorteigene Forschung hinausblicken und uns noch strategischer aufstellen. Für mich bedeutet das u.a. zentrale Zukunftsthemen zu filtern und die Expertise in diesen Bereichen zu bündeln und weiterzuentwickeln. Mit dem Fraunhofer Institut arbeiten wir bereits in verschiedenen Projekten sehr gut zusammen. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen“, so Backhaus. Unverständnis äußerte er vor diesem Hintergrund über die Pläne der Bundesregierung, das Projekt „Stall der Zukunft“ nicht langfristig unterstützen zu wollen.

„Das Projekt steht auf der Kippe, weil der Bund die Nutztierforschung in Deutschland insgesamt nicht mehr unterstützen will. Welchen Stellenwert Berlin der Nutztierhaltung damit einräumt, wird wohl mehr als deutlich. Das FBN hat mit Mitteln der BLE 2022 mit dem Bau des „Stalls der Zukunft“ für Rinder begonnen. Die Laufzeit des Bundesprogramms ist nun für Ende 2024 angekündigt. Bis dahin kann die innovative Stallanlage, die als Experimentierstall und als Modellbetrieb für Milchviehhaltung genutzt werden soll, nicht fertig gestellt werden. Für die Branche selbst ist diese Entwicklung dramatisch und am Ende wird sich diese Entscheidung auch auf die Gesellschaft bzw. deren Ansprüche auswirken, da wichtige Forschungsfragen im Bereich Tierwohl keinen Eingang in die Praxis finden.“

Minister Backhaus bezeichnete Mecklenburg-Vorpommern als exzellenten Agrarforschungsstandort und wies darauf hin, dass allein in der LFA derzeit 87 Forschungsthemen in den vier Instituten für Pflanzenproduktion, Tierproduktion, Fischerei und Gartenbau bearbeitet werden. Das beispielgebende Projekt „VerLak“ aus dem Bereich Tierproduktion untersucht, wie Krankheiten und damit der Antibiotika-Einsatz bei Milchkühen durch weniger Geburten und eine verlängerte Milchabgabe reduziert werden können. Dazu arbeitet die LFA mit praktischen Milchviehbetrieben deutschlandweit zusammen.

„Die in das Projekt einbezogenen Kühe übertreffen die Erwartungen unserer Forscher und Praktiker. Sie geben länger Milch als es die ursprünglich geplante Laufzeit des Projektes vorsieht. Der Geldbeutel der Verantwortlichen in den Betrieben entspannt sich, Antibiotikum wird seltener benutzt und den Tieren geht es besser“, freute sich Minister Dr. Backhaus.

Auswertungen der LFA-Wissenschaftler zeigen, dass sich die Gesundheit der Milchkühe in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich verbessert hat. Zudem hat sich die Milchleistung erhöht. „Solche Aussagen sind nur auf der Basis wissenschaftlich fundierter Daten möglich, und hier an der LFA wird dieser Datenschatz seit 16 Jahren aufgebaut“, betont der Minister.

Darüber hinaus informierte er sich über die Erfahrungen des Gut Dummerstorf beim Einsatz von Melkrobotern sowie über das deutschlandweite Verbundprojekt „InnoRind“ unter Leitung der Universität Kiel, das sich in der ersten Phase mit dem Status quo der Rinderhaltung und Verbesserungspotenzialen zum Tierwohl beschäftigt hat. Daraus wurden Forschungsansätze und Strategien für die Praxis entwickelt. Im August 2022 begann die Versuchsphase und es wurde mit den praktischen Arbeiten auf den neun teilnehmenden Versuchsbetrieben begonnen. In Dummerstorf werden Kälber wenige Tage nach der Geburt in Gruppen bzw. paarweise gehalten und untersucht, welchen Einfluss diese Haltung auf die Gesundheit, das Tierwohl sowie die Hygiene hat.

Dr. Philipp Wree vom Fraunhofer Institut für Grafische Datenverarbeitung informierte die Anwesenden außerdem über den Drohneneinsatz zur Diversitätsbestimmung im Grünland. Durch die Anwendung modernster Bildverarbeitung und von Machine Learning können wichtige Bestandsbildner im  Grünland (Rispengras, Deutsches Weidelgras) und Unkräuter (Sauerampfer, Schafgarbe) erfolgreich detektiert werden.

Talsperre Farpen

Backhaus besucht niedrigst gelegene Talsperre Deutschlands

Wismar – Im Rahmen seiner Sommertour durch den ländlichen Raum besuchte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt heute die am niedrigsten gelegene Talsperre in Deutschland in Farpen vor den Toren der Insel Poel.

„Beim Gedanken an Stauseen und Talsperren denkt niemand sofort an Mecklenburg-Vorpommern. Selbst vielen Einwohnern ist nicht bewusst, dass es im Land die Talsperre Farpen gibt. Für mich sind Talsperren Meisterwerke der Ingenieurskunst und werden seit vielen Jahrtausenden gebaut. Schon die Römer wussten, wie praktisch es war, Wasser aufzustauen und dann bei Bedarf darauf zurückgreifen zu können.

Talsperren können der Trinkwasserversorgung, der Erzeugung von Energie, der Schiffbarmachung bestimmter Flussabschnitte oder wie hier in Farpen der Beregung landwirtschaftlicher Kulturen dienen. Sie können zudem Niedrigwasser aufhöhen und vor Hochwasser schützen, viele eignen sich auch gut zur Fischzucht“, sagte Backhaus.

Die Talsperre Farpen ist Eigentum des Landes und wird vom StALU Westmecklenburg verwaltet. Der Stausee wird durch das Einzugsgebiet des Farpener Bachs gespeist und das Wasser an einem 170 Meter langen und etwa 8 Meter hohen Erddamm gestaut. Seit der Inbetriebnahme 1981 wird ausschließlich Wasser zur Beregung landwirtschaftlicher Kulturen entnommen. Dazu dient ein im Speicherbecken befindlicher Entnahmeturm.

Von dort aus wird das Beregnungswasser zu einem Schieberhaus abgeleitet. Dort erfolgt durch das StALU die Aufteilung des Wassers für den Abfluss in den Farpener Bach und die landwirtschaftliche Beregnung. Das Beregnungswasser wird unter Öffnung eines Schiebers zur Pumpstation der Agrargenossenschaft eG Stove weitergeleitet.

Minister Backhaus verglich die Funktionsweise der Talsperre mit einer Badewanne: „Bei einer Badewanne kann man bewusst den Stöpsel ziehen und verschließen, um die Menge des Wassers in der Wanne zu regulieren. Diese Funktion übernimmt bei der Talsperre der so genannte Grundablass. Er dient der Wasserregulierung. Er liegt an der tiefsten Stelle der Talsperre und kann so auch bei Bautätigkeiten zur (Teil)Entleerung genutzt werden.

Das Überlaufbauwerk sorgt wie die Öffnung am oberen Badewannenrand dafür, dass die Talsperre, z.B. durch Überlaufen, nicht beschädigt wird. Das Wasser, das nicht zur Beregnung der landwirtschaftlichen Kulturen abgeleitet wird, wird dem Farpener Bach wieder zugeführt. Da das Wasser, das aus der Talsperre kommt, oft eine hohe Wucht hat, ist dem Absperrbauwerk ein so genanntes Tosbecken nachgeschaltet, dass dafür sorgt, dass das Wasser gemäßigt in das unterhalb liegende Fließgewässer zurückfließt.“

Der Minister betonte, dass er nachhaltige und sparsame Umgang mit Wasser gerade mit Blick auf den Klimawandel wieder an Bedeutung gewinnt und auch in der politischen Arbeit eine zentralle Rolle spielt: „Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen 30 Jahren bereits viel im Gewässerschutz erreicht. Fast 2,5 Mrd. Euro sind in die Wasserver- und Abwasserentsorgung investiert worden.

Auch an der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie bis 2027 wird mit Hochdruck gearbeitet. Darüber hinaus arbeiten wir derzeit an einer umfassenden Novelle des Landeswasserrechts. Auf der MeLa in Mühlengeez Mitte September werde ich die Kernelemente unserer Wasserstraßegie vorstellen und dazu insbesondere Ziele und wichtige Handlungsfelder ansprechen.“

Gehweg in Hohen Luckow wird erneuert

Schulte: Maßnahmen erhöhen Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger

Satow – In der Gemeinde Satow wird derzeit an der Landesstraße 131 auf Höhe der Ortsdurchfahrt Hohen Luckow der Gehweg ausgebaut. „Der vorhandene Gehweg war in einem schlechten Zustand, deshalb sind die Baumaßnahmen notwendig.

Das erhöht die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide an die Gemeinde Satow (Landkreis Satow).

Die Landesstraße 131 verläuft von Güstrow aus nach Norden und bis zur Einmündung in die L 13 und durchquert dabei den Ort Hohen Luckow. Der südlichere erste Bauabschnitt steht kurz vor der Fertigstellung. Für den nördlichen zweiten Bauabschnitt fand jüngst die Bauanlaufberatung statt. Zusammen mit der Sanierung der Gehwege wird der Kreuzungsbereich L 131 neugestaltet und die Straßenentwässerung erneuert.

„Zugleich wird eine Bushaltestelle behindertengerecht und damit barrierefrei erneuert. Auch eine weitere Bushaltstelle wird dort neu entstehen“, sagte Schulte.

Die Gesamtinvestition für den ersten Bauabschnitt beträgt rund 149.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben nach der Kommunalen Straßenbauförderrichtlinie (KommStrabauFöRL M-V) in Höhe von knapp 40.000 Euro.

Die Gesamtinvestition für den zweiten Bauabschnitt beträgt rund 615.000 Euro; das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben in Höhe von rund 242.000 Euro.